Haben frühe Störungen zugenommen?
Die in Teilen der psychoanalytischen und sozialwissenschaftlichen Literatur formulierte These, dass sich ein bestimmter Störungstyp einer bestimmten Epoche bzw. Gesellschaftsform zuordnen lässt, wird zurückgewiesen. Dabei wird auf den Kern der psychoanalytischen Repräsentanzlehre verwiesen, nach der jede innere Strukturbildung eine individuelle Neuschöpfung ist, die sich normierenden Interpretationsverfahren entzieht. (c) Psyindex.de 2009 alle ... [ mehr ]
Die Bedeutung des Thematischen Apperzeptionstests (TAT) für die Diagnostik und Therapie von Borderline-Persönlichkeiten
Der Nutzen des Thematischen Apperzeptionstests (TAT) für die Diagnose von Borderline-Störungen wird erörtert. Anhand von kasuistischen Vignetten wird gezeigt, wie der TAT die Bildung von Hypothesen über zu erwartende Übertragungskonstellationen und zu psychodynamischen Aspekten der Störung ermöglicht. Die TAT-Produktionen der Patienten vermitteln, so wird deutlich gemacht, ein anschauliches Bild von der mangelhaften Angsttoleranz und der ... [ mehr ]
Kann man nach Freud noch Hamlet lesen?
Nicolas Abrahams These, dass Shakespeares Drama Hamlet sich weniger mit Freuds Deutung des Ödipuskomplexes verstehen lässt als mit Hilfe der Annahme, dass bereits vor Hamlets Geburt ein verheimlichtes blutiges Drama stattgefunden haben muss, das in Form unbewusster Symptome gleichsam als Phantom transgenerationell an Hamlet weitergegeben wurde, wird diskutiert. Nicolas Abraham hatte seinerzeit diese Hypothese zum Anlass genommen, Shakespeares Drama einen diese ... [ mehr ]
Die Verarmung der Psychoanalyse
Die psychoanalytische Ausbildung wird kritisch erörtert. Dabei wird insbesondere darauf hingewiesen, dass angehende Psychoanalytiker erneut die Widerstände überwinden müssen, aus deren Bearbeitung die psychoanalytischen Erkenntnisse erwuchsen. Von Lehranalytikern und den Dozenten der psychoanalytischen Ausbildungsinstitute werden Erfolge wie Misserfolge dieser Arbeit an den Widerständen an künftige Psychoanalytiker weitergegeben. (c) ... [ mehr ]
Das obligat widersprüchliche Verhältnis des psychoanalytischen Denkens zum Zeitgeist. Ein Plädoyer für die wiederzugewinnende Souveränität psychoanalytischen Denkens
Das Verhältnis des psychoanalytischen Denkens zum Zeitgeist wird erörtert. Zunächst wird betont, dass die Psychoanalyse ein genuin widerständiges Verfahren ist, das nicht in den Rahmen zeitgenössischer Denkschablonen passt und das nicht zu einem parteilichen Instrument gemacht werden kann. In der Diskussion werden inhaltliche Aspekte aufgegriffen, die P. Parin in einem Artikel über die psychoanalytische Gesellschaftskritik (in Psyche 1975, 29 ... [ mehr ]
Freuds Vortrag vor dem Israelitischen Humanitätsverein »Wien« des Ordens Bnai Brith: Wir und der Tod (1915). Ein wiedergefundenes Dokument
Der Text des einzigen erhaltenen Vortrags von Sigmund Freud in der Loge Wien der B nai B rith Gesellschaft ( Wir und der Tod ), der eine Vorstufe des zweiten Teils von Freuds Schrift Zeitgemäßes über Krieg und Tod (1915) darstellt, wird erörtert. Dabei wird insbesondere auf Freuds Bekenntnis zu seiner jüdischen Abstammung sowie auf Unterschiede, die zwischen der Vortragsfassung und der Fassung aus Zeitgemäßes über Krieg und Tod ... [ mehr ]
Vom Umgang mit Labyrinthen. Praxis und Forschung in der Psychoanalyse - eine Bilanz
Die Auswirkungen der Psychotherapieforschung auf die psychoanalytische Praxis werden erörtert. Zunächst wird betont, dass die Psychotherapieforschung, wenn sie für die Praxis relevante Ergebnisse hervorbringen soll, ihr Verständnis für die Eigenheiten des Arbeitsfeldes und der Methoden des Therapeuten ausweiten muss. Der Therapeut arbeitet primär on-line, der Forscher hat das Privileg, off-line zu verfahren. Bildhaft-affektive Welt, ... [ mehr ]
Die Pervertierung der Utopie. Klinisches und Ideologisches bei J. Chasseguet-Smirgel
Die von J. Chasseguet-Smirgel vertretene Auffassung eines negativ verallgemeinerten Utopiebegriffs wird kritisch erörtert. Dabei wird insbesondere auf die konstruktiven und progressiven Aspekte von Utopien hingewiesen. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]
Über die Bedeutung der Regression auf die Abhängigkeit
Am Beispiel der Lehranalyse der Autorin bei D. W. Winnicott werden die therapeutischen Probleme bei der Bearbeitung psychotischer Ängste geschildert. Dabei wird insbesondere gezeigt, dass im Prozess der Regression auf früheste Stufen der Abhängigkeit die Beziehung zwischen Analytiker und Patient zu einer ähnlich dramatischen wird, wie es einst die reale Beziehung zwischen Mutter und Säugling war. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]
»An unseren Schläfen perlt die Angst.« Traumberichte in literarischen Werken über das Grauen der Ghettos und Lager
Traumberichte in literarischen Werken über das Grauen in Konzentrationslagern und Gettos werden erörtert. Zunächst wird darauf hingewiesen, dass in literarischen Werken über Konzentrationslager- und Gettohaft (Robert Antelme, Charlotte Delbo, Anna Langfus und André Schwarz-Bart) Traumberichte einen besonderen Raum einnehmen. Als zentrale Elemente der Erzählung können sie mehr als jede realistische Darstellung die Angst der von ... [ mehr ]
Einige Überlegungen zur Praxis von Psychoanalyse und Psychotherapie in Chile unter der Militärdiktatur
Auf der Basis eigener Erfahrungen werden Überlegungen zur Praxis von Psychoanalyse und Psychotherapie in Chile unter der Militärdiktatur angestellt. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage, wie sich die konfliktgeladene politische Situation in Chile auf die Patient-Analytiker-Dyade auswirkte. Die Darstellung wird anhand von Beispielen verdeutlicht. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]
Sigmund Freud - Porträt eines Schriftstellers
Ausgehend von einem Vortrag Wilhelm Stekels über die Uraufführung von Gerhart Hauptmanns Bühnenstück Griselda (1909) und der anschließenden Diskussion in S. Freuds Mittwoch-Gesellschaft wird Freuds ambivalentes Verhältnis zu den Dichtern herausgearbeitet. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]
Die Grenzen der Welt des Patienten. Psychoanalyse in den neunziger Jahren
Ausgehend von der Annahme, dass in jeder psychoanalytischen Behandlung der Therapeut ein Konzept geistiger Gesundheit zugrunde legt, wird gezeigt, dass die Ausklammerung der gesellschaftlichen Dimension aus diesem Konzept defizitär und angesichts der heutigen Weltlage gefährlich ist. Es wird für eine aktive Förderung des sozialen Bewusstseins in der psychoanalytischen Behandlung plädiert. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]
Drei Briefe von Anna Freud an Eva Rosenfeld
Drei Briefe von Anna Freud an Eva Rosenfeld werden abgedruckt und kommentiert. Die Briefe aus den Jahren 1927 bis 1931 geben Einblick in die persönliche und private Sphäre der Briefschreiberin und dokumentieren ihr frühes Interesse für Kinderanalyse und Pädagogik. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]
Habermas, Freud und die Rationalität. Die Psychoanalyse im Brennpunkt der Theorie des kommunikativen Handelns
Ausgehend von dem in Jürgen Habermas Theorie des kommunikativen Handelns (1981) unternommenen Versuch, die Gesellschaftskritik universalpragmatisch zu fundieren, wird aus der Theorie des kommunikativen Handelns eine neue Metatheorie der Psychoanalyse entwickelt, wobei deren aktuelle Interpretationsgestalten (Lacan, Marcuse, Lorenzer) einbezogen werden. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]
Schopenhauer als Vordenker der Freudschen Metapsychologie
Der Einfluss Schopenhauers auf die Metapsychologie S. Freuds wird aus psychologie- und ideengeschichtlicher Perspektive erörtert. Dabei wird gezeigt, dass die Einschätzung Max Horkheimers, Freud sei ein Nachfolger Schopenhauers, zu Recht besteht, auch wenn Freud Schopenhauer eher über Sekundärquellen als über ein direktes Studium seiner Schriften rezipierte. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]
Die Realität setzt sich aus Unterschieden zusammen
In kritischen Anmerkungen zu einem Beitrag von R. Vogt über den Ödipuskomplex (in Psyche 1990, 44 (10)) wird insbesondere auf J. Chasseguet-Smirgels Ansichten über die deutsche Romantik und auf die Politik der Grünen eingegangen. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]
Selbstpsychologie: Eine postkohutianische Betrachtung
Die theoretischen Grundlagen von Heinz Kohuts psychoanalytischer Selbstpsychologie werden erörtert. Dabei wird insbesondere auf die Konsequenzen dieser Theorie für die psychoanalytische Behandlung hingewiesen. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]
Freud, Shakespeare und Looney
John Thomas Looney entwickelte in einem 1920 erschienenen Buch die These, Edward de Vere, Earl of Oxford, sei der wirkliche Verfasser der Werke Shakespeares. Im Gegensatz zu den meisten seiner Zeitgenossen akzeptierte Freud Looneys Argumentation. Der wesentliche Grund dafür wird in Looneys Methode gesehen, die Parallelen zur psychoanalytischen aufweist. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]
Die Veröffentlichung von Freuds »Gesammelten Werken« in französischer Sprache. Gespräch mit Jean Laplanche
In einem Interview mit dem wissenschaftlichen Leiter und Herausgeber von S. Freuds Gesammelten Werken in französischer Sprache werden Fragen der Entstehung und Gestaltung dieser Edition behandelt. Eingegangen wird dabei vor allem auf (1) den international bestehenden Mangel an einer zuverlässigen kritischen Ausgabe von Freuds Gesamtwerk, (2) die uneinheitliche Terminologie der vorliegenden französischen Ausgaben, (3) die Ursachen der Verzögerungen bei ... [ mehr ]