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Bestell-Nr.: 27005
»Psychoanalyse und Körper«
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Gisela Worm

Der Körper: Unheimlicher Abgrund oder wiederentdecktes Paradies (PDF)

Psychoanalyse & Körper, Nr. 2 (2003), 7-25

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Zusammenfassung:
Theoretische Entwicklungen sind oft von zunehmenden Polarisierungen innerhalb der Theorieansätze gekennzeichnet. Das gilt sowohl für die traditionelle Psychoanalyse wie für die analytische Körperpsychotherapie. Innerhalb der Psychoanalyse werden die entsprechenden Unterschiede u. a. als »Vater-« oder »Mutterzentrierung«, unter Betonung der triebund ödipalen Konflikte, oder durch Hervorhebung der präödipalen Defizite beschrieben. In der analytischen Körperpsychotherapie, die sich in ihren methodentheoretischen Annahmen noch sehr in der Entwicklung befindet, scheint sich jedoch bereits eine ebensolche Polarisierung anzubahnen. Hier ist es die sogenannte »Defizitoder Konflikthypothese«, die das methodische Vorgehen leitet und oft sehr unterschiedliche Grundhaltungen impliziert. Den Abwehrprozessen, die diesen Polarisierungstendenzen zugrunde liegt, wird besonders anhand des Stellenwerts körperlicher Berührung nachgegangen. Fällt diese in der Psychoanalyse durch den Einfluss einer dualistisch konzipierten Triebtheorie weiterhin unter ein striktes Abstinenzgebot, so wird in der analytischen Körperpsychotherapie Berührung oft missverständlich als unmittelbares Heilmittel in einem nachnährenden Setting dargestellt. Es wird entwickelt, wie in diesen polarisierten Haltungen die Vermeidung affektiver »Abgründe« wirksam wird. Die Festlegung theoretischer Annahmen ist daher immer wieder in Frage zu stellen.

Schlüsselwörter:
Abwehrprozesse in der Theoriebildung, Menschenbilder, Berührung, körperliche Interaktion

Abstract:
Theoretical developments are often characterized by increasingly polarized approaches. This is true of traditional psychoanalysis and analytical body psychotherapy alike. In psychoanalysis, such differences are i. a. described as »centering on the father« or »centering on the mother« while stressing conflicts between drives or oedipal conflicts, or by emphasizing pre-oedipal deficits. In analytical body psychotherapy, which is still at a very early stage in terms of the theoretical assumptions underlying methods, a similar polarization seems to be in the making. In this context, it is the so-called »deficit or conflict hypothesis« that governs the methodical approach and often implies very different basic attitudes. Defense processes underlying such polarizing tendencies are scrutinized, using the importance of physical touch as a yardstick. Whereas in psychoanalysis, physical touch is still a matter strictly to be refrained from under the sway of a dualistic theory of drives, analytical body psychotherapy often presents touch misleadingly as an immediate cure in a re-nurturing setting. This paper identifies the way in which the avoidance of affective «abysses« is at work in these polarized attitudes. Fixed theoretical assumptions thus always have to be called into question.

Keywords:
Defense processes in theory formation, human images, touch, physical interaction
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