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Buchreihe: Bibliothek der Psychoanalyse
336 Seiten, PDF-E-Book, 148 x 210 mm
2. Aufl. 2012
Erschienen: Juni 2010
ISBN-13: 978-3-8379-6509-4
Bestell-Nr.: 6509

»Mein Körper gehört mir … und ich kann mit ihm machen, was ich will!« (PDF)

Dissoziation und Inszenierungen des Körpers psychoanalytisch betrachtet

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Das Interesse an der psychoanalytischen Bedeutung des Körpers hält unvermindert an, und zwar sowohl im großen gesellschaftlichen Rahmen – man denke an Fitness und Schönheitschirurgie – als auch im pathologischen Sinne: Selbstbeschädigung und Essstörungen sind die modernen Krankheitsbilder der Adoleszenz. Diese Störungen haben hauptsächlich den Zweck, wenigstens den Körper beherrschen zu können, wenn man sonst machtlos ist, und einen (Körper-)Teil zu opfern, um das Ganze zu retten. Zur Identitätssicherung haben die Menschen schon immer ihren Körper verändert und manipuliert, als würde er zwar zum Selbst gehören, gleichzeitig aber wie ein Objekt, wie ein äußeres Stück Natur behandelt und malträtiert werden können. Mathias Hirsch veranschaulicht die oft komplizierten psychischen Verhältnisse durch viele Praxisbeispiele des teilweise skurrilen zeitgenössischen Umgangs mit dem Körper.

Inhalt

Vorwort

Körperdissoziation
Die Funktionen des abgespaltenen Körpers
Der Körper tritt an die Stelle des Opfers destruktiver Gewalt – Der Körper als Container
Der Körper als Mutter-Ersatz
Die Verwendung des Körpers zur Abgrenzung
Körperdissoziation in der traumatisierenden Situation (peritraumatisch)
Zweizeitige Abwehr: Dissoziation als Abwehr des Trauma-Äquivalents – Körper-Abspaltung als Abwehr des Dissoziationszustands
Ein Teil wird geopfert, um das Ganze zu retten
Die Differenzierung des Selbst, des Körper-Selbst und der äußeren Objekte in der frühkindlichen Entwicklung
Autistisch-berührender Modus
»Protopsyche«
Selbst-Objekt-Differenzierung
Die Wurzeln des Mentalen im Körper
Erste Symbolisierung im Containment
Mutter-Ambivalenz
Das »Doppelte« der Mütter
Haare
Das tote Brügge
Allerleirau
Rapunzel
Pelleas und Mélisande
Haar, Sexualität und Macht
Anklammerungstrieb
Henriette Weißweiler
Perionychomanie
Die weibliche Brust
»Der nackte Busen«
Psychosomatik
Der kranke Körper »handelt« im »Dienste der Mutter«
Triangulierungsfunktion des Körpers
Die Objektersatzfunktion des kranken Körpers
Die Abgrenzungsfunktion des kranken Körpers
Warum gerade diese Erkrankung?
Ekzem
Asthma
Sexuelle Funktionsstörung

Körperinszenierungen
Der Körperalltag
Körpersprache
Körper und Identität
Initiationsriten
Beschneidung
Genitalverstümmelung
Schmerz
Tätowierung und Piercing
»Schönheitschirurgie«
Intimchirurgie
Rituale der Nahrungsaufnahme

Selbstbeschädigung
Johanna
»Ein sauberer Schnitt«
»Vater-Trauma«
Antje Ingerfeld
Jolande Katzenstein
Body Integrity Identity Disorder (BIID)

Essstörungen
Fettsucht 186
Anorexie und Bulimie
Paula Hettchen
Adoleszenz
Familiendynamik
Mutter-Tochter-Beziehung
Frau Dachs
Latent inzestuöse Vaterbeziehung
Weiter Frau Dachs
Natalie
Bulimie
Kotzen
Das Symptom als Bild für die Borderline-Beziehung
»Bulimie ohne Bulimie«
Nahrung, Mutter, Körper

Hypochondrie und Dysmorphophobie
Dissoziation
Projektion des traumatischen Introjekts
Auslösesituation
Arretierung des Autonomie-Abhängigkeits-Konflikts
Yvonne Wildgruber: Aids-Hypochondrie
Hans Holzbauer: Aids-Hypochondrie
Warum ist der Körper Ziel der Projektion? – Spezifisches Verhalten der Mütter
»Hypochondrie-by-proxy«
Dr. Johnson
Martha
Dysmorphophobie
Benigna Niemann

Ein »unerwünschter Kinderwunsch« – Gedanken zur Funktion von Kinderwunsch, Schwangerschaftsphantasien und Schwangerschaft
Schwangerschaft in der Adoleszenz
Die junge Mutter bringt das Kind den Eltern
Frau Ingram
Sabine Arbeiter
Anita Odenwald
»Ich möchte ein Kind bekommen« – Schwangerschaft als Identitätsersatz
Nastassja Röhl: Vaterlosigkeit
Nicole
Frau Angerer
Schwangerschaft und Geburt als Identitätsbedrohung
Kinderwunsch

Schlussbemerkung

Literatur

»Auch in seinem neuen Buch setzt sich Mathias Hirsch mit der Funktion des Körpers im psychischen Konflikt auseinander und schließt damit an den von ihm 1989 herausgegebenen Band ›Der eigene Körper als Objekt‹ an, dessen Titel als erkenntnisleitende Metapher inzwischen zum Grundbestand des psychoanalytischen Vokabulars gehört ...«

Jürgen Grieser, Psyche 4/2012

»Das Buch ist anschaulich und lebendig geschrieben und gehört in die Hand nicht nur jedes Psychotherapeuten und Psychiaters, sondern auch jedes Arztes, der in der täglichen Praxis mit den Krankheitsangeboten seiner Patienten konfrontiert ist  ...«

Alf Gerlach, Deutsches Ärzteblatt, Jg. 108, Heft 11

»Das vorliegende Buch ist ein wichtiger Beitrag zum Thema ›Der Körper in der Analyse‹: spannende und anregende Fachliteratur für Anfänger wie erfahrene Berufskollegen  ...«

Susanne Kunz-Mehlstaub, Schweizer Archiv für Neurologie und Psychiatrie 2/2011, www.sanp.ch

»Eine hervorragende Analyse des Körpers zwischen Schönheitswahn und Selbstverstümmelung!  ...«

Ludwig Helwig, www.literatur-report.de

»Dinge des alltäglichen Lebens prägen uns genauso wie der städtische Raum, der uns umgibt. Beides wird schon in der frühen Kindheit geformt und gestaltet sich dann vielfach aus – in der Erziehung, durch Werbung und andere Vorbilder, schließlich auch durch politische Entscheidungen. Vielleicht als Gegenpol zu einer sich in Bildern auflösenden flüchtigen Welt kommen in diesem Herbst einige neue Bücher auf fassbare Gegenstände und Räume zurück  ...«

Thomas Kleinspehn, Radio Bremen »Studio Nordwest« vom 31. Oktober 2010

»Selbstbeschädigung und Essstörungen sind die modernen Krankheitsbilder der Adoleszenz, mit dem Ziel wenigstens den Körper beherrschen zu können, wenn man sonst schon machtlos ist. Mathias Hirsch veranschaulicht durch viele Praxisbeispiele  ...«

Lisa Tomaschek-Habrina, www.sowhat.at

»Durch die psychoanalytische Brille dargestellt, in Fallbeispielen beschrieben, mit vielen Zitaten, Geschichten, Gedichten garniert und für den Leser gut verdaulich aufbereitet. Es ist ein spannendes, sehr gut geschriebenes, leicht zu lesendes Buch und trotzdem kein einfaches Buch  ...«

Aspasia Zontanou, www.socialnet.de

»Die lange klinische Erfahrung des Autors und seine reiche Kenntnis psychoanalytischer und belletristischer Literatur bereichern das Buch und machen es zu einer sehr abwechslungsreichen, interessanten Lektüre. Für Therapeuten, Ärzte, Psychoanalytiker, die sich mit Patienten beschäftigen, bei denen der Körper ein Ort von Dissoziation und Inszenierungen ist und damit die Bühne für schwerwiegende Erkrankungen darstellt, ist das Buch eine große Bereicherung ...«

Dr. med. Annegret Eckhardt-Henn, Nervenheilkunde. Zeitschrift für interdisziplinäre Fortbildung. 3/2012

»Zur Identitätssicherung haben Menschen ihren Körper schon immer verändert und manipuliert. Der Autor veranschaulicht in diesem Buch die psychischen Verhältnisse des – teilweise merkwürdigen – gegenwärtigen Umgangs mit dem Körper  ...«

, Antenne – Magazin der Evangelischen Jugend Nürnberg 1/2011