Zur Depression im Kindesalter
Die Depression im Kindesalter ist bisher vorwiegend nach Analogie der Melancholie der Erwachsenen aufgefasst worden. Gestützt auf eine Untersuchung von 100 Patienten wird eine neue Deutung der depressiven Reaktion von Kindern entwickelt. Depression im Kindesalter erscheint danach als ein spezifischer Reaktionsmodus (in der Art der Angst), mit dem Kinder auf Entbehrungszustände (letztlich auf Diskrepanzen zwischen dem aktuellen und dem idealen Zustand des Selbst) ... [ mehr ]
Die Schrift der Seele
Vorgestellt werden die wichtigsten Theoreme von Jaques Lacan: Die Entstehung des Ichs im Spiegelstadium , die Verbindung der Lehre vom Unbewussten mit der Sprachwissenschaft (Saussure, Jakobson) und die These vom Primat der Signifikanten, die Wunsch-Theorie. Abschließend wird auf Lacans Verhältnis zu Freud und zu anderen psychoanalytischen Theorien eingegangen. (c) Psychosozial-Verlag 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]
Das Märchen - eine vorwissenschaftliche Entwicklungspsychologie
Grimms Märchen werden als eine vorwissenschaftliche Entwicklungspsychologie gelesen, als Modelle von Krisen und Konfliktlösungen auf dem Wege von Symbiose über Ambivalenz zu Ablösung bzw. auf dem Wege vom Jungen zum Mann, vom Mädchen zur Frau und Mutter. Der Wert der Märchen wird in der imaginativen Erprobung lebensgeschichtlicher Risiken und Möglichkeiten gesehen. (c) Psychosozial-Verlag 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]
Über die Bedeutung des Triebbegriffs in der Psychoanalyse
In kritischer Auseinandersetzung mit einem Beitrag von Kuenzler (Psyche 1980, 34 (3)) wird die Einführung des Triebbegriffs in die Psychoanalyse und dessen Stellenwert in der Wissenschaft diskutiert; dabei wird für erkenntnistheoretischen Realismus plädiert. Durch einen historischen Abriss wird herausgearbeitet, dass Freud nicht versuchte, die Psychoanalyse in die Medizin einzugliedern und dies von seiten der Medizin auch strikt abgelehnt wurde. Ein ... [ mehr ]
Konzepte psychoanalytisch orientierter Beratung
Die von A. Houben, H. Junker und W. Lueders in den siebziger Jahren entwicklten Konzepte einer psychoanalytisch orientierten Beratung werden vorgestellt und (in Bezug auf theoretische Grundlagen und Technik) miteinander verglichen. (c) Psychosozial-Verlag 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]
Die unberührbare
Die Fallgeschichte der Unberuehrbaren , einer Frau, die wegen ihrer Eheprobleme erfolgreich beraten wurde, wird, wie es dem Beratungsverfahren entspricht, auf zwei Ebenen (der des Berichts über die zehn Beratungssitzungen und der des Berichts über die Supervision in der Gruppe) präsentiert. (c) Psychosozial-Verlag 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]
»Befreit Grönland vom Packeis«
Der Autor nimmt als Psychoanalytiker zu einem aktuellen politischen Geschehen, zur Zürcher Jugend-Bewegung im Sommer 1980, Stellung. Die Ereignisse (Demonstrationen und anderes) werden geschildert und ihre Auslösung durch überalterte Symbole bürgerlicher Macht- und Prachtentfaltung diskutiert. Dann wird gezeigt, wie man bei der Deutung von Zeitereignissen ein Vorgehen vermeiden kann, vor dem Freud als wilde Psychoanalyse gewarnt hat. Von der ... [ mehr ]
Versorgung durch mehrere »Mütter«
Unter Hinweis auf ethnologische und psychoanalytische Erfahrungen wird die These relativiert, wonach die Ablösung der einen Mutter durch mehrere Mutterfiguren (bzw. die Ersetzung der Kleinfamilie durch Kindertagesstätten) die Ausbildung stabiler Objektbeziehungen erschwert. (c) Psychosozial-Verlag 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]
Zur Handhabung der Übertragung in der Analyse von Jugendlichen
Anhand eines Fallberichts werden die spezifischen Probleme und die ihnen korrespondierenden abweichenden Techniken der Psychoanalyse von Adoleszenten vorgestellt. Es wird gezeigt, dass erst auf der Basis einer realen Beziehung (eventuell durch Spiele vermittelt) Übertragungen und ein Arbeitsbündnis zustande kommen. (c) Psychosozial-Verlag 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]
Bericht über die stationäre Behandlung eines Patienten mit einem psychogenen Anfallsleiden unter besonderer Berücksichtigung der averbalen Therapieformen
Anhand eines Patienten mit einer schweren Konversionsneurose wird die Bedeutung averbaler Therapieformen (Gestaltungs-, Bewegungstherapie) im therapeutischen Prozess einer längeren stationären Behandlung aufgezeigt. Der Einsatz averbaler Methoden eröffnete dem Patienten Ausdrucksmöglichkeiten, die ihm den Zugang zu bisher abgewehrten Emotionen erleichterte und schließlich auch partiell die Möglichkeit der Verbalisierung einleitete. (c) ... [ mehr ]
Empathiestörung, Perversion und Übergangsphänomene bei Borderline-Patienten
Ausgehend von der Erfahrung einer siebenjährigen Analyse mit einer Bordeline-Patientin werden die Genese der Empathie-Störung sowie Technik und Stufen der Therapie erörtert. (c) Psychosozial-Verlag 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]
»Psichiatria democrazia« und Psychoanalyse
Bei der Umgestaltung der psychiatrischen Versorgung in Italien, über die in dieser Arbeit berichtet wird, geht es in erster Linie um die Beseitigung der Ausgrenzungsfunktion der alten psychiatrischen Kliniken. Diese sollen aufgelöst, die ehemals Internierten so weit wie möglich entlassen und in ihre Herkunftsgemeinden integriert werden. Eine Vielzahl von sozialpsychiatrischen Zentren übernimmt ihre Versorgung. Das psychische Leiden soll ... [ mehr ]
Psychoanalytische Erfahrungen aus der Supervision von Schwangerschaftskonflikt-Beratungen
Als Ergebnis einer psychoanalytischen Supervision der Tätigkeit von Mitarbeiterinnen einer Schwangerschaftskonflikt-Beratungsstelle (Pro Familia) werden Konfliktsituationen von 120 Frauen, die einen Schwangerschaftsabbruch wünschten, ausgewertet. Hinter mangelhafter Schwangerschaftsverhütung und verspätetem Aufsuchen der Beratungsstelle werden Partnerkonflikte und verborgene intrapsychische Konflikte vermutet (wesentlich der zwischen dem unbewussten ... [ mehr ]
Determinismus in der Psychoanalyse
Die Frage nach dem Determinismus in der psychoanalytischen Theorie, also nach der Bedeutung von Ursachen und Erklärungen in Krankheits-, Seelen- und Behandlungslehre, ist die Frage nach dem Status der psychoanalytischen Wissenschaft zwischen science und Kritik. Verschiedenartige Konzeptionen des Unbewussten, des Ichs, der Symbolbildung und des therapeutischen Prozesses, wie sie vor allem die Psychoanalyse-Deutungen von Ricour, Habermas und Lorenzer implizieren, ... [ mehr ]
Psychoanalyse in Deutschland - eine Karriere im Staatsapparat?
Die Kritik von Mannoni an der Psychoanalyse in Deutschland wird kritisch diskutiert, wobei unzulässige Verknüpfungen und Unrichtigkeiten kritisiert werden. Eingehend erörtert wird Mannonis Darstellung des Zusammenhanges von Sozialisierung der Psychoanalyse durch Einbindung in das deutsche Sozialversicherungs- und Krankenkassenwesen und ihre Indienstnahme durch die herrschende Klasse der Bundesrepublik Deutschland. Die Entpolitisierung der Psychoanalyse wird ... [ mehr ]
Elterliche Fehlbenennung der weiblichen Genitalien als Faktor bei der Erzeugung von »Penisneid« und Lernhemmungen
Anhand einer Fallskizze wird gezeigt, dass die verbreitete Fehlbenennung der (äußeren) weiblichen Genitalien im Verein mit anderen Faktoren zu Penisneid und Lernhemmungen führen kann. (c) Psychosozial-Verlag 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]
Zentrale Onaniephantasie, definitive Sexualorganisation und Adoleszenz
Die definitive sexuelle Identität bildet sich erst während der Adoleszenz (bis zum Alter von etwa 21 Jahren) aus. Besondere Bedeutung kommt dabei der zentralen Onaniephantasie zu, die dazu dient zu erproben, welche sexuellen Phantasien und Praktiken vor den Ansprüchen des Überichs bestehen können. An zwei Fallbeispielen wird gezeigt, dass eine Therapie angezeigt ist, wenn die Entwicklung von Adoleszenten ins Stocken kommt. (c) Psychosozial-Verlag ... [ mehr ]
Freud - ein Strukturalist?
Erörtert werden Beziehungen zwischen der Lehre Freuds und dem Strukturalismus. Es wird gezeigt, dass Bereiche wie das Unbewusste bzw. das Es, die Freud als triebhaft-irrational gekennzeichnet hatte, im Strukturalismus, der selbst eine Patenschaftsfunktion Freuds reklamiert, paradoxerweise zur eigentlichen rationalen Wirklichkeit werden. Bei Lacan findet sich diese Umwertung zur bekannten Formel verdichtet: Das Unbewusste ist wie eine Sprache gebaut. Es wird versucht ... [ mehr ]
Freuds somatisch fundierte Trieblehre in den »Drei Abhandlungen zur Sexualtheorie« (1905)
Freud hielt die Triebtheorie für den zentralen Bestandteil der psychoanalytischen Psychologie, ihre Formulierung aber für verbesserungsbedürftig. In der vorliegenden Arbeit wird die Auffassung vertreten, Freuds entscheidende Neuerung sei es gewesen, die Dimension des Erlebens wissenschaftlich zu erschließen. Er habe aber der Tradition des naturwissenschaftlichen Materialismus Tribut gezollt, indem er zeitlebens nach einem somatisch-energetischen ... [ mehr ]
Über das Verhältnis von Psychoanalyse und Pädagogik
Es wird festgestellt, dass psychoanalytische Pädagogik zunächst der Versuch war, die in der therapeutischen Nacherziehung gewonnenen aetiologischen Einsichten neurosenprophylaktisch umzufunktionieren, das heißt aus ihnen Erziehungsmaximen zu gewinnen. Diese pädagogische Umwendung des psychoanalytischen Heilverfahrens blieb freilich an einem szientistischen Verständnis von Therapie orientiert und fand darin ihre Grenze. Gegenwärtig scheint ... [ mehr ]
Teilnehmende Beobachtung der frühen Kindheit in der psychoanalytischen Ausbildung
Es wird auf die Bedeutung hingewiesen, die der Beobachtung der frühkindlichen Entwicklung im Familienmilieu im Rahmen der Ausbildung zum Psychoanalytiker zukommt. Die spezifischen Erfordernisse und Probleme der Familienbeobachtung werden anhand von Berichtsprotokollen erörtert. (c) Psychosozial-Verlag 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]
Der Computer und die Technologisierung des Inneren
Die Faszination der mittels Computer geschaffenen komplexen symbolischen Universen wird darin gesehen, dass in solchen Partituren das Wuenschbare dem Erreichbaren gleichgesetzt und das Triebhafte außer Kraft gesetzt wird. Der zwanghafte Programmierer (J. Weizenbaum) lebt demnach in einem Rausch der Hypersymbolisierung. (c) Psychosozial-Verlag 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]
Harold Linckes Versuch einer Vermittlung von Natur- und Geisteswissenschaften
Es wird eingeführt in das Werk des Psychoanalytikers Harold Lincke, dessen Stellenwert in einer Vermittlung von Natur- und Geisteswissenschaften gesehen wird. (c) Psychosozial-Verlag 2009 alle Rechte vorbehalten [ mehr ]
Lorenzer und/oder Lacan
Die neopsychoanalytischen Theorien von Alfred Lorenzer und Jaques Lacan werden verglichen. Es wird festgestellt, dass Lacans These, das Unbewusste sei wie eine Sprache strukturiert, ihm die Möglichkeit eröffnete, Freuds Theorien mit Hilfe des kategorialen Instrumentariums der zeitgenössischen Linguistik zu reformieren. Die Eigentümlichkeiten von Lacans Stil werden als Resultat des Versuchs verstanden, eine Darstellungsform zu finden, die dem ... [ mehr ]