340 Seiten, PDF-E-Book
Erschienen: Juni 2016
ISBN-13: 978-3-8379-6794-4
Bestell-Nr.: 6794
Kontrollierter Kontrollverlust (PDF)
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Sowohl in der Psychoanalyse als auch in der Musik ist ein kontrollierter Kontrollverlust nicht nur möglich, sondern sogar erwünscht, um Spielräume auszuloten, die Beziehung zwischen Bewusstem und Unbewusstem zu vertiefen und neue Ideen zu entwickeln. Die Texte des vorliegenden Buches vermitteln ein besseres Verständnis psychischer Prozesse anhand musikalischer Phänomene, während umgekehrt auch musikalische Vorgänge mithilfe psychoanalytischer Begrifflichkeiten verstehbar werden. Porträts facettenreicher Musikerpersönlichkeiten sowie Interviews mit zeitgenössischen Jazz-Musikern ergänzen die theoretischen Betrachtungen. Im deutschsprachigen Raum stellt der vorliegende Sammelband einen ersten Versuch dar, Jazz und Psychoanalyse eingehender miteinander zu verbinden.
Mit Beiträgen von Ulli Bartel, Christopher Dell, Daniel Feige, Laia Genc, Konrad Heiland, Andreas Jacke, Hannes König, Klaus Lumma, Sebastian Leikert, Antje Niebuhr, Theo Piegler, Jörg Scharff und Willem Strank
Präludium
Ins Offene
Editorial
Kontrollierter Kontrollverlust
Die Parallelentwicklung von Jazz und Psychoanalyse
im 20. Jahrhundert
Konrad Heiland
Die Geschichte der Psychoanalyse
Theo Piegler
Freie Assoziation, Freie Improvisation und
gleichschwebende Aufmerksamkeit
Antje Niebuhr
Freiheit in der Struktur
Der Jazzgeiger und Pädagoge Ulli Bartel im Gespräch
Konrad Heiland
Was macht Improvisation so spannend?
Jörg Scharff
Improvisiertes Spiel mit der Abwehr
Überlegungen zur affektiven Wirkung der Jazzmusik
Hannes König
Wie klingt die Welt? Wie klingt das Leben?
Der Jazz-Papst Joachim-Ernst Berendt und die Musiktherapie
Konrad Heiland
Jazz als Artikulation und Exemplifikation von Unverfügbarkeit
Daniel Martin Feige
Frauen als prägende Figuren im zeitgenössischen Jazz
Ein Gespräch mit der Komponistin, Pianistin und
Bandleaderin Laia Genc
Konrad Heiland
ECM – Ein Label-Porträt
Der Nimbus des Nordens
Konrad Heiland
Jazzpolitik: Miles Davis, Adorno und Derridas Dekonstruktion
Andreas Jacke
Bitches Brew oder die traumatische Leichtigkeit des Jazz
Von der dionysischen Überbordung des Realen
Sebastian Leikert
Die Farbe Wyatt – Ein Künstlerporträt
Andreas Jacke
Komponierter Kontrollverlust – diszipliniertes Chaos
Charles Mingus – Das zerrissene Genie
Konrad Heiland
Jazz und die Hörbarkeit des Unterbewussten
in den Film Noirs Private Hell 36 und Nightmare
Willem Strank
Ermöglichungsarchitektur
Für eine Technologie der Improvisation
Christopher Dell
Hymne auf New Orleans
Der Mythos von der Wiege des Jazz. Ein Interview mit Dr. Klaus Lumma
Konrad Heiland
Autorinnen und Autoren
Bildnachweis
»Letztlich ist es ein wunderbares Buch über die Seele des Jazz. Und die Lektüre reicht am Ende sogar über Konzertraum und Couch hinaus – als Ermunterung an die Leser, diesen kontrollierten Kontrollverlust auch im Alltag zu ermöglichen ...«
Eva Tenzer, Psychologie heute, Heft 1, Januar 2017
»Wissenschaftliche Durchdringung und einfühlsame Beschreibungen ergänzen einander. Mit Vorkenntnissen in den beiden Sachgebieten bieten die Texte Vertiefung, aber auch ohne Vorkenntnisse anregende Einblicke ...«
Doris Stopp, Analytische Psychologie 192, 1/2019
»Konrad Heiland ist Psychotherapeut, zugleich Autor von Musikfeatures für den Bayerischen Rundfunk. In seinem jüngsten Buch versammelt er Artikel, die sich mit beiden Bereichen seiner Tätigkeit befassen, der Psychotherapie, in der, wie es im Klappentext heißt, ›freie Assoziationen fruchtbar gemacht‹ werden, und dem Jazz, in dem sich ›die musikalischen Möglichkeiten gerade durch die Improvisation‹ entfalten ...«
Wolfram Knauer, Jazzinstitut Darmstadt, www.jazzinstut.de vom Februar 2017
»Der von Konrad Heiland herausgegebene Sammelband ist die erste Monographie, die sowohl die ›zeitliche Parallelentwicklung von Psychoanalyse und Jazz‹ (S. 21) als auch das jeweilige Verhältnis zum Primär- und Sekundärprozesshaften sowie die Gemeinsamkeiten des Settings beleuchtet ...«
Sandra Kluwe, PSYCHE 71. Jahrgang Heft 3 März 2017
»Der wichtigste Aspekt des Buches liegt in der großen intellektuellen Aufmerksamkeit, die insgesamt den Verfahren musikalischer und/oder sprach- und wahrnehmungspraktischer Improvisation entgegengebracht wird. Denn niemand improvisiert oder psychoanalysiert schließlich einfach so drauflos ...«
Hans-Jürgen Linke, JAZZTHETIK 01/02-2017
»Der Versuch des vorliegenden Sammelbandes, erstmals Verbindungen zwischen Jazz und Psychoanalyse anzugehen, ist verdienstvoll. Bei aller Theorielastigkeit gibt er Denkanstöße, die weiterer Betrachtungen wert wären ...«
Reiner Kobe, Jazzpodium 10/16, Oktober 2016, 65. Jahrgang
»Das ganze Buch atmet den Nimbus von Neuem, Aufregendem, Animierendem auf Basis einer solide durchforschten Wissenschafts- und Praxis-Tradition ...«
Gerta Steinringer, Musikerziehung, Jahrgang 69, Heft 2, Oktober 2016
»Die Artikel sind gehaltvoll; es macht Sinn sie einzeln ›durchzukauen‹: Interviews mit erfahrenen Jazz-Experten lockern die Lektüre auf ...«
Hermann Maaß, Counseling Journal, 13. August 2016