Siegfried Rudolf Dunde

AIDS und psychosoziale Fragen: Eine ungewöhnliche Herausforderung für die Gesundheitsverwaltung und -politik (PDF)

psychosozial 48 (1991), 20-22

Die Herausforderungen, die durch die erworbene Immunschwäche (AIDS) und die Folgen dieser Krankheit von der Gesundheitsverwaltung und -politik zu bewältigen sind, werden erörtert. Dabei werden sechs Thesen aufgestellt: (1) Die Maßnahmen der Bundesregierung sowie der Länder zu AIDS waren bisher eher politisch als sachlogisch motiviert. (2) Viele Maßnahmen der »liberalen« Linie zielen ins Leere, weil sie an den tatsächlich ... [ mehr ]

Michael Lukas Moeller

Der Trieb und der Tod. Die Betreuung von AIDS-Kranken zwischen Professionalität und persönlichem Engagement (PDF)

psychosozial 48 (1991), 7-19

Psychoanalytische Überlegungen zu den Auswirkungen der erworbenen Immunschwäche (AIDS) im unbewussten Beziehungsgeflecht des Menschen werden angestellt. Dabei wird insbesondere die durch AIDS ausgelöste Konfrontation mit der dreifachen Abhängigkeit von Tod, Trieb und Hoffnungslosigkeit erläutert. Unter anderem werden folgende Gesichtspunkte vertieft: (1) der Widerspruch von Verbundenheit und Argwohn zwischen den Menschen, (2) die Abwehrformen der ... [ mehr ]

Albrecht Köhl, Günter Reisbeck & Otmar Seidl (Hg.)

psychosozial 48: AIDS

(14. Jg., Nr. 48, 1991, Heft IV)

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Psyche

45. Jahrgang Heft 3 1991

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Josef Christian Aigner

Alice im Wundenland. Zu Alice Millers neustem Buch: »Abbruch der Schweigemauer« und einigen Merk-Würdigkeiten ihres Schaffens (PDF)

psychosozial 47 (1991), 118-128

Ausgehend von Alice Millers Buch »Abbruch der Schweigemauer« wird die These erörtert, wonach die Psychoanalyse die reale Verführung von kleinen Kindern durch Eltern und Erwachsene (sexueller Missbrauch) sowie die verschiedensten Gewalttaten gegenüber Kindern verschleiert, indem sie sie ins Reich kindlicher Phantasien verbannt. Anhand von Texten S. Freuds sowie einiger spezieller Arbeiten zur Verführungstheorie anderer Autoren werden die von ... [ mehr ]

Thomas Köhler

Gedämpfte Zimmer-Lautstärke - Zum Buch »Tiefenschwindel« des ZEIT-Reporters Dieter E. Zimmer (PDF)

psychosozial 47 (1991), 110-117

Die Kritik des Wissenschaftsjournalisten D. E. Zimmer an der Psychoanalyse wird hinsichtlich ihrer formalen Korrektheit kritisiert. Es wird gezeigt, dass Originalquellen entstellt und sinngemäß verändert wiedergegeben wurden. Dies wird an Beispielen aus Zimmers Buch »Tiefenschwindel« belegt. Auch die unsachliche und emotionsgeladene Art, mit der Zimmer sich mit seinen Kritikern auseinandersetzt, wird anhand von illustrativen Beispielen deutlich ... [ mehr ]

Roland Kaufhold & Werner Rügemer

Psychoanalyse, Kindererziehung und das Schicksal der Juden. Die Lebensbilanz des jüdischen Psychoanalytikers Bruno Bettelheim (PDF)

psychosozial 47 (1991), 99-109

In einer Bilanzierung des Lebens des am 13. März 1990 durch Selbstmord verstorbenen jüdischen Psychoanalytikers B. Bettelheim werden (1) Stationen seines Lebens (etwa die 30-jährige Arbeit mit autistischen und psychotischen Kindern), (2) die von ihm in zahlreichen Publikationen vertretenen Grundpositionen insbesondere zu pädagogischen Fragen sowie (3) die Erfahrung und Konsequenzen der Inhaftierung in nationalsozialistischen Konzentrationslagern ... [ mehr ]

Hans-Jürgen Wirth

Das Barschel-Pfeiffer-Syndrom. Psychoanalytische Aspekte einer narzißtischen Kollusion (PDF)

psychosozial 47 (1991), 86-98

Die Beziehung zwischen dem verstorbenen Ministerpräsidenten Uwe Barschel und seinem Medienreferenten Reiner Pfeiffer wird unter psychoanalytischen Gesichtspunkten beschrieben. Im Anschluss an einen Abriss der bisherigen Aufarbeitung der Barschel-Affäre und eine Skizzierung seines Lebenslaufs wird das Verhältnis zwischen Barschel und Pfeiffer beziehungsdynamisch als narzisstische Kollusion charakterisiert. Die Beziehungsentwicklung von der anfänglich ... [ mehr ]

Rolf Haubl

Zivile Mobilmachung. Zur Psycho(patho)logie des Automobilmißbrauchs (PDF)

psychosozial 47 (1991), 73-85

Die Affektdynamik des Geschwindigkeits-«Thrills« beim Automobilmissbrauch wird beschrieben, und ihre Rolle als möglicher Grund für den psychischen Widerstand gegen Geschwindigkeitsbegrenzungen wird erörtert. Als Interpretationsrahmen dienen psychohistorische und psychoanalytische Überlegungen zum Automobil als Objekt symbolischer Selbstergänzung. Eine tiefenhermeneutische Fallstudie gilt dem Beitrag der Automobilwerbung zur Immunisierung ... [ mehr ]

Manfred Clemenz

Der Golfkrieg - eine Lehre aus der Geschichte? Die Renaissance der Völkerpsychologie in der Diskussion um den Golfkrieg (PDF)

psychosozial 47 (1991), 65-72

Einige Argumentationsstränge in der politischen Diskussion über den Golfkrieg werden kritisch analysiert. Dabei wird insbesondere die Auffassung erörtert, dass die Entscheidung für den Golfkrieg eine Lehre aus der Geschichte darstellt. Maßstäbe politischen und militärischen Handels werden thematisiert, und es erfolgt eine Auseinandersetzung mit der Konstruktion einer historischen Parallele zwischen Saddam Hussein und Adolf Hitler. Diese ... [ mehr ]

Reimer Hinrichs

Nazis und Deutsche. Psychologische Interpretationen 1933-1945 in angloamerikanischen Periodika (PDF)

psychosozial 47 (1991), 54-64

Englischsprachige Interpretationen des deutschen Volkes und des Nationalsozialismus, die in psychologischen Fachzeitschriften zwischen 1933 und 1945 erschienen sind, werden erörtert. Ziel ist es, durch diesen Zugang die retrospektiven zeitgeschichtlichen Kommentare zur Dynamik des Dritten Reiches um eine psychodiagnostische Dimension zu erweitern, deren Besonderheit in der zeitlichen Direktheit ihres Entstehens liegt.

Stichworte: Faschismus, Politische ... [ mehr ]

Marie Agnes Arnold

Zum Überleben mit der Todesangst (PDF)

psychosozial 47 (1991), 43-53

Ausgehend von einem Überblick über den Erkenntnisstand zur Bedeutung der Todesangst für die psychische Gesundheit wird der Umgang mit der Zunahme an Existenzangst angesichts der nuklearen Bedrohung betrachtet. Da Religionen zur Entängstigung gegenwärtig weitgehend versagen, müssen individuelle Konfliktlösungen gefunden werden. Solche könnten narzisstische und Borderline-Störungen mit ihren rigiden Abwehrstrukturen darstellen, die bei ... [ mehr ]

Ute Benz

Frühe Kindheit im Nationalsozialismus. Der Mythos Mutter im Hitlerreich und seine Folgen (PDF)

psychosozial 47 (1991), 30-42

Aus psychoanalytischer Perspektive wird die Bedeutung des Mythos Mutter im Nationalsozialismus analysiert, und Implikationen für die Gegenwart werden aufgezeigt. Im einzelnen werden dazu folgende Aspekte erläutert : (1) Mythos Mutter contra Emanzipation, (2) Emanzipation und Abwehr, (3) Solidarität als Emanzipationsersatz, (4) der anti-emanzipatorische Anspruch des Staates auf die Mutter, (5) Umsetzung der Ideologie in Handlungsanweisungen für Mütter, ... [ mehr ]

Micha Brumlik

Trauerrituale und politische Kultur nach der Shoah in der Bundesrepublik (PDF)

psychosozial 47 (1991), 19-29

In Überlegungen zu Trauerritualen in der Bundesrepublik Deutschland unter dem Eindruck der Massenvernichtung im Nationalsozialismus werden zunächst Ansätze zur Analyse von Trauerverhalten (Psychoanalyse, Verhaltensbiologie, Soziologie der Gefühle) und Perspektiven einer »ethnologischen« Theorie moderner Trauerrituale dargestellt. Die vermeintliche Paradoxie reflexiver und reflektierter Rituale wird erörtert, und es wird die These vertreten, ... [ mehr ]

Ellen Reinke

Psychoanalyse zwischen politischer Psychologie und Medizinalisierung (PDF)

psychosozial 47 (1991), 8-18

Es wird ein Überblick über die Entwicklung der Psychoanalyse in Deutschland nach dem Nationalsozialismus gegeben. Diskutiert wird ihre zunehmende Einbindung in den medizinisch-psychotherapeutischen Versorgungsbetrieb am Beispiel der Kassenfinanzierung von therapeutischen Analysen. Dies zeigt Folgen für das kulturkritische Selbstverständnis der Psychoanalyse sowie ihre Anwendungen außerhalb der Therapie. An zwei großen Forschungsmodellen in den ... [ mehr ]

Hans-Jürgen Wirth(Hg.)

psychosozial 47: Psychoanalyse als politische Psychologie

(14. Jg., Nr. 47, 1991, Heft III)

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Psyche

45. Jahrgang Heft 2 1991
5,60 €

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Anette Engfer

Temperament und Kindesmißhandlung (PDF)

psychosozial 46 (1991), 106-116

Die Frage, ob »schwierige« Temperamentsmerkmale von Kindern Auslöser für Kindesmisshandlungen sein können, wird anhand vorliegender Forschungsbefunde in mehreren Schritten diskutiert: (1) aus der subjektiven Sicht der Eltern, die ihre Kinder schlagen; (2) aus der Sicht der Forschungsbefunde empirischer Prospektivstudien; (3) aus der Perspektive von Studien zum Zusammenhang zwischen extrem irritierbarem Säuglingsverhalten und mütterlichen ... [ mehr ]

Andreas Bäcker

Risikogeborene: Entwicklung und Eltern-Kind-Beziehung. Gefährdung der kindlichen Entwicklung durch perinatale Komplikationen (PDF)

psychosozial 46 (1991), 96-105

Ausgewählte Ergebnisse einer Längsschnittstudie zur Interaktion und Dynamik bei Familien mit behinderten Säuglingen werden dargestellt. Daten wurden an einer Stichprobe von ursprünglich 97 Kindern über einen Zeitraum von fünf Jahren erhoben. Dabei ergaben sich Hinweise auf Zusammenhänge zwischen der mütterlichen Wahrnehmung früher Verhaltensmerkmale des Kindes einerseits und der kognitiven und neurologischen Entwicklung andererseits. ... [ mehr ]

Bernhard Meyer-Probst, Helfried Teichmann & Jutta Piatkowski

Biologische und psychosoziale Entwicklungsrisiken im Kindesalter nach 15 Jahren Verlaufskontrolle (Rostocker Längsschnittstudie)x (PDF)

psychosozial 46 (1991), 87-95

Zentrale Ergebnisse der Rostocker Längsschnittstudie, in der biologische und psychosoziale Entwicklungsrisiken im Kindesalter über einen Zeitraum von 15 Jahren untersucht wurden, werden mitgeteilt. Daten wurden an einer Stichprobe von 194 risiko- und komplikationslos geborenen Kindern im Alter von 2, 6, 10 und 14 Jahren bis zum Schulabschluss erhoben. Wesentliche Ergebnisse waren: (1) Die Persönlichkeitsentwicklung wurde nicht durch das Einzelrisiko, sondern ... [ mehr ]

Karin Reis

Mütter und ihre Säuglinge in der DDR (PDF)

psychosozial 46 (1991), 76-86

Auf der Basis vorliegender Studien wird die Situation von Müttern und ihren Säuglingen in der Deutschen Demokratischen Republik erörtert. Es wird gezeigt, dass es in den zurückliegenden 40 Jahren nicht gelang, soziale Differenzen zu beseitigen. Diese zeigten sich in Anschauungen ebenso wie in Verhaltensweisen. Die Unterschiede der Denk- und Handlungsweisen in jungen Familien sind vor allem mit der schulischen und beruflichen Bildung der Mütter ... [ mehr ]

Heidi Keller & Athanasios Chasiotis

Die Rolle des Vaters für die frühe Entwicklung des Kindes (PDF)

psychosozial 46 (1991), 67-75

Ein selektiver Überblick über den Erkenntnisstand zur Bedeutung des Vaters für die frühkindliche Entwicklung wird gegeben. Zunächst wird die Entwicklung der Identität als Vater thematisiert, wobei die Bedeutung der Integration kognitiver und emotionaler Faktoren besonders betont wird. Danach wird aufgewiesen, dass Väter über artspezifisch selektionierte elterliche Verhaltensprogramme verfügen, die für den Säugling optimale ... [ mehr ]

Karin Tilli

»Still, still, still, weil's Kindlein...«. Stillfrequenz, Stilldauer und Abstillgründe. Zur psychosozialen Bedeutung des Stillens (PDF)

psychosozial 46 (1991), 55-66

Es wird ein Überblick über die wissenschaftliche Diskussion zu psychosozialen Aspekten des Stillens gegeben, und die physiologischen und psychologischen Vorteile des Stillens werden dargestellt. Die Faktoren, die die Stillfrequenz und die Stilldauer beeinflussen, werden ebenso diskutiert wie die Abstillgründe, die vor allem in ihrer individuellen psychischen Relevanz betrachtet werden.

Stichworte: Stillen, Entwicklung im Säuglings- und Kleinkindalter, ... [ mehr ]

Patricia Eger-Keil

Vom autistischen Säugling zum kompetenten Interaktionspartner - Ein Wandel auch innerhalb der psychoanalytischen Entwicklungspsychologie (PDF)

psychosozial 46 (1991), 47-54

Ein Überblick über die Ergebnisse der experimentell ausgerichteten Direktbeobachtungen von Säuglingen bzw. Interaktionsprozessen zwischen Säuglingen und Betreuungspersonen (baby watching), die zur Entwicklung des Konzepts vom »kompetenten Säugling« geführt haben, wird gegeben. Darüber hinaus werden diese Ergebnisse einigen zentralen psychoanalytischen Entwicklungskonzepten gegenübergestellt, und auf die ... [ mehr ]