182 Seiten, PDF-E-Book
1. Aufl. 2019
Erschienen: März 2019
ISBN-13: 978-3-8379-7466-9
Bestell-Nr.: 7466
https://doi.org/10.30820/9783837974669
Unbehagen in psychoanalytischen Institutionen (PDF)
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Auf Basis eigener langjähriger Arbeitserfahrungen in psychoanalytischen Institutionen beleuchtet Sylvia Zwettler-Otte zahlreiche Problemstellungen – z.B. Autoritätskonflikte, Abhängigkeiten, Instrumentalisierungen und Konflikte zwischen Individuum und Gruppe sowie die notwendige differenzierte Erforschung theoretischer Entwicklungen.
I Fehl-Leistungen als Phänomene in psychoanalytischen Institutionen
Das Unbehagen in der Kultur wiedergelesen
1 Vorbemerkung zu Fehlleistungen, Fehl-Leistungen und dem Unbehagen, das sie verursachen
2 Unbehagen und Wunschphantasien
2.1 Das »ozeanische Gefühl«
2.2 Die Vorstellung einer »fördernden Umwelt«
2.3 Freuds Hoffnungen und die Anfänge psychoanalytischer Institutionen
2.4 Die Fortwirkung frühester Wunschphantasien
3 Erwartungen an psychoanalytische Institutionen – Ein Jahrhundert nach Freud
4 Beispiele wesentlicher Fehl-Leistungen und Dilemmata
4.1 Die Fehl-Leistung der Unterschätzung symbiotischer Bedürfnisse
4.2 Die Fehl-Leistung der Verleugnung destruktiver Neigungen
4.3 Die Fehl-Leistung einer nur scheinbaren Aufnahme- und Kontaktbereitschaft
4.4 Die Fehl-Leistung der Expansion ohne Rücksicht auf Verluste
4.5 Die Fehl-Leistung des Ignorierens alter Bindungen
5 Zusammenfassung
II Unbehagen als »Arbeitsaffekt«
III Besonderheiten der Beziehung zwischen Individuum und psychoanalytischer Institution
1 Ein verstärkter Gegensatz von Individuum und Gruppe
1.1 Die eigene Analyse
1.2 Die Ausbildungsgruppe
1.3 Die Beziehung zur eigenen psychoanalytischen Institution
2 Die »Zeitlosigkeit des Unbewussten« als tägliches Brot
2.1 Der Umgang der Analytiker mit ihrem Alter
2.2 Überalterung in psychoanalytischen Institutionen
3 Die Arbeit des Negativen innerhalb der Gruppen
3.1 Ein Blick zurück zu den Fehl-Leistungen
3.2 Unsicherheiten statt Sicherheiten
3.3 Ambivalenz statt realitätsgerechte Anerkennung
3.4 Der selbst auferlegte Beweiszwang
3.5 Implizite Theorien – Macht und Ohnmacht von Konzepten
3.6 Der Austausch unter Analytikern
3.7 Bye-bye, sexuality?
IV Psychoanalytische Autoritäten Fördernde und hemmende Umstände
1 Zwischen Suche und Flucht
2 Befreiungsversuche
3 Zitate – Ein Netzwerk von Autoritäten
V Ethik als Nachdenken über das, was man tut oder unterlässt
1 Der Rahmen der Psychoanalyse
2 »Ein ethischer Fehler = ein technischer Fehler«
3 Entgleisungen
4 Eine Anlehnung an den Hippokratischen Eid
VI Unterschiedliche Perspektiven dreier Generationen in einem psychoanalytischen Institut
Anhand Batya Gurs Roman Denn am Sabbat sollst du ruhen
1 Die jüngste Generation – Lehranalysand Dr. Gold
2 Die mittlere Generation – Mordopfer Dr. Eva Neidorf
3 Die älteste Generation – Kollege Dr. Hildesheimer
4 Der Außenseiter – Inspektor Ochajon
VII Exkurs zu Wilfred W. Bions Learning from Experience und Experiences in Groups
1 Das Aushalten von Unsicherheit
2 Bions Ergänzungen zu Freuds Theorien über die Gruppe
2.1 Die Basisannahmen
2.2 Die »gute, gesunde Gruppe«
2.3 Erkenntnisse für psychoanalytische Institutionen
2.4 Die Gruppenleitung
VIII Viele Kongresse und die Klage »Keiner hört zu!«
1 Überlegungen zu Bions Basisannahmen und unserer Diskussionsbereitschaft
2 Das Auftauchen weiterer Fragen
IX Die beendete eigene Analyse – Und danach?
1 Die endliche und die unendliche Übertragung
2 Hilfsangebote von Analytikern
2.1 Seminare für Analytiker zu Beginn ihrer selbstständigen Arbeit
2.2 Eine spezielle Methode von Donald Meltzer
3 Die »Übertragung der Übertragung«
X Freuds »Doppelindividuen« – Gibt es sie doch?
1 Vom Narzissmus zum Objekt und wieder retour
2 Widerstreitende Tendenzen
3 Doppelindividuen – Eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung
4 Divalenz und Ambivalenz
XI »Doppelinstitute« – Eine Vision
1 Überlegungen zum »reiferen Narzissmus«
2 Doppelindividuen in leitender Funktion
2.1 Der Zweck psychoanalytischer Institutionen
2.2 Die Grenzen psychoanalytischer Institutionen
2.3 Kommende und gehende Mitglieder
2.4 Untergruppen
2.5 Gruppenspezifische Wertschätzung der Mitglieder
2.6 Die Wahrnehmung von und der Umgang mit Unzufriedenheiten
3 Zwischen Containment und Zumutung
XII Schlussfolgerungen
Literatur
Register
»Die Autorin hat mit diesem schmalen, aber kompakten, an analytischer Theorie und Erfahrung reichen Band ein wichtiges und genuin analytisches Werk geschaffen, das dazu anregt, Unbehagen – wie in der Psychoanalyse generell – nicht loswerden zu wollen, sondern als bedeutsames Signal zu begrüßen, als Hinweis auf unbewusste Konflikte und Ansporn, diese zu klären ...«
Annegret Wittenberger, PSYCHE, Zeitschrift für psychoanalytische Theorie und ihre Anwendungen, 75. Jahrgang, Heft 12, Dezember 2021
»Das Buch ist sehr gut und für die komplexen Inhalte verständlich geschrieben. Es ist eine sehr selbstkritische Auseinandersetzung mit dem psychoanalytischen Wirken. Zwettler-Otte zitiert viele psychoanalytische Autoritäten, mit deren Theorien sie sich kritisch auseinandersetzt und daraus Eigenes entwickelt. Als Psychoanalytikerin finde ich es ein sehr wichtiges Buch für unsere Therapierichtung, um unsere eigene Arbeit zu reflektieren ...«
Veronica Defièbre, à jour! Psychotherapie-Berufsentwicklung, Heft 2/2020
»Das von gedanklicher Prägnanz geprägte Buch bereichert die Auseinandersetzung mit dem, was in Institutionen an sich wechselseitig bedingenden individuellen und gruppenbezogenen Dynamiken und Prozessen stattfindet, und bietet mit dem Konzept der Doppelindividuen eine Vision an ...«
Jürgen Golombek, Gruppenpsychotherapie und Gruppendynamik 1/2020
»Ein lesenswertes Buch, dessen Stärke in der differenzierten Darstellung des Unbehagens innerhalb der psychoanalytischen Institutionen und generell der Psychoanalyse gegenüber liegt ...«
Elisabeth Kalckstein, ÖAGG Feedback. Zeitschrift für Gruppentherapie und Beratung 3&4/2019
»Der schmale Band enthält inhaltsreiche Denkansätze mit bedeutungsvollen Einschätzungen, die auch zum Mitleiden über den kollegialen Umgang einladen. […] Das Buch dürfte über Psychoanalytiker hinaus für alle von Interesse sein, die Dynamiken institutioneller Prozesse verstehen und für die eigene Arbeit nutzbar machen wollen
...«
Jürgen Golombek, Deutsches Ärzteblatt PP 9/2019