51000.jpg51000.jpg

Verlag: Klett Cotta/Psychosozial-Verlag
21 Seiten, Geheftet
Erschienen: ? ?
Bestell-Nr.: 51064
Heinz Weiss

Groll, Scham und Zorn. Überlegungen zur Differenzierung narzißtischer Zustände

Psyche, 2008, 62(9-10), 866-886

Sofort lieferbar. Lieferzeit (D): 4-5 Werktage

Aus psychoanalytischer Perspektive wird versucht, Groll, Scham und Zorn als narzisstische Zustände anhand der Rolle des Blicks zu differenzieren. Während im Groll der Blick anklagend von unten nach oben gerichtet ist, sieht sich der Beschämte einem Objekt gegenüber, das in demütigender Absicht auf ihn herabblickt. Im Zorn hingegen ist der Blick verurteilend von oben nach unten gerichtet. Alle drei Gefühlszustände können zum Ausgangspunkt pathologischer Persönlichkeitsorganisationen werden. Anhand von klinischen Beispielen werden Abwehrbewegungen und Übergänge zwischen diesen Positionen beschrieben. Dabei kann die Richtung des Blicks umgekehrt werden und das Auge wird jetzt dazu benutzt, um in den anderen einzudringen und ihn zu kontrollieren. Ebenso wie Groll und Scham kann Zorn dazu dienen, depressive Konflikte zu umgehen. Durch das Vorherrschen dieser Gefühle werden Wiedergutmachungsbestrebungen blockiert, was zur Chronifizierung von Rückzugszuständen beiträgt. Einige der daraus resultierenden behandlungstechnischen Probleme werden diskutiert. Während bei Groll und Scham die Themen Gerechtigkeit und Verletzung eine wichtige Rolle spielen, scheinen dem Zorn fundamentalistische Überzeugungen moralischer oder religiöser Art zugrunde zu liegen. Abschließend werden Demut, Verehrung und Zerknirschung als Abwehrformen von Zorn beschrieben. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten
Fabricius, Dirk
Die Verachtung des Täters ist Grundlage für die Zumessung der Strafe
Psyche, 2008,62(9-10),1039-1067

Gerlach, Alf
Intimität als Gegenwehr und die Tyrannei der Intimisierung. Psychoanalytische Anmerkungen am Beispiel des Films »Die Truman Show« von Peter Weir
Psyche, 2008,62(9-10),1068-1076

Günter, Michael
»Ach Papa, du bist so peinlich...« Schamabwehr, Affektkontrolle und narzißtische Stabilität in der Adoleszenzentwicklung
Psyche, 2008,62(9-10),887-904

Kattermann, Vera
Das kollektive Wiederholen der Erinnerung. Nachdenken über gesellschaftliche Vergangenheitsbearbeitung am Beispiel der südafrikanischen Wahrheits- und Versöhnungskommission
Psyche, 2008,62(9-10),990-1014

Körner, Jürgen
Der ressentimentgeladene Gewalttäter
Psyche, 2008,62(9-10),905-928

Lansky, Melvin R.
Beobachtungen zur Dynamik der Einschüchterung: Spaltung und projektive Identifizierung als Abwehrmanöver gegen Scham
Psyche, 2008,62(9-10),929-961

Marks, Stephan; Mönnich-Marks, Heidi
Nationalsozialismus und Schamabwehr
Psyche, 2008,62(9-10),1015-1038

Schüttauf, Konrad
Die zwei Gesichter der Scham
Psyche, 2008,62(9-10),840-865

Weiss, Heinz
Groll, Scham und Zorn. Überlegungen zur Differenzierung narzißtischer Zustände
Psyche, 2008,62(9-10),866-886

Wurmser, Leon
Scham, Rache, Ressentiment und Verzeihung
Psyche, 2008,62(9-10),962-989