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»Psychoanalyse und Körper«
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Karin Pernstich

Berührung als Wirkfaktor in der (Wieder-)Aneignung von Selbst und Welt (PDF)

Psychoanalyse & Körper, Nr. 12 (2008), 45-66

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Zusammenfassung:
Klientinnen/Klienten mit einer frühen Schädigung fehlt das Urvertrauen in die Welt und zu anderen Menschen. Die so bedeutsame Grunderfahrung einer zuverlässigen Beziehung mit einer konstanten emotionalen Zuwendung in einer von Geborgenheit und Vertrauen geprägten Atmosphäre konnten sie nicht verinnerlichen. Frühkindliche Erlebensdefizite in Bezug auf Berührung, Wärme und Zärtlichkeit, der Mangel an taktilen Gefühlserlebnissen von Gehaltenund Getragensein haben Auswirkungen auf die Verbundenheit mit dem eigenen Körper, auf die Fähigkeit zu emotionalem Kontakt mit sich und anderen, auf Vertraut-Werden mit und aktive Hinwendung zu anderen Menschen und Umwelt. Da jede Berührungserfahrung Beziehungserfahrungen aktualisiert, können alte Leiberinnerungen und Gefühlszustände hervorgerufen werden. Im interaktionellen Handeln im Hier und Jetzt geht es auch darum, Anknüpfungspunkte zu frühen präverbalen Erfahrungen zu gewinnen, sozusagen zum Urgestein von Berührungskontakten vorzudringen. Berührung dient dann der Differenzierung von Wahrnehmung in dem Sinne, dass lebensund lerngeschichtliche Koppelungen von Sinnesempfindungen taktiler Art mit Erfahrungen einerseits als solche wieder erkannt, andererseits bewusst entkoppelt werden können, und neue Symbolisierungen möglich werden. Indem diese im Körperdialog unmittelbar sensorisch-motorisch-affektiv erlebt werden, sind sie einer Bearbeitung auf kognitiver Ebene zugänglich. Sie können bestenfalls durch neue Erfahrungen ersetzt werden – es besteht jedenfalls die Möglichkeit zur klaren Unterscheidung zwischen früher und jetzt. In diesem Sinne trägt Berührung zum Entstehen eines differenzierteren, bezogeneren Selbstund Fremdbildes bei. Dabei gilt als theoretischer Angelpunkt: Der Körper ist der Ort des psychischen Geschehens, nicht bloß Zugang zum psychischen Geschehen.

Schlüsselwörter:
Berührung, Hautsinn, Selbstwahrnehmung, Differenzierung von (Sinnes-)Wahrnehmung, Körperbesetzung, Selbststeuerung, Entund Neusymbolisierung

Abstract:
Clients with an early damage have a lack of confidence into the world and other people. The experience of a reliable relationship including a constant emotional allowance within an atmosphere of security and confidence could not be internalised. Early childhood deficits regarding the experience of contact, heartiness, tenderness and lack of tactile feeling sensations of containment may have an impact on the relatedness with the own body, the emotional contact with oneself and others, to become acquainted and an active turn to people and environment. Old body memories and emotional states could be influenced by the fact that every experience of touch refreshes also the experience of relationships. Interactional acting in the presence asks also for finding crucial points of early non verbal experiences that means in other words to encroach to the basement complex. Contact serves to distinguish perception in a way that lifeand learning interconnections in terms of tactile sensuous experiences can be recognised and knowingly be disconnected to enable new symbolizations. The experience of a sensor-motor-affective body dialog enables cognitive working out. In a best way they could be substituted with new experiences. Anyway there is the possibility for a clear distinction between now and former times. Contact contributes to the development of a more e sophisticated self portrait and image of others. The theoretical starting point is the fact that our body is the location of psychical acting and not only an entrance of it.

Keywords:
touch, sense of skin, self perception, differentiating of perceptions, body attendance, self control, deand new symbolization