400 Seiten, PDF-E-Book
1. Aufl. 2022
Erschienen: April 2022
ISBN-13: 978-3-8379-7837-7
Bestell-Nr.: 7837
https://doi.org/10.30820/9783837978377
Écriture féminine im internationalen Film (PDF)
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Der Filmwissenschaftler Andreas Jacke spürt anhand des Begriffs der Écriture féminine (Hélène Cixous) einer genuin weiblichen Handschrift der Regisseurinnen Margarethe von Trotta, Claire Denis, Chantal Akerman und Sofia Coppola nach. Unter psychoanalytischen, religionsphilosophischen und filmwissenschaftlichen Gesichtspunkten eröffnet er ein weites Panorama umfassender Zugänge zu relevanten Filmen der Regisseurinnen, die auf unterschiedlichste Weise an der Auflösung einer phallogozentrischen Weltsicht und Bildsprache arbeiten. Im Dialog von Filmwissenschaft, Psychoanalyse und Feminismus wird so ein dezidiert neuer und andersartiger Gegenentwurf zum männlichen Kino möglich, den die Künstlerinnen ambitioniert vorantreiben.Mit einem Interview mit Margarethe von Trotta und einem Nachwort von Lutz Ellrich
Hélène Cixous, die Revolte einer Écriture féminine
Écriture féminine im Film und ProQuote Film
1 Die Negativität des Eindringlings: Claire Denis
1.1 Warum Claire Denis und nicht Kathryn Bigelow? – Chocolat (1988) und J’ai pas sommeil (1994)
1.2 L’Intrus (2004): Der herzlose Mann und der getötete Sohn
1.3 Gehaltvolle Männerbilder: Beau Travail (1999), 35 rhums (2008) und High Life (2018)
1.4 Das sexuelle Tabu – Suddenly, Last Summer (1959)
1.5 Philosophie: Was ist das christliche Berühren? Trouble Every Day (2001) – Claire Denis und Jean-Luc Nancy
2 Die depressive Mutterbindung: Chantal Akerman
2.1 Cixous’ und Akermans feministische Auseinandersetzung mit der Mutter
2.2 My mother laughs: Jeanne Dielman (1975) und Saute ma ville (1968)
2.3 Die Formgeneriert den Inhalt: D’Est (1993) und Hôtel Monterey (1973)
2.4 Der mütterliche Wohnraum: La Chambre (1972) und No Home Movie (2015)
2.5 Nomadentum: Les Rendez-vous d’Anna (1978)
2.6 Philosophie: Ein ethisches Bildkonzept – Chantal Akerman und Emmanuel Levinas
2.7 Ein Beispiel: Die unmögliche Beherrschung des Anderen in La Captive (2000)
2.8 Vergleich: Kolonialträume – Apocalypse Now (1979) und La folie Almayer (2011)
3 Die politische Ethik der Schwestern: Margarethe von Trotta
3.1 Eine Ethik des Frauenfilms: Das zweite Erwachen der Christa Klages (1978)
3.2 Doppelgängerinnen und Persönlichkeit
3.3 Der Wunsch nach Symbiose: Schwestern oder Die Balance des Glücks (1979)
3.4 Kritik der Gewalt: Die bleierne Zeit (1981)
3.5 Der Schrecken der männlichen Eifersucht: Heller Wahn (1983)
3.6 Gegen das Männerkino: Ich bin die Andere (2006) und Die abhandene Welt (2015)
3.7 Die drei großen Biopics als Geschichte der Frau
3.8 Vom Nutzen und Nachteil der Historie: Jahrestage (2000) und Rosenstraße (2003)
3.9 Philosophie: Ingmar Bergman und ein ungelöstes protestantisches Schuldgeständnis
3.10 Vergleich: Geschlechtsspezifische Narrative – Jahrestage und Die Blechtrommel
3.11 Interview mit Margarethe von Trotta
4 Die Vater-Tochter: Sofia Coppola
4.1 Die Waffen der jungen Frauen: The Virgin Suicides (1999)
4.2 Die Vater-Tochter-Bindung: Lost in Translation (2003)
4.3 For your pleasure: Die Königin ist sexy – Marie Antoinette (2006)
4.4 Nur Älterwerden oder doch noch Eltern werden? – Somewhere (2010)
4.5 Femininer Starkult: Im Kleiderschrank von Paris Hilton – The Bling Ring (2013)
4.6 Vergleich: Zweimal Western? – The Beguiled (1971) und The Beguiled (2017)
4.7 Philosophie: Die katholische Familie
5 Resümee: Vier verschiedene Formen von Bildkonzept und Storytelling
Schau-Plätze feministischer Schrift
Nachwort
Lutz Ellrich
Literatur
Filme
»Schließlich kommt der Autor zu dem Schluss, dass die Filmemacherinnen divergente Inszenierungs- und Erzählstrategien präsentieren. Während Denis ihre Erotik mit düsteren und destruktiven Zügen versieht, inszeniert Coppola diese eher konventionell, mit jugendlichen und normativ attraktiven Körpern. Akerman inszeniert ihre Charaktere eher starr und hält sie formal auf Distanz, den Fokus auf eine depressive Leere und Gefühle der Verlassenheit gerichtet. Bei von Trotta werden die Figuren klarer inszeniert. Sprache fungiert als Medium, sich und ihre Ziele zu erklären, obgleich Frauen nie als Teil der künstlerischen Mainstreamkultur definiert werden, da diese nach wie vor männlich geprägt ist. Damit werden vier individuelle Filmhandschriften identifiziert, die es im Einzelnen zu verfolgen und anzuschauen lohnt ...«
Lioba Schlösser, MEDIENwissenschaft 03/2023
»Es finden sich zahlreiche gelungene und inspirierende Ansätze in diesem Buch, und wenn man die Prämisse akzeptiert, ist die Argumentation durchaus nachvollziehbar ...«
Marcus Stiglegger, Deadline. Das Filmmagazin, #94, Juli 2022
»Detailliert wird in den jeweiligen Filmen die weibliche Handschrift entziffert. Der Autor verfügt über beachtliche Kenntnisse der Filmwissenschaft, der Psychoanalyse und des Feminismus, die er konkret und gut verständlich vermitteln kann. Es gibt keine Abschweifungen ins theoretische Nirgendwo. Deshalb ist die Lektüre spannend ...«
Hans Helmut Prinzler, www.hhprinzler.de