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Buchreihe: Forschung Psychosozial
385 Seiten, PDF-E-Book
Erschienen: November 2020
ISBN-13: 978-3-8379-7771-4
Bestell-Nr.: 7771
https://doi.org/10.30820/9783837977714
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Autoritäre Dynamiken (PDF)

Alte Ressentiments - neue Radikalität / Leipziger Autoritarismus Studie 2020

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Auf Grundlage der Ergebnisse einer 2020 durchgeführten repräsentativen Bevölkerungsumfrage zeigen die Autorinnen und Autoren, wie stark sich die Gesellschaft polarisiert und wie sehr sich die extreme Rechte inzwischen radikalisiert hat. Dass ihr dabei dennoch mittels Antisemitismus, Verschwörungsmythen und Antifeminismus der Anschluss an die gesellschaftliche Mitte gelingt, verdeutlicht, wie groß die Herausforderungen sind, vor denen wir alle stehen.

Seit 2002 berichtet die Studiengruppe um Oliver Decker und Elmar Brähler über die rechtsextreme Einstellung in Deutschland. In den Leipziger Autoritarismus Studien, einem der wichtigsten Barometer zur politischen Kultur, untersuchen die Forscherinnen und Forscher die Verbreitung antidemokratischer Ressentiments in der Mitte der Gesellschaft und thematisieren die damit verbundenen Gefahren für die Demokratie.

Mit Beiträgen von Elmar Brähler, Kazim Celik, Oliver Decker, Chana Dischereit, Barbara Handke, Ayline Heller, Nele Hellweg, Charlotte Höcker, Johannes Kiess, Juliane Lang, Lydia Lierke, Massimo Perinelli, Gert Pickel, Susanne Pickel, Katrin Reimer-Gordinskaya, Clara Schließler, Andre Schmidt, Julia Schuler und Alexander Yendell

Die Veröffentlichung der Leipziger Autoritarismus Studie erfolgt in Zusammenarbeit mit der Heinrich-Böll-Stiftung und der Otto Brenner Stiftung.
Vorwort der beteiligten Stiftungen

Vorwort der Herausgeber

1. Autoritäre Dynamiken: Alte Ressentiments – neue Radikalität
Oliver Decker & Elmar Brähler

Rechtsextreme Einstellungen in der Mitte der Gesellschaft

2. Die Leipziger Autoritarismus Studie 2020: Methode, Ergebnisse und Langzeitverlauf
Oliver Decker, Johannes Kiess, Julia Schuler, Barbara Handke, Gert Pickel & Elmar Brähler

3. Zersetzungspotenziale einer demokratischen politischen Kultur: Verschwörungstheorien und erodierender gesellschaftlicher Zusammenhalt?
Gert Pickel, Susanne Pickel & Alexander Yendell

4. Beteiligung, Solidarität und Anerkennung in der Arbeitswelt:
industrial citizenship zur Stärkung der Demokratie
Johannes Kiess & Andre Schmidt

5. Rechtsextremismus für die breite Gesellschaft? Der Wandel der AfD-Wählerschaft von 2014 bis 2020
Kazim Celik, Oliver Decker & Elmar Brähler

Autoritäre Dynamiken

6. Das autoritäre Syndrom: Dimensionen und Verbreitung der Demokratie-Feindlichkeit
Oliver Decker, Julia Schuler, Alexander Yendell, Clara Schließler & Elmar Brähler

7. Antisemitismus als antimodernes Ressentiment: Struktur und Verbreitung eines Weltbildes
Johannes Kiess, Oliver Decker, Ayline Heller & Elmar Brähler

8. Antifeminismus – das Geschlecht im Autoritarismus? Die Messung von Antifeminismus und Sexismus in Deutschland auf der Einstellungsebene
Charlotte Höcker, Gert Pickel & Oliver Decker

9. Aberglaube, Esoterik und Verschwörungsmentalität in Zeiten der Pandemie
Clara Schließler, Nele Hellweg & Oliver Decker

Zum Stand der Zivilgesellschaft

10. Kinder und Kindertagesstätten: Die Gestaltung demokratischer Alltagskultur in der »Vielfachkrise«
Katrin Reimer-Gordinskaya

11. Dreißig Jahre Mauerfall: Ein Perspektivwechsel mit dem Projekt »Erinnern stören«
Lydia Lierke & Massimo Perinelli

12. Zwischen Tradition und Moderne: Frauen in neuen rechten Gruppierungen
Juliane Lang

13. Antiziganismus im Ländle: Ein Bericht aus dem laufenden Prozess am Landgericht Ulm
Chana Dischereit

Übersicht aller bisher erschienenen Studien dieser Reihe
2002–2018

Autorinnen und Autoren

»[Die sogenannten Leipziger Autoritarismus Studien] geben Auskunft über die Verbreitung und Entwicklung rechtsextremer und autoritärer Einstellungsmuster aller in Deutschland lebenden Menschen. Die Autor*innen beziehen sich in ihren theoretischen Annahmen auf die klassischen Studien zum autoritären Charakter der kritisch theoretischen Frankfurter Schule (insbesondere auf die Arbeit Theodor W.
Adornos et al. 1950) ...«

, soziologieblog.hypotheses.org, 1/2022

»Autoritarismus hat also Konjunktur. Was die Frankfurter Kritische Theorie
sekundären Antisemitismus nannte, einen Antisemitismus ohne Juden, der sich für seinen gestauten Hass immer neue Abflusskanäle sucht, das macht die Leipziger Studie in all seinen Facetten kenntlich. Verschwörungstheorie ist im Kommen, Antifeminismus, Antiziganismus. Die neuen Hassobjekte ergänzen die alten
 ...«

Peter Kern, Forschungsjournal Soziale Bewegungen, Band 34, Heft 2/2022

»Positiv hervorzuheben ist der Verzicht auf jegliche Polemik in der Darstellung, auch dort, wo sie nahegelegen hätte, wie etwa bei der abgesicherten Feststellung, dass die Wählerschaft der AfD erheblich antifeministischer eingestellt ist als eine muslimische Vergleichsgruppe. Dem Buch ist weiteste Verbreitung zu wünschen. Vielleicht nimmt eines Tages sogar die mit Fragen des Rechtsextremismus befasste Forschergruppe in den Wissenschaftlichen Diensten des Deutschen Bundestages Kenntnis von den Leipziger Studien  ...«

Helmwart Hierdeis, psychosozial Nr. 167, 45. Jahrgang (2022), Heft 1

»Decker setzt mit seiner Forschung die Psychoanalyse wissenschaftlich fort. Seit 2002 führt er gemeinsam mit Elmar Brähler die Leipziger Autoritarismus-Studien durch, eine sozialpsychologische Studienreihe zu rechtsextremen Einstellungen in Deutschland. Antidemokratische Denkmuster reichen demnach, so legt es auch die aktuelle Erhebung von 2020 nahe, weit in die Gesellschaft hinein ...«

Ann-Kristin Tlusty, Zeit Campus, 6. Dezember 2021

»Wer die Verschiebungen im Rechtsextremismus und die Dynamik in der Ausdehnung der Corona-Verschwörungsbewegungen verstehen will, wird um diese eindrucksvolle Studie (380 Seiten) nicht herumkommen. Neben den Untersuchungen der Universität Bielefeld um Wilhelm Heitmeyer und nun Andreas Zick und Beate Küpper sind die seit 2002 erscheinenden Leipziger Studien die empirisch-analytische Basis zur Abschätzung der Gefahren für unsere rechtsstaatliche Demokratie  ...«

Hajo Funke, Demokratie gegen Menschenfeindlichkeit, 1/2021

»Viele demokratische Enttäuschungen können erst im Kontext der sich abzeichnenden Umwälzungen der Arbeitswelt, vor dem Hintergrund des Ausbleibens von Partizipations- und Beteiligungserfahrungen am Arbeitsplatz, verstanden werden. Insofern können die Sphären von Wirtschaft und Dienstleistung – und nicht nur der öffentliche und politische Raum – als zentrale Ausgangspunkte von Demokratisierungsbemühungen angesehen werden. Die Leipziger Autoritarismus-Studien sind zu einem wichtigen Barometer der politischen Kultur in Deutschland geworden ...«

, supervision 3.2021

»Ich habe dieses Buch mit Gewinn gelesen. Es tut gut und weitet den Horizont, als Psychotherapeut mal wieder ein politisches und gesellschaftsbezogenes Buch zu autoritären Dynamiken zu lesen. Die Probleme, die unsere Patientinnen und Patienten in die Therapie bringen, sind immer auch vor dem zeitgeschichtlichen gesellschaftlichen Hintergrund zu betrachten ...«

Peter Schulthess, Psychotherapie-Wissenschaft 1/2021

»Oliver Decker wurde von Thomas Gesterkamp zu Autoritarismus, Antisemitismus und der Bedrohung der Demokratie interviewt. Das lesenswerte Gespräch finden Sie hier: ...«

Thomas Gesterkamp, Interviews in Neues Deutschland und der Freitag

»Die Ergebnisse des Forschungspro­jektes, die hier nur summarisch und exemplarisch dargestellt wer­den können, sollten alle demokratischen Kräfte aufhorchen lassen und als empirisch abgesicherte Warnrufe wahrgenommen wer­den, die liberale Demokratie zu verteidigen und beständig auszu­bauen und zu erweitern. Es wird auch deutlich, dass die rechten Think-Tanks neue strategische Wege gefunden haben, ihre Ideo­logien bis weit in die Mitte der Gesellschaft eindringen zu lassen, wie vor allem die Kapitel über Kapitalismuskritik, Anti-Femi­nismus, Ethnozentrismus und Verschwörungsmythen zeigen. Der vorliegende Band ist eine fundierte empirische Analyse der autoritären Dynamiken, ein Seis­mograf für die Eruptionen in unserer Gesellschaft und damit auch ein wertvolles und bedeutendes Handbuch für die demokratische politische Programm- und Bil­dungsarbeit  ...«

Klaus Ludwig Helf, Schattenblick am 18. März 2021

»Die Leipziger Autoritarismus-Studie gehört zu den professionellen sozialwissenschaftlichen Instrumenten, mit denen unsere Gesellschaft sich selbst beobachtet. Nicht immer sind die Beobachtungsergebnisse angenehm, in den meisten Fällen tun sie richtig weh. Das muss auch so sein. Es handelt sich ja nicht um irgendwelche Phantomschmerzen, sondern um notwendige Diagnosen, mit denen die Angriffe auf die demokratische Verfasstheit unserer Gesellschaft erkannt und hoffentlich gebahnt werden können. Deshalb ist auch der neuen Studie eine breite Leserschaft zu wünschen  ...«

Wolfgang Findte, Socialnet.de am 24. Februar 2021

»Zum zehnten Mal ist die Leipziger Mitte-Studie über diskriminierende Einstellungen in der Gesellschaft erschienen. Sie knüpft an die Bielefelder Heytmeier-Studien der 80er Jahre an und nimmt die Mitte der Gesellschaft in den Fokus. Die weite und stabile Verbreitung diskriminierender Einstellungen führt nicht nur in der Studie, sondern grundsätzlich den falschen Ansatz der Extremismus Theorie ad absurdum, der nicht nur das Denken der Innenbehörden seit den 70er Jahren prägt, sondern auch breite Bevölkerungsteile fehlorientiert hat. Denn nicht extreme Einstellungen an den Rändern sind die Hauptgefahr für die Demokratie, sondern verfestigte diskriminierende Einstellungen in der Gesellschaft, die sich zu autoritären Denkmustern ausweiten  ...«

Axel Holz, www.freihandelpressespiegel.com

»Die neue Leipziger Studie, seit 2002 alle zwei Jahre vorgelegt, ist seit ihrem ersten Erscheinen ein Standartwerk für die Hydrologie der deutschen Gesellschaft, vermisst die Studie doch deren Strömungen, vor allem die untergründigen, wo statt Grundwasser eher braune Brühe fließt. (...) Die einschlägigen, dem Populismus gewidmeten Studien der letzten Jahre haben ihre Leser vor allem mit begrifflichen Neuschöpfungen abgespeist. Die AutorInnen der Leipziger Langzeit-Untersuchung bieten dagegen empirisch gesättigtes Material. Begriffe ohne Anschauung sind leer, Anschauung ohne Begriffe ist blind, heißt es bei Kant. Von den Leipzigern bekommt man beides  ...«

Peter Kern, Glanz & Elend. Literatur und Zeitkritik, 18. Dezember 2020

»Die Bedeutung dieses Forschungsprojektes sollte man nicht unterschätzen, handelt es sich doch um eine der wenigen Langzeitstudien zu solchen Themen. (...) In dem entsprechenden Datenmaterial und dessen Deutungen hinsichtlich der Einflussfaktoren dafür besteht die große Relevanz dieser Studien  ...«

Armin Pfahl-Traughber, bnr.de, Blick nach rechts, 9. Dezember 2020

»Insofern sind die Leipziger Autoritarismus-Studien eigentlich Gold wert für die Demokratie, weil sie exemplarisch zeigen, wie falsche Politik durchschlägt bis in die Psyche der Menschen. (...) Eigentlich erzählt die Autoritarismus-Studie vom Kern unserer Gesellschaft. Und von ihrem Selbstbetrug. Und natürlich von den möglichen Folgen, wenn Menschen beginnen, ihre Ängste auf neue Heilsverkünder zu projizieren ...«

Ralf Julke, Leipziger Internet Zeitung, 30. November 2020

»Die ›Leipziger Autoritarismus-Studie 2020‹ (...) nimmt die Verbreitung von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit in der deutschen Gesellschaft in den Blick. Dazu gehört auch Antiziganismus, der gegen Sinti und Roma gerichtete Rassismus ...«

, Beobachter News. Magazin für politische Bewegung im Südwesten, 24. November 2020

»Skeptiker der Corona-Maßnahmen und Leugner der Pandemie, darunter
Verschwörungsideologen, Impfgegner und Rechtsextremisten, haben in den letzten Tagen bundesweit zu den Protesten vor dem Reichstagsgebäude mobilisiert. (...) Was sich aus diesen Nachrichten schon erahnen lässt, hat die 10. Leipziger Autoritarismus-Studie jetzt mit Zahlen belegt: Verschwörungsmythen sind in der aktuellen Corona-
Pandemie in Deutschland weit verbreitet
 ...«

, Bild-Zeitung online, 18. November 2020

»Die Leipziger Autoritarismus-Studie 2020 ist eines der besten Bücher, die ich zum Thema Autoritarismus gelesen habe: Wissenschaftliche Erkenntnisse werden mit Zahlen untermauert. Die Zahlen werden in Beziehungen zueinander gesetzt und daraus Prinzipien und Tendenzen abgeleitet  ...«

Matthias Baumann, BTB concept, Presseorgane.de, 23. November 2020

»Eine alarmierende Feststellung haben die Wissenschaftler gemacht: Während rechtsextreme Einstellungen im Westen zuletzt rückläufig waren, haben sie im Osten sogar wieder leicht zugenommen ...«

, Zeit Online, 18. November 2020

»Unter extremen Rechten ist laut Studie zudem eine ›Radikalisierung und Enthemmung‹ zu beobachten. Und noch eine alarmierende Feststellung haben die Wissenschaftler gemacht: Während rechtsextreme Einstellungen im Westen zuletzt rückläufig waren, haben sie im Osten sogar wieder leicht zugenommen  ...«

, Süddeutsche Zeitung, 18. November 2020

»Oliver Decker und Elmar Brähler, die seit 2002 die Entwicklung autoritärer und rechtsextremer Einstellungen beobachten, bezeichnen die Ausländerfeindlichkeit weiterhin als Einstiegsdroge in den Rechtsextremismus ...«

Lea Schulze, Tagesspiegel, 18 November 2020

»Wenn Menschen hinter komplexen Ereignissen wie der Corona-Pandemie rational kalkulierende Personen oder Gruppen ausmachen wollen – etwa ›Eliten‹ oder ›geheime Mächte‹ – sprechen Wissenschaftler von einer ›Verschwörungsmentalität‹. Eine Studie zeigt: Ihr Kreis wächst ...«

, Focus Online, 18. November 2020

»Das Thema Verschwörungstheorien ist zum fünften Mal Teil der Leipziger
Studie (...) Die Befragung habe gezeigt, dass der Glaube an Verschwörungstheorien (...) seit 2018 zugenommen habe
 ...«

Emmanuele Continu, Neue Züricher Zeitung, 18. November 2020