35538.jpg35538.jpg

10 Seiten, PDF-E-Book
Erschienen: November 2024
Bestell-Nr.: 35538
https://doi.org/10.30820/0939-4273-2024-2-29
»gruppenanalyse«
abonnieren
Fakhri Khalik

Migration und Identität (PDF)

Sofortdownload
Dies ist ein E-Book. Unsere E-Books sind mit einem personalisierten Wasserzeichen versehen,
jedoch frei von weiteren technischen Schutzmaßnahmen (»DRM«).
Erfahren Sie hier mehr zu den Datei-Formaten.

Migration ist eine potenziell traumatische Erfahrung. Wenn die Ich-Struktur der Migranten aufgrund ihrer Individuation oder aufgrund der Bedingungen im Herkunftsland beziehungsweise der Migration geschwächt ist, sind sie nicht mehr in der Lage, die Krisensituation der Migration zu bewältigen. Sie erleiden dadurch verschiedene Formen psychischer Störungen, in erster Linie Depressionen und psychosomatische Erkrankungen. Verfügen Migranten dagegen über eine ausreichende Ich-Stabilität und -Stärke und sind die Migrationsbedingungen günstig, dann werden sie die Krise nicht nur überwinden, sondern sie wird eine Art Neuanfang darstellen. Bei Kindern und Jugendlichen migrierter Familien besteht eine Art synthetische Identität: eine deutsche und eine des Herkunftslandes. Dies gilt besonders für die Kinder der zweiten Generation und die Kinder, die hier geboren wurden. Zwischen den beiden Identitäten besteht im idealtypischen Fall ein Gleichgewicht. Dieses psychische Gleichgewicht spielt eine wichtige Rolle in der psychischen Entwicklung und Reifung des Kindes. Für die Herstellung des Gleichgewichts spielt die akkulturative Fähigkeit der Eltern und die der aufnehmenden Gesellschaft eine zentrale Rolle.

Abstract:
Migration is a potentially traumatical experience. If the ego-structure of a migrant person is weakened because of his individuation or based on the conditions of his migration he is not able to cope with the crisis of migration any more. Through that he suffers different forms of psychological disorders such as depressions or psychosomatic illnesses. In those cases, however, where the migrant has enough ego-stability and -strength, and if the conditions for migration are suitable for him, he is not only able to overcome the crisis but it will become a new beginning for him. Children and young people from migrant families are facing fusion of identity which means coming together of cultures, the German and the one of their country of origin. This is especially true for the children of the second generation and those born here. Ideally, there is a balance between these two identities. This psychological balance plays an important role in the psychological development and maturity of a child. For the achievement of such balance, the accultural ability of the parents and the receiving society are of central importance.
Stephan Gingelmaier, Renate Jorkowski, Susanna Keval, Beatrice Kustor, Ute Schaich, Johannes Wrege & Martin Lüdemann S. 5–8Editorial (PDF)
Beatrice Kustor & Alfred Garwood S. 9–28Traumatische Prozesse bei Individuen, Gruppen und in sozialen Systemen (PDF)
Fakhri KhalikS. 29–38Migration und Identität (PDF)
Fakhri Khalik & Beatrice Kustor S. 39–49Fakhri Khalik im Gespräch mit Beatrice Kustor (PDF)
»In der Gruppe können Kinder und Jugendliche sehen: ich bin nicht alleine, die anderen haben auch Leid erfahren. Gruppen geben Orientierung und Halt.«
Uri LevinS. 51–61Trauer, Melancholie und Träumerei: Einige Überlegungen zur Psychotherapie in Kriegszeiten aus Israel (PDF)
Elisabeth RohrS. 63–76Eine Fallgeschichte aus Palästina und die Frage nach transkultureller Verständigung (PDF)
Taras Levin, Beatrice Kustor & Susanna Keval S. 77–91Taras Levin aus der Ukraine im Gespräch mit Beatrice Kustor und Susanna Keval (PDF)
»Ich bin schon seit Langem ein Fan der Gruppenanalyse, aber erst in der Zeit des Krieges wurde ich wirklich ein großer Fan der Gruppenanalyse. Denn Gruppen funktionieren.«
Susanna Keval & Beatrice Kustor S. 93–95Tagungsbericht der Online-Konferenz »Thoughts and Dreams« der Association of Psychotherapists and Psychoanalysts of Ukraine (APPU) vom 23. bis 25. Februar 2024 (PDF)
Susanna KevalS. 97–116Reflexionsräume schaffen - Chaträume vermeiden (PDF)
Über das Nachdenken in kommunalen Institutionen
Peter PotthoffS. 117–122Rezension von: Earl Hopper (Hrsg.): The tripartite Matrix in the Developing Theory and Expanding Practice of Group Analysis (PDF)
Ute SchaichS. 123–131Rezension von: Ludger M. Hermanns & Ulrich Schultz-Venrath (Hrsg.): Gruppenanalyse in Selbstdarstellungen (PDF)
Sebastian Murken, Renate Jorkowski & Beatrice Kustor S. 133–137Internationaler Workshop und Jahrestagung D3G 2024, 1. bis 5. Mai 2024 (PDF)
Past in the present. Vergangenheit in der Gegenwart. Gruppenanalytisch Denken - Das deutsch-jüdische Erbe der Gruppenanalyse
Beatrice KustorS. 139–141Zum Tod des indischen Gelehrten und Psychoanalytikers Sudhir Kakar - ein Nachruf (PDF)