Daniel H. Jacobs

Die Grenzen der Welt des Patienten. Psychoanalyse in den neunziger Jahren

Psyche, 1991, 45(12), 1067-1079

Ausgehend von der Annahme, dass in jeder psychoanalytischen Behandlung der Therapeut ein Konzept geistiger Gesundheit zugrunde legt, wird gezeigt, dass die Ausklammerung der gesellschaftlichen Dimension aus diesem Konzept defizitär und angesichts der heutigen Weltlage gefährlich ist. Es wird für eine aktive Förderung des sozialen Bewusstseins in der psychoanalytischen Behandlung plädiert. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]

Peter Heller

Drei Briefe von Anna Freud an Eva Rosenfeld

Psyche, 1991, 45(5), 434-447

Drei Briefe von Anna Freud an Eva Rosenfeld werden abgedruckt und kommentiert. Die Briefe aus den Jahren 1927 bis 1931 geben Einblick in die persönliche und private Sphäre der Briefschreiberin und dokumentieren ihr frühes Interesse für Kinderanalyse und Pädagogik. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]

Robert Heim

Habermas, Freud und die Rationalität. Die Psychoanalyse im Brennpunkt der Theorie des kommunikativen Handelns

Psyche, 1991, 45(7), 561-589

Ausgehend von dem in Jürgen Habermas Theorie des kommunikativen Handelns (1981) unternommenen Versuch, die Gesellschaftskritik universalpragmatisch zu fundieren, wird aus der Theorie des kommunikativen Handelns eine neue Metatheorie der Psychoanalyse entwickelt, wobei deren aktuelle Interpretationsgestalten (Lacan, Marcuse, Lorenzer) einbezogen werden. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]

Günter Gödde

Schopenhauer als Vordenker der Freudschen Metapsychologie

Psyche, 1991, 45(11), 994-1035

Der Einfluss Schopenhauers auf die Metapsychologie S. Freuds wird aus psychologie- und ideengeschichtlicher Perspektive erörtert. Dabei wird gezeigt, dass die Einschätzung Max Horkheimers, Freud sei ein Nachfolger Schopenhauers, zu Recht besteht, auch wenn Freud Schopenhauer eher über Sekundärquellen als über ein direktes Studium seiner Schriften rezipierte. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]

Wilfried Gottschalch

Die Realität setzt sich aus Unterschieden zusammen

Psyche, 1991, 45(12), 1091-1100

In kritischen Anmerkungen zu einem Beitrag von R. Vogt über den Ödipuskomplex (in Psyche 1990, 44 (10)) wird insbesondere auf J. Chasseguet-Smirgels Ansichten über die deutsche Romantik und auf die Politik der Grünen eingegangen. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]

John E. Gedo

Selbstpsychologie: Eine postkohutianische Betrachtung

Psyche, 1991, 45(1), 1-16

Die theoretischen Grundlagen von Heinz Kohuts psychoanalytischer Selbstpsychologie werden erörtert. Dabei wird insbesondere auf die Konsequenzen dieser Theorie für die psychoanalytische Behandlung hingewiesen. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]

Peter Gay

Freud, Shakespeare und Looney

Psyche, 1991, 45(8), 649-674

John Thomas Looney entwickelte in einem 1920 erschienenen Buch die These, Edward de Vere, Earl of Oxford, sei der wirkliche Verfasser der Werke Shakespeares. Im Gegensatz zu den meisten seiner Zeitgenossen akzeptierte Freud Looneys Argumentation. Der wesentliche Grund dafür wird in Looneys Methode gesehen, die Parallelen zur psychoanalytischen aufweist. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]

François-Michel Gathelier

Die Veröffentlichung von Freuds »Gesammelten Werken« in französischer Sprache. Gespräch mit Jean Laplanche

Psyche, 1991, 45(8), 700-712

In einem Interview mit dem wissenschaftlichen Leiter und Herausgeber von S. Freuds Gesammelten Werken in französischer Sprache werden Fragen der Entstehung und Gestaltung dieser Edition behandelt. Eingegangen wird dabei vor allem auf (1) den international bestehenden Mangel an einer zuverlässigen kritischen Ausgabe von Freuds Gesamtwerk, (2) die uneinheitliche Terminologie der vorliegenden französischen Ausgaben, (3) die Ursachen der Verzögerungen bei ... [ mehr ]

Sigmund Freud

Ödipus-Variationen in der Weltliteratur

Psyche, 1991, 45(8), 699

Ein an einen unbekannten Adressaten gerichteter Brief S. Freuds vom 8.10.1924, in dem Variationen des Ödipuskomplexes in der Weltliteratur besprochen werden, wird wiedergegeben. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]

Dieter Flader

Neurose - Folge einer fehlerhaften Organisation der Rede?

Psyche, 1991, 45(7), 590-611

Argumente gegen die Auffassung neurotischer Störungen als defizienter Organisation der normalen Rede werden vorgetragen. Dabei wird insbesondere die Verwendung der Theorie des kommunikativen Handelns von J. Habermas als Bezugsrahmen für die psychoanalytische Theorie kritisiert. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]

Aaron H. Esman

Die »Reizschranke«. Forschungsbericht und Neubetrachtung

Psyche, 1991, 45(2), 143-156

Neuere Untersuchungsergebnisse über die Bereitschaft zur Reizaufnahme bei Neugeborenen werden psychoanalytischen Interpretationen von Sigmund Freuds Reizschutzthese gegenübergestellt. Dies führt zu einer neuen Sicht der Beziehung zwischen dem Säugling und seiner Objektwelt und damit zu einer Revision der psychoanalytischen Entwicklungstheorie. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]

Robert N. Emde

Die endliche und die unendliche Entwicklung (I)

Psyche, 1991, 45(9), 745-779

Ein Überblick über neuere Ergebnisse der Säuglingsbeobachtung, der Affektforschung und der Genetik wird gegeben. Es wird dafür plädiert, auch in der Psychoanalyse bei der Erörterung der Frage angeboren versus erworben den Beziehungsaspekt stärker zu berücksichtigen, etwa in der Weise, dass die psychoanalytischen Ich- und Selbstkonzepte durch eine Wir-Psychologie ergänzt werden. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte ... [ mehr ]

Robert N. Emde

Die endliche und die unendliche Entwicklung (II)

Psyche, 1991, 45(10), 890-913

Im zweiten Teil eines Beitrags über die Frage, welche Bedeutung angeborene versus erworbene Faktoren für die menschliche Entwicklung haben (erster Teil in Psyche 1991, 45 (9)), wird ein kurzer historischer Überblick über die in diesem Zusammenhang relevante psychoanalytische Theorienbildung gegeben. Außerdem werden die Konsequenzen für die psychoanalytische Behandlung deutlich gemacht. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]

Norman Elrod

Anna Freud setzt sich der Kritik aus. »Das Ich und die Abwehrmechanismen« unter die Lupe genommen

Psyche, 1991, 45(12), 1101-1115

Anfang der siebziger Jahre diskutierten Mitglieder und Gäste der Londoner Hampstead-Klinik unter der Leitung von J. Sandler mit A. Freud über ihr 1936 veröffentlichtes Buch Das Ich und die Abwehrmechanismen . Dieses Gespräch wird in Auszügen wiedergegeben. An den Diskussionsbeiträgen von A. Freud und J. Sandler wird deren undogmatischer Umgang mit der psychoanalytischen Theorie aufgezeigt. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]

Johannes Cremerius

Bemerkungen zu den Entgegnungen auf meinen Psyche-Beitrag »Die hochfrequente Langzeitanalyse und die psychoanalytische Praxis. Utopie und Realität« von W. Schubart, H.-G. Metzger

Psyche, 1991, 45(3), 271-275

In Anmerkungen zu Entgegnungen von W. Schubart, H.-G. Metzger und C. Frank (alle in Psyche 1990, 44 (11)) zu einem Beitrag des Autors über den Stellenwert von Langzeitanalysen in der psychoanalytischen Praxis (in Psyche 1990, 44 (1)) werden einige Missverständnisse in den drei kritischen Artikeln aufgezeigt, und das Verhältnis von Kurz- und Langzeitanalyse wird erneut deutlich gemacht. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]

Johannes Cremerius

Einige Bemerkungen zu »Analyse und Analysieren im Spiegel einer empirischen Studie« von Carl Nedelmann und Reimut Reiche (Psyche 3/1990)

Psyche, 1991, 45(3), 265-270

In Anmerkungen zu einem Beitrag von C. Nedelmann und R. Reiche zu empirischen Überprüfungen der Effektivität der psychoanalytischen Behandlung (in Psyche 1990, 44 (3)) wird insbesondere die Aussage kritisiert, Langzeitanalysen seien der Identitätskern der Psychoanalyse. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage, ob Langzeitanalysen eher den Normalfall oder den klinisch begründeten Ausnahmefall darstellen. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte ... [ mehr ]

Roy C. Calogeras & Luciano A. Berti

Psychoanalyse und Krebs. Ein Fallbericht und eine Hypothese

Psyche, 1991, 45(3), 228-264

Ein Fallbericht über die psychoanalytische Behandlung einer Krebspatientin wird vorgestellt. Die Behandlung der 39-jährigen Krebspatientin erbrachte Hinweise auf Zusammenhänge von psychischen Faktoren (kumulatives Trennungstrauma, konfliktgeladene Mutterbeziehung, ödipale Konflikte) einerseits sowie Ausbruch und Verlauf der Erkrankung andererseits. Nach acht Jahren analytischer Behandlung verschwanden die Krebssymptome. Es wird die Hypothese aufgestellt, ... [ mehr ]

Siegfried Bernfeld

Die Geschichte meines Gymnasialstudiums

Psyche, 1991, 45(6), 526-533

Es wird ein autobiographischer Text aus dem Jahr 1911 abgedruckt, in dem Siegfried Bernfeld seine Erfahrungen in der Gymnasialzeit beschreibt. Das Fragment wurde 1924 erstmals veröffentlicht. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]

Maria V. Bergmann

Die Folgen der Rollenumkehr für verspätete Ehe und Mutterschaft

Psyche, 1991, 45(1), 17-37

Die Bedeutung der Übernahme der Mutterrolle für die eigene Mutter (Rollenumkehr) für verspätete Ehe und Mutterschaft wird erörtert. Grundlage der Darstellung bilden Erfahrungen aus der psychoanalytischen Therapie von Patientinnen, die nach erfolgreicher Karriere bzw. einer Zeit ungebundenen Lebens kurz vor der Menopause mit Angst vor Kinderlosigkeit in Behandlung kamen. Alle Patientinnen mussten schon in sehr frühen Jahren Mütter ihrer ... [ mehr ]

Hermann Beland

Religiöse Wurzeln des Antisemitismus

Psyche, 1991, 45(5), 448-470

Auf der Basis von S. Freuds Werk Der Mann Moses und die monotheistische Religion sowie von einigen neueren psychoanalytischen Beiträgen werden die religiösen Wurzeln des Antisemitismus erörtert. Dabei wird die unbewusste Struktur des kirchlichen Antisemitismus und des modernen rassistischen Antisemitismus als paranoide Projektion eines unbewussten Schuldgefühls und einer tiefen narzisstischen Kränkung aufgefasst. Chasseguet-Smirgels These vom ... [ mehr ]

Hansjörg Becker

Balint-Gruppen. Eine psychoanalytische Kritik

Psyche, 1991, 45(1), 38-60

Ausgehend von Parins Überlegungen zur Gesellschaftskritik im Deutungsprozess werden Balint-Gruppen aus psychoanalytischer Perspektive kritisch erörtert. An zwei Beispielen aus der Balint-Gruppen-Arbeit wird gezeigt, dass das soziale Umfeld der Teilnehmer Gegenstand der Gruppenreflexion ist. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]

Matthias Baumgart

Psychoanalyse und Säuglingsforschung: Versuch einer Integration unter Berücksichtigung methodischer Unterschiede

Psyche, 1991, 45(9), 780-809

Möglichkeiten einer Integration von Psychoanalyse und Säuglingsforschung unter Berücksichtigung der methodischen Unterschiede dieser beiden Ansätze werden erörtert. Zunächst wird gezeigt, dass sich die Säuglingsforschung mit der Frage beschäftigt, wie subjektive Strukturen in der Frühzeit objektiv hergestellt und erarbeitet werden und welche biologischen und psychologischen Voraussetzungen dazu notwendig sind, wohingegen die ... [ mehr ]

Hans Asseyer

Objektverlust und psychotische Regression

Psyche, 1991, 45(4), 289-314

Anhand eines Fallbeispiels (28-jährige Patientin) werden Psychodynamik und Struktur einer akuten schizophrenen Erkrankung untersucht, die sich als pathologische Trauerreaktion erweist. Die Auseinandersetzung mit dem Objektverlust ließ sich durch alle Stadien der Erkrankung verfolgen und machte die besondere Qualität der Objektbeziehung und ihre grundlegende Störung deutlich. Die psychotische Regression diente der Verleugnung des Verlusts und stellte ... [ mehr ]

Sigrun Anselm

Zur Aktualität einer psychoanalytischen Kulturtheorie

Psyche, 1991, 45(10), 931-935

Ausgehend von dem durch das Ende der deutschen Teilung langfristig bestehenden Problem der Kultur, zu einem Selbstverständnis zu finden, wird die historische und aktuelle Bedeutung der Psychoanalyse als Kulturtheorie herausgearbeitet. Dazu werden die Konturen der Psychoanalyse als Aufklärungswissenschaft vor 1933, die Konsequenzen des Nationalsozialismus für die Psychoanalyse sowie die Situation der Psychoanalyse in der Nachkriegszeit beschrieben. Die ... [ mehr ]