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Verlag: Klett Cotta/Psychosozial-Verlag
36 Seiten, Geheftet
Erschienen: ? ?
Bestell-Nr.: 53737
K. Horn

Der überraschte Psychoanalytiker

Psyche, 1974, 28(5), 395-430

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In den letzten Jahren von einzelnen Sozialwissenschaftlern vorgetragene Interpretationen und die politisch motivierte Kritik der Praxis der Psychoanalytiker haben bei diesen Überraschung ausgelöst. Sie wurden als unverschämt-unverständige Zumutungen Außenstehender abgewehrt; nicht aber in ihrer Tragweite (oder Unsinnigkeit) verstanden, diskutiert und beantwortet. Zwischen jenen Kritiken (die, soweit sie triftig sind, an das gleichfalls wesentlich von Nicht-Psychoanalytikern erarbeitete neue Selbstverständnis der Psychoanalyse anknüpfen, das sich allmählich ausbreitet) und dem in der psychoanalytischen Literatur der letzten Jahre verschiedentlich dokumentierten Unbehagen am Status der psychoanalytischen Forschung wurde bisher keine Verbindung hergestellt. Horn versucht eben dies zu leisten, indem er kenntnisreich an jenes Unbehagen der Psychoanalytiker selbst anknüpft. Den in den vergangenen 40 Jahren unvermerkt eingetretenen (wiewohl hin und wieder lebhaft beklagten) Rückzug der Psychoanalyse von der Kulturtheorie und von dem Anspruch, eine allgemeine Psychologie zu sein – die zweifache Selbsteinschränkung auf ihre individualtherapeutische Funktion -, wird als ein relevanter gesellschaftlicher Sachverhalt gedeutet. Die Erklärung dieser Selbstbeschränkung aus gesellschaftlichen Entwicklungstendenzen und Bedingungen der beruflichen Sozialisation der Psychoanalytiker soll dazu beitragen, eine Diskussion in Gang zu bringen, in deren Verlauf das Staunen über Zumutungen vielleicht in ein adäquateres Selbstverständnis umgesetzt wird