Psychologische Bedingungen der Rüstungsmentalität
Es wird Stellung genommen zur aktuellen Diskussion um die atomare Rüstung in der Bundesrepublik Deutschland. Mit Erstaunen wird festgestellt, dass ein großer Teil der deutschen Bevölkerung sich der Rüstungsideologie überlässt, ohne dabei Angst zu empfinden. Die von der Regierung vertretene Rüstungsmentalität wird analysiert und anhand von Zitaten erläutert. Es werden Bezüge zum Nationalsozialismus hergestellt, die sich auf ... [ mehr ]
Noch mehr Unbehagen...Anmerkungen zu dem Artikel von Wolfram Lüders
Zu der Auseinandersetzung von Wolfram Lüders (im gleichen Heft) mit der von Lohmann 1983 herausgegebenen Streitschrift Das Unbehagen an der Psychoanalyse wird kritisch Stellung bezogen. Dabei wmrd Lüders Argumentationsweise insbesondere unter methodischen Gesichtspunkten verfolgt und als überwiegend assoziativ kritisiert. (c) Psychosozial-Verlag 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]
Wunsch und Wirklichkeit
Das gegenwärtige Verhältnis von Psychoanalyse und Verhaltenstherapie wird kritisch diskutiert. Dabei wird vor einer voreiligen Versöhnung zwischen Verhaltenstherapie und Psychoanalyse auf dem Boden der Behandlungstechnik gewarnt. Es wird vermutet, dass im Falle einer solchen voreiligen Versöhnung die Psychoanalytiker durch Nivellierung der eigenen Theorie und Methode die größeren Nachteile hätten. (c) Psychosozial-Verlag 2009 alle Rechte ... [ mehr ]
Das Unbehagen in der Psychoanalyse und das Unbehagen an ihrer Kritik
Die Zielsetzungen und Argumentationsstrategien der Autoren der Streitschrift Das Unbehagen in der Psychoanalyse (herausgegeben 1983 von H.-M. Lohmann) werden kritisch beleuchtet. Von den Autoren wird weniger das Unbehagen in der Psychoanalyse als das Unbehagen an den Psychoanalytikern und an dem, was aus ihnen geworden ist, geäußert. Dieses Unbehagen wird in eine Diskurs-Geschichte und eine gruppendynamische Geschichte eingebettet. Es wird gezeigt, dass nicht ... [ mehr ]
Anmerkungen zu den kritischen Bemerkungen von Helmut Dahmer, Lutz Rosenkötter und Detlef Michaelis
In einer Erwiderung auf die Kritik von Dahmer, Rosenkötter und Michaelis (Psyche 1984, 38 (7)) an einer eigenen Arbeit (Psyche 1984, 38 (7)) zur aktuellen Verfassung der Psychoanalyse wird kritisiert, dass sich die Autoren nicht auf den Gedankengang der Arbeit eingelassen haben. Es wird betont, dass nicht alleine berufliche Spezialisierung, sondern vor allem die Geschichte der psychoanalytischen Bewegung dazu geeignet ist, den Rückzug der Psychoanalytikermehrheit ... [ mehr ]
Psychosomatik, Psychoanalyse, Kulturkritik. Zu Alexander Mitscherlichs Gesammelten Schriften
Die politisch-publizistischen Arbeiten von Alexander Mitscherlich werden gewürdigt. Sie demonstrieren den weiten Wahrnehmungs- und Interessenbereich dieses Psychoanalytikers, der zur mainstream-Psychoanalyse immer eine exzentrische Stellung hatte. Angesprochen werden Beiträge Mitscherlichs zum Faschismus, zur europäischen Einigung, zu den Nürnberger Ärzteprozessen und zu aktuellen politischen Themen. (c) Psychosozial-Verlag 2009 alle Rechte ... [ mehr ]
Scheiden tut weh
Bezüglich der Kritik deutscher Psychoanalytiker an den beiden Heften der Zeitschrift Psyche (1982, 36 (11) und 1983, 37 (12)), die das Schicksal der Psychoanalyse unter Hitler zum Thema hatten, wird eine bewertende Stellungnahme abgegeben: Den Kritikern sei es in keinem Punkte gelungen, auch nur ein korrigierendes argumentum ad rem beizubringen; zudem verwechselten sie irrtümlich Geschichte und Schicksal institutionalisierter Psychoanalyse mit Psychoanalyse als ... [ mehr ]
Transvestitische Symptombildung
Verlauf und Katamnese einer fünfjährigen Psychoanalyse eines transvestitischen Patienten werden dargestellt. Mit Hilfe von Phantasien und Traummaterial im Kontext der jeweiligen Behandlungssequenzen werden spezifische Übertragungs- und Gegenübertragungsprobleme aufgezeigt. Die Ätiologie des Transvestitismus wird im vorliegenden Fall auf eine zweiphasige frühinfantile Traumatisierung in der Individuations-Separationsphase und in der ... [ mehr ]
Zur Geschichte der »Frage der Laienanalyse«
Die Diskussion, die von Psychoanalytikern zur Frage der Laienanalyse , das heißt einer von Nicht-Ärzten durchgeführten Psychoanalyse, vor einem halben Jahrhundert geführt wurde, wird rekonstruiert. Anhand von Zitaten wird nachgezeichnet, wie sich unter Führung der amerikanischen Psychoanalytiker die Partei der Ärzte gegenüber den Nicht-Ärzten, gegen Freud und die deutschen und österreichischen Psychoanalytiker durchsetzte. Es ... [ mehr ]
Die Geburt eines Helden
Anhand von Ronald Reagans Verhalten nach dem auf ihn verübten Attentat im Jahr 1981 wird gezeigt, dass der gelernte Schauspieler und Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika sich in dieser Krisensituation seinen Landsleuten als ein Cowboy präsentierte. Zwecks Loyalitäts-Sicherung knüpfte er erfolgreich an die populäre Mythologie des Westerners an, deren historische und psychologische Bedeutungsgehalte skizziert werden. (c) ... [ mehr ]
Die Dynamik psychosomatischer Erkrankungen - damals und heute
Es wird eine Übersicht über die wichtigsten psychosomatischen Konzepte der Psychoanalyse in historischer Abfolge gegeben. Dabei werden Verbindungslinien zwischen dem Stand der psychoanalytischen Psychosomatikforschung um das Jahr 1932 und dem heutigen Stand gezogen. (c) Psychosozial-Verlag 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]
Einige Bemerkungen zur traditionellen afrikanischen Medizin
Es wird gezeigt, wie aufgrund der soziokulturellen Realitäten einer schwarzafrikanischen (islamisierten) Gesellschaft wie der des Senegal, die importierte westliche Medizin durch Elemente der traditionellen einheimischen Medizin ergänzt wird. Die so entstandenen Verbindungen zwischen traditionellen (afrikanischen) und modernen (westlichen) Behandlungsarten verstehen sich nicht in Konkurrenz, sondern als komplementär; dies wird anhand eines Berichts über ... [ mehr ]
Voraussetzungen und Grenzen für Einsicht und Veränderung im analytischen Prozeß
Am Beispiel der Behandlung einer 34-jährigen zwangsneurotischen Patientin wird dargestellt, wie die Selbstreflexion der Patientin im analytischen Dialog durch das Erkennen unbewusster Motive und Abwehrhaltungen in der Übertragungsbeziehung zum Analytiker und durch die Herstellung von Sinnzusammenhängen zwischen bisher unverständlichen Ereignissen erreicht wird. Die Bedingungen, unter denen eine solche Verständigung zwischen Patient und Analytiker ... [ mehr ]
Wohin die Sprache nicht reicht
Auf dem Hintergrund eigener Erfahrungen werden die Schwierigkeiten ehemaliger Konzentrationslagerhäftlinge erörtert, ihren Kindern das Geschehene mitzuteilen. Nach einem kurzen Rekurs auf die linguistische Unterscheidung zwischen parole und langue (der soziale Teil der Sprache) wird gezeigt, wie Sprechen verstummt und zum Schweigen wird, wenn es an diskrepantes biographisches und soziales Erleben der Beteiligten gebunden ist. Dies wird am Fallbeispiel eines ... [ mehr ]
Psychosomatik, Psychoanalyse, Kulturkritik. Zu Alexander Mitscherlichs Gesammelten Schriften
Die Beiträge von Alexander Mitscherlich zu einer psychoanalytischen Sozialpsychologie werden dargestellt und gewürdigt. Eingegangen wird auf Mitscherlichs Arbeiten zur Faschismusanalyse, zu kollektiven Phantasien, zur kulturellen Entwicklung, zur Aggression, zur Anonymisierung der Macht, zu sozialen Strukturen und sozialen Regeln. Kritisiert wird, dass die epistemologischen Grundlagen des Triebbegriffs bei Mitscherlich undiskutiert bleiben. (c) Psychosozial-Verlag ... [ mehr ]
Wie kommen wir zu einer »konstitutionellen Intoleranz« gegen den Krieg?
Das Problem menschlicher$Destruktivität wird vor dem Hintergrund der soziologischen Unterscheidung zwischen erster Natur und zweiter Natur diskutiert. Ausgehend von Freuds Antwort auf Einsteins Frage, wie man das Verhängnis des Krieges vom Menschen abwehren könne, werden menschliche Destruktivität und Kriegsgefahr analysiert. Es wird versucht, Freuds Argumentation, die - methodisch gesehen - als zwiespältig beurteilt wird (sozialwissenschaftlich ... [ mehr ]
Psychoanalyse und Marxismus in Ungarn (1900-1980)
Die Geschichte der ungarischen psychoanalytischen Bewegung wird unter dem Aspekt ihres problematischen Verhältnisses zum Marxismus als Gesellschaftstheorie und als Staatsreligion skizziert. Es wird aufgezeigt, dass in den ungarischen Revolutionen und Konterrevolutionen dieses Jahrhunderts auch über das Schicksal der Psychoanalyse mitentschieden wurde. Insbesondere wird darauf hingewiesen, dass die stalinistische Unterdrückung der Psychoanalyse (vor allem in ... [ mehr ]
Suizid und Depression im Senegal und in Afrika
Es wird eine kritische Rückschau auf die bisher erschienenen Arbeiten über Depression und Suizid in Afrika gehalten. Schwerpunktmäßig wird über Arbeiten berichtet, die von den Mitarbeitern der psychiatrischen Klinik von Fann-Dakar in den letzten 20 Jahren geleistet wurden. Dabei wird neben der veränderten Einschätzung der Ätiologie das Phänomen des Symptomwandels betont. (c) Psychosozial-Verlag 2009 alle Rechte ... [ mehr ]
Zur Geschichte der Psychoanalyse in München
Den personalen und inhaltlichen, oft wechselnden und komplizierten Verflechtungen bei den psychoanalytischen Ortsgruppen-, Vereins- und Institutsgründungen in München von 1911 bis 1978 wird nachgegangen. Die durch Dokumente belegte Integration der verschiedenen therapeutischen Gruppen in der Zweigstelle Bayern des Deutschen Instituts für Psychologische Forschung und Psychotherapie und die Übernahme des gleichgeschalteten Institutskonzepts in der ... [ mehr ]
Vom Konkretismus zur Metaphorik
Probleme der psychoanalytischen Therapie mit Kindern von Personen, die durch nationalsozialistische Verbrechen eine extreme Traumatisierung erlitten haben, werden analysiert. Dabei wird im ersten Teil der Analyse auf das 1982 von Bergmann und Jucovy herausgegebene Buch Generations of the Holocaust eingegangen. Im zweiten Teil wird die These aufgestellt und begründet, dass die Extremtraumatisierung vor allem die Fähigkeit des Ichs zur Metaphernbildung ... [ mehr ]
Die Vatertötung
Die wissenschaftlichen, sozialen und politischen Entwicklungslinien, die den zeitgeschichtlichen Hintergrund für Freuds Entwurf der Massenpsychologie bildeten, werden skizziert. Die sozialrevolutionären Kämpfe und politischen Attentate um die Zeit des Ersten Weltkrieges werden im Sinne der Freudschen Terminologie von Totem und Tabu als Vatermord durch die Bruderhorde interpretiert. (c) Psychosozial-Verlag 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]
Die Metapsychologie ist keine Psychologie
Der Unterschied zwischen Metapsychologie (Metatheorie) und klinischer Theorie in der psychoanalytischen Theoriebildung wird diskutiert. Es wird argumentiert, Freud habe seine metatheoretischen Hypothesen explizit auf der Basis der Neurobiologie (Naturwissenschaften) entwickelt, nicht jedoch aus dem Bezugssystem psychologischer Aussagen . Beide psychoanalytischen Theorien, die naturwissenschaftliche (Metapsychologie) und die eigentlich psychologische (klinische Theorie), ... [ mehr ]
Traurige Psychotropen?
Es werden Konflikte unter brasilianischen Psychoanalytikern geschildert, deren Höhepunkt der Fall Lobo bildete, bei dem sich ein psychoanalytischer Ausbildungskandidat zum Helfershelfer von Folterern hergab. Die strukturelle Ähnlichkeit mit dem hierzulande artikulierten Unbehagen an der derzeitigen Verfassung der Psychoanalyse und vieler Psychoanalytiker werden aufgewiesen. Eine gründliche Reform der autoritären psychoanalytischen Ausbildung, wie sie ... [ mehr ]
Transvestitismus beim Mann
Der Transvestitismus wird im Behandlungsverlauf eines 25-jährigen Patienten diskutiert. Es wird darauf hingewiesen, dass Transvestitismus ätiologisch von Fetischismus (Perversion) und Sucht abzugrenzen ist. Funktion und Bedeutung der Verkleidung werden als typische Merkmale herausgestellt: Über sie wird der Versuch unternommen, das Trennungstrauma der symbiotischen Phase zu restituieren. Der Transvestit versucht dabei, die Mutter im transvestitischen Akt ... [ mehr ]