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Buchreihe: Psychoanalytische Pädagogik
353 Seiten, PDF-E-Book, 148 x 210 mm
2. Aufl. 2023
Erschienen: November 2012
ISBN-13: 978-3-8379-6595-7
Bestell-Nr.: 6595
https://doi.org/10.30820/9783837965957
Leseprobe

Patient Scheidungsfamilie (PDF)

Ein Ratgeber für professionelle Helfer

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Die unterschiedlichsten Professionen haben mit Scheidungsfamilien zu tun. Doch je nach Fallgegebenheiten stehen etwa Therapeuten, Jugendamtsmitarbeiter oder Mediatoren vor verschiedenen Herausforderungen. Helmuth Figdor versteht es, ein vertieftes Verständnis der Kinder, ihrer Eltern und der Position des Helfers zu vermitteln, wodurch sich selbst für scheinbar völlig verfahrene Situationen neue Handlungsperspektiven eröffnen: fehlende oder dem Kindeswohl widersprechende Beratungsaufträge, die Arbeit mit hochstrittigen Eltern, die Durchsetzung des Besuchsrechts, die Kontaktverweigerung durch die Kinder selbst, grundsätzliche Probleme psychologischer Gutachten u.a.m.

Neben der praktischen Perspektive erläutert Figdor in einem theoretischen Teil zunächst die Bedeutung der Mutter-Vater-Kind-Triade und die Konsequenzen ihrer Erschütterung durch die Trennung der Eltern. Damit knüpft er an seine bisherigen Veröffentlichungen zum Thema Scheidung an und stellt erstmals die professionellen Helfer in den Vordergrund.

Inhalt

Vorwort

Teil I
Ödipus ex – Trennung und Scheidung aus Sicht des Kindes und seiner Entwicklung

Einleitung

1. Die entwicklungspsychologische Bedeutung der Triade – oder: Wozu brauchen Kinder Väter?
1.1 Die frühe Triangulierung
1.2 Die ödipale Triangulierung
1.3 Die Entlastung der mütterlichen Objektbeziehung
1.4 Der Vater als Liebes- und Identifizierungsobjekt
1.5 Der Vater als Teil der geschlechtlichen Identitätsfindung
1.6 Die väterliche Objektbeziehung als Stärkung der progressiven Anteile der Heranwachsenden
1.7 Hat das Plädoyer für eine fortgesetzte Beziehung zu Mutter und Vater nicht auch Grenzen? (Vernachlässigung, Missbrauch, Gewalt, psychische Krankheiten …)

2. Neue Familienformen – zwischen Krisenverschärfung, Schadensbegrenzung und Eröffnung neuer Entwicklungschancen
2.1 Kernfamilie versus neue Familienformen
2.2 Die Bedeutung des Trennungs- und Verlusterlebnisses
2.3 Zwischen Kontinuität und Wechsel: das Problem der Identität

3. Die gelungene Scheidung/Trennung: Worauf muss man bei Trennung und Scheidung besonders achten?
3.1 18 Empfehlungen und Hinweise
3.2 Warum es Eltern mitunter so schwer fällt, diesen Empfehlungen und Hinweisen zu folgen: emotionale Widerstände und Probleme von Eltern; erste Hinweise zu deren Bewältigung

4. Wenn beide primären Objekte (Mutter und Vater) verloren gehen: Wer sorgt für die Kinder, deren Eltern nicht für sie sorgen können?
4.1 Das enttäuschende Kind
4.2 Die Pflegepersonen als »böse Objekte«
4.3 Destruktion als Beziehungsmuster
4.4 Eckpunkte einer hinreichend guten Entwicklung
4.5 »Hallo Vormund! Schön, dich zu sehen.«

Teil II
Psychotherapie und Beratung

Einleitung

5. Kann man Scheidungskinder überhaupt therapieren?
5.1 Vorbehalte gegen die Psychotherapie von Kindern nach Trennung und Scheidung
5.2 Was für eine psychotherapeutische Unterstützung von Kindern nach Trennung und Scheidung spricht
5.3 Praktische Schlussfolgerungen

6. Scheidungs- und Trennungsberatung – grundsätzliche Überlegungen aus psychoanalytisch-pädagogischer Sicht
6.1 Die Auftragsfalle
6.2 Die Versöhnungsfalle
6.3 Erstes Zwischenresümee
Exkurs 1: Entwicklungsbedürfnisse
Exkurs 2: Sicherung der Entwicklungsbedürfnisse bei Trennung der Eltern
6.4 Die »Ich weiß schon alles«-Falle
Exkurs 3: böse Eltern – arme Eltern
6.5 Das Arbeitsbündnis
6.6 Zweites Zwischenresümee
6.7 Verstehen als gemeinsames Projekt
6.8 Anmerkungen zum Setting

Teil III
Wenn Beratung zu scheitern droht

Einleitung

7. Besonderheiten der Arbeit mit sogenannten hochstrittigen Eltern
7.1 Über die Psychodynamik hochstrittiger Elternpaare
7.2 Welcher Art müssen Erkenntnisprozesse sein, um elterliche Haltungen und Handlungen im Dienste der Entwicklung der Kinder zu verändern, wenn diese Haltungen und Handlungen durch mächtige Leidenschaften und Interessen motiviert sind?
7.3 Ein paar Bemerkungen zur Frage freiwilliger versus verpflichtender Erziehungsberatung bei Scheidung und Trennung

8. Zwangsweise Umsetzung von Umgangs- bzw. Besuchskontakten aus der Sicht des Kindes
8.1 Das Paradoxon »Kindeswohl«
8.2 Die normative Funktion von Gesetzen und Rechtsprechung
8.3 Zum »Beratungsauftrag« und »Arbeitsbündnis«
8.4 Zwangsweise Durchsetzung von Umgangsrechten: ja oder nein?

9. »Ich will nicht zum Papa!« Über Gründe für die Kontaktverweigerung
durch Kinder – ein kritischer Beitrag zum PAS-Konzept
9.1 Gemeinsamkeiten und Differenzen zwischen dem PAS-Konzept und einem psychoanalytisch-pädagogischen Ansatz
9.2 Subjektive Gründe von Kindern, den Kontakt zum abwesenden Elternteil zu verweigern

10. »Ich will nicht zur Mama!« Michelle und das Märchen von den drei Büchern
10.1 Die Vorgeschichte: Michelle
10.2 Das Märchen von den drei Büchern
10.3 Nachwort

Teil IV
Das Kindeswohl im Familiengerichtsverfahren

Einleitung

11. Im Namen des Kindes – zur Kritik herkömmlicher Sachverständigenpraxis
11.1 Robert und Karoline – Auszüge aus einem Gutachten
11.2 Zur Problematik projektiver Testuntersuchungen mit Kindern im Kontext familiengerichtlicher Begutachtungen
11.3 Lebensmittelpunkt und Umgangs- bzw. Besuchsrecht: zur Problematik objektiver Kindeswohlkriterien
11.4 Zum Problem der Kontaktverweigerung durch das Kind
11.5 Das Normproblem gutachterlicher Empfehlungen
11.6 Das Problem der Gegenübertragung des Sachverständigen
11.7 »Lösungsorientierte«, »interventionsorientierte«,»entwicklungsorientierte« Gutachten: ein Ausweg aus dem Dilemma?
11.8 Epilog: theoretische Grundlagen

12. Wann kann das Sorge- und Umgangsrecht eines Elternteils das Kindeswohl gefährden?
12.1 Vorbemerkung zur gemeinsamen Sorge
12.2 Mögliche Gründe für ein Abgehen von der gemeinsamen Sorge und/oder vom uneingeschränkten Umgangs-/Besuchsrecht

13. »Doppelresidenz« versus »Heim erster Ordnung«: Gibt es für den Aufenthalt des Kindes einen idealen Verteilungsschlüssel?
13.1 Vorwort
13.2 Das Interview
13.3 Die Wünsche von Ina, Petra und Martin
13.4 Nachbetrachtung: Die Theoriediskussion als Projektionsebene des Elternkonfliktes

14. Das österreichische Modell des »Kinderbeistands«
14.1 Brauchen Kinder einen Anwalt?
14.2 Vom »Anwalt des Kindes« zum »Kinderbeistand«
14.3 Der Kinderbeistand als Sprachrohr, Informant/Aufklärer und Begleiter
14.4 Zum Prinzip der Verschwiegenheit
14.5 Kinderbeistand und Kindeswohl
14.6 Wann soll aus psychoanalytisch-pädagogischer Sicht ein Kinderbeistand bestellt werden?
14.7 Anforderungen an die Qualifikation des Kinderbeistands

Anstelle eines Schlusswortes

Was Kindern und Jugendlichen im Zusammenhang mit Trennung und Scheidung besonders wichtig ist
1. Untersuchungsrahmen und Fragen
2. Die Antworten der Kinder und Jugendlichen
2.1 Förderliche und hinderliche Verhaltensweisen der Eltern
2.2 Die Bedeutung des Kontaktes zu beiden Elternteilen
2.3 Ängste im Zusammenhang mit neuen Situationen
2.4 Loyalitätskonflikte
2.5 Die Möglichkeit der Wiedervereinigung der Eltern
2.6 Größte bewusste Wünsche der Kinder und Jugendlichen

Literatur

»Insgesamt liegt ein streitbares, sehr differenziertes Buch vor, das keines der aktuell brisanten Probleme der Trennungsproblematik meidet. Deshalb sollten sich auch Psychologen zu den professionellen Helfern zählen, an die das Buch gerichtet ist. Die strikte Ausrichtung auf die Psychoanalytische Pädagogik sollte als bereichernd reflektiert werden ...«

Harry Dettenborn, Praxis der Rechtspsychologie, Juni 2013

»Das Buch ist als ein Ratgeber für die unterschiedlichsten Professionen – Familienrichter, Rechtsanwälte, Mitarbeiter von Jugendämtern und Beratungsstellen, Verfahrensbeistände, Gutachter – gedacht und kann auch als ein solcher verwendet bzw. gelesen werden  ...«

Beate Jaquet, Kontext. Zeitschrift für Systemische Therapie und Familientherapie 1/2014

»In seinem Buch ›Patient Scheidungsfamilie‹ behandelt der erfahrene Psychoanalytiker, Erziehungsberater und Scheidungsexperte Helmuth Figdor die gesamte Bandbreite der mit einer Scheidung zusammenhängenden psychologischen und pädagogischen Fragen  ...«

Jörg Maywald, Frühe Kindheit 2/2013

»Das ist es, was immer wieder fasziniert an seinen Ausführungen: die Haltung, die wohlwollend dem Leid der Eltern und den Bedürfnissen der Kinder gegenüber bleibt  ...«

Elisabeth Grotmann, Fokus Beratung. Information der Evangelischen Konferenz für Familien- und Lebensberatung e.V., Fachverband für Psychologische Beratung und Supervision, November 2015, 25. Ausgabe, S. 91-93

»Dieser Ratgeber ist aus Vorträgen und Artikeln entstanden, die Helmuth Figdor (…) in den Jahren 1999 bis 2011 in Deutschland, Osterreich und der Schweiz gehalten bzw. in Fachzeitschriften veröffentlicht hat. Sie alle wurden für die Publikation sorgfältig überarbeitet  ...«

Beat Manz, Kinderanalyse Nr. 3 Juli 2014 22. Jahrgang

»›Patient Scheidungsfamilie‹ von Helmuth Figdor ist ein absolut empfehlenswertes Fachbuch, in dem es der Autor schafft, ein vertieftes Verständnis der Kinder, Eltern und der Position der Helfer zu vermitteln  ...«

Jutta Möllers, Jugendhilfe aktuell 3/2013, S. 41

»Ich kann dieses Buch allen Kolleginnen und Kollegen die mit Paaren bzw. Familien arbeiten wärmstens empfehlen. Es bietet durch die Lektüre eine hervorragende Weiterbildung zum psychodynamischen Verständnis dessen, was bei Eltern und Kindern in Trennungssituationen geschieht und welche Konsequenzen dies für eine professionelle Begleitung hat  ...«

Dr. Rudolf Sanders, Beratung Aktuell 3/2013

»Das Buch zeigt uns einen durch die langjährige Erfahrung mit Trennungs- und Scheidungsfamilien versierten und für das Kindeswohl engagierten Experten. Durch die eingestreuten Fallvignetten ist es äußerst informativ und gut lesbar zugleich  ...«

Beat Manz, Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie 62 (2013), 739–742

»In seinem neuen Sammelband ›Patient Scheidungsfamilie‹ hat der bekannte Autor und gefragte Redner insgesamt 15 Aufsätze und Vorträge zusammengestellt, in denen er sich sehr differenziert mit einzelnen Aspekten des Themas auseinandersetzt  ...«

Renate Oetker-Funk, Blickpunkt EFL-Beratung, Nr. 31, Oktober 2013

»Helmuth Figdor hat seit den frühen 90er Jahren mehrere viel beachtete Beiträge vorgelegt zu den Problemlagen, mit denen eine Trennung und Scheidung die gemeinsamen Kinder konfrontiert. Im Unterschied zu seinen vorherigen Publikationen fokussiert der Autor dieses Mal detailliert auf die vorherrschenden Urteils- und Handlungsmuster der am Prozess beteiligten Professionen  ...«

Michael Naumann-Lenzen, Ärzteblatt PP, Ausgabe Mai 2013

»In diesem Buch hat der Autor, der sich seit über 20 Jahren theoretisch und praktisch mit den Auswirkungen einer Trennung oder Scheidung auf Kinder und Jugendliche auseinandersetzt, eigene Artikel und Vorträge gesammelt. Dadurch werden einige zentrale Themen wiederholt behandelt, jedoch der Blickwinkel, die theoretischen Hintergründe und die Argumentationen erweitert bzw. fokussiert  ...«

Mag. Dagmar Bojdunyk-Rack, www.socialnet.de

»Für die Scheidungs-/Trennungsberatung enthält das Buch wertvolle Handreichungen mit praktischen Beispielen. Und wer genau liest entdeckt den Fragenden, Suchenden und Zweifelnden, der trotz seines umfangreicher Wissens sich und die Themen permanent hinterfragt  ...«

Brigit Kaufhold, PAPA-YA Sonderedition Nr. 2/2013

»Figdor ist ein anerkannter Fachmann in Sachen Kinder- und Jugendpsychologie und hat lange Erfahrung mit heiklen psychotherapeutischen Konstellationen auf Grund seiner beruflichen Praxis. Er sieht sein Buch als Ratgeber für professionelle Helfer  ...«

Christian Vielhaber, Kinderschutz aktiv Nr. 97 März 2013 25. Jahrgang

»Von Entwicklungsbedürfnissen über Beratung und Therapie gehen die Themen bis zu Kindeswohl in Gerichtsverfahren. Fallbeispiele verdeutlichen den theoretischen Ansatz  ...«

Christian Beuker, www.vaeter-netz.de