S. Rado

Die psychischen Wirkungen der Rauschgifte (1927) (Aus dem Archiv der Psychoanalyse)

Psyche, 1975, 29(4), 360-376

Rados Versuch einer psychoanalytischen Theorie der Süchte war die Pionierarbeit auf diesem Felde. Die Pharmaka gewähren eine Ich-Entlastung durch Reizschutz nach innen, zugleich eine Erotisierung der Ich-Funktionen. Wird der toxische Rausch (der pharmakogene Orgasmus) zum alleinigen Sexualziel, so verfällt das Individuum der Sucht, seine Beziehungen zur Realität werden paralysiert. Rado meint, daß der alimentäre Orgasmus, der Prototyp des ... [ mehr ]

J. Cremerius

Kurt Tucholsky über die Psychoanalyse

Psyche, 1975, 29(4), 355-359

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G. Mecke

Der Ligurinus-Schock (I)

Psyche, 1975, 29(4), 316-354

Die jahrhundertealte philologische Mehrheitsansicht hat bisher den wirklichen Gehalt der Horazischen Ode gegen Ligurinus verdeckt. In ihr fand eine typische Krise, die beim Eintritt ins Mannesalter (beim Verlust der Jugend-Knabenmädchenpracht) auftritt, sowie ihr Gegenstück: das mögliche Wiederaufleben der Krise beim Fünfzigjährigen, ihre durch Fehlrezeption unkenntlich gemachte Gestaltung. Merke ergänzt seine werkimmanente Interpretation durch ... [ mehr ]

L. Bolterauer

Der Fanatismus. Eine tiefenpsychologische Studie

Psyche, 1975, 29(4), 287-315

Fanatismus wird zunächst als monomane Hingabe an eine sittliche Gemeinschaftsaufgabe (Wahrheits-, Rechts- oder Sittlichkeitsfanatismus) umschrieben. Bolterauer unterscheidet den Typus des fanatischen Verführers (originären Fanatismus) von dem des fanatischen Verführten (induzierter Fanatismus). Wichtige Momente der Psychogenese des originären Fanatikers werden aus dem Material der Kleistschen Erzählung Michael Kohlhaas herausgearbeitet: eine ... [ mehr ]

A. Haynal

Freud und Piaget

Psyche, 1975, 29(3), 242-272

Haynal referiert ältere und neuere Arbeiten, in denen die Entwicklungstheorien Freuds und Piagets miteinander verglichen werden. Sein Interesse gilt vor allem den Problemen der Objekt-Konstanz, der moralischen Entwicklung und denen der Entwicklungsstufen (und ihrer Übergänge) in der psychoanalytischen wie in der Theorie Piagets. Die Arbeiten von David Rapaport und anderen psychoanalytischen Ich-Psychologen eröffnen am ehesten die Möglichkeit einer ... [ mehr ]

R. E. Money-Kyrle

Melanie Kleins Beiträge zur Psychoanalyse

Psyche, 1975, 29(3), 223-241

Money-Kyrle zeichnet die Entwicklung der wichtigsten Ideen Melanie Kleins – zur Kinderanalyse, zur frühkindlichen Entwicklung und zur Therapie der Psychosen – nach, indem er ihre Arbeiten sämtlich in der Art von Kurzrezensionen vorstellt. Er stützt sich dabei auf die von den Herausgebern der geplanten englischen Gesamtausgabe der Schriften Melanie Kleins erarbeiteten editorischen Vorbemerkungen zu den einzelnen Texten. [ mehr ]

Ch. Mundt

Zur Psychodynamik der Narkolepsie

Psyche, 1975, 29(3), 208-222

Vorgestellt wird ein Fall von Narkolepsie (Schlummersucht); der Verlauf der Therapie wird skizziert. Konnte auch die Frage nach dem Wie der Libidinisierung des Schlafverhaltens nicht geklärt werden, so doch die Frage nach dessen Funktion. Die Patientin bediente sich des In-Schlaf-Fallens als eines Abwehrmechanismus, der für sie in idealer Weise die Aufgabe einer hysterischen Einschränkung der Selbstwahrnehmung erfüllte (Aktivitätsinversion). Die ... [ mehr ]

H. Henseler

Die Suizidhandlung unter dem Aspekt der psychoanalytischen Narzißmustheorie

Psyche, 1975, 29(3), 191-207

Die von Freud und Abraham entwickelte klassisch-psychoanalytische Aggressions-Depressions-Theorie des Selbstmords deckt die typischen Phänomene der Suizid-Handlung (u.a. die charakteristische Diskrepanz zwischen dem Wissen um die Realität des Todes und den Todes-Phantasien) nur unvollständig. Henseler schlägt daher vor, die traditionelle Theorie – gestützt auf entsprechende Ansätze bei Freud selbst – im Sinne der heutigen Theorie des ... [ mehr ]

J. Weizenbaum

Der Einfluß von Computern auf die Gesellschaft (Kritische Glosse)

Psyche, 1975, 29(2), 171-183

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P. Dettmering

Die Psychodynamik in Heinrich von Kleists Michael Kohlhaas

Psyche, 1975, 29(2), 154-170

Dettmering zeichnet die Psychodynamik in Kleists Erzählung mit Hilfe von Kategorien der psychoanalytischen Narzißmus-Theorie H. Kohuts nach. Kohlhaas erscheint unter diesem Aspekt als ein narzißtischer Charakter, dessen Anpassungsgleichgewicht durch eine Reihe von Traumen derart erschüttert wird, daß er sein Leben (und seine Familie) daran setzt, mit querulantenhafter Hartnäckigkeit und in narzißtischer Wut gegen die Junkergesellschaft des ... [ mehr ]

M. Mitscherlich-Nielsen

Sittlichkeit und Kriminalität. Psychoanalytische Bemerkungen zu Karl Kraus

Psyche, 1975, 29(2), 131-153

Anhand der – psychologisch wenig ergiebigen – biographischen Literatur über Karl Kraus kommt Mitscherlich-Nielsen zu dem Schluß, daß der große Kritiker einer latenten Melancholie durch das Nach-außen-Wenden von Gewissens-Aggressionen Herr zu werden suchte. Das eigentümliche Gepräge seiner Beziehungen zu Frauen wie Anni Kalmar oder Sidonie Nadherny resultierte offenbar daraus, daß Kraus Konstellationen bevorzugte, die ihm ... [ mehr ]

R. Glantz

Grenzen und Möglichkeiten der Kinderanalyse

Psyche, 1975, 29(1), 1-20

Vor einem halben Jahrhundert schien der Weg zu erfolgreichen Kinderanalysen blockiert durch eine Reihe von Schwierigkeiten, die sich aus den Abweichungen der therapeutischen Situation vom Modell der klassischen Erwachsenen-Analyse ergaben. Bei der sukzessiven Überwindung dieser Schwierigkeiten, bei der Erprobung technischer Modifikationen diente die Weiterentwicklung der psychoanalytischen Theorie als Schrittmacher. An zwei Fallbeispielen (pubertierende Jugendliche) wird ... [ mehr ]

H.V. Werthmann

Die zwei Dimensionen der psychoanalytischen Interpretation und der unbewußte Begriff

Psyche, 1975, 29(2), 118-130

Im Anschluß an die von Lorenzer eröffnete Diskussion über den Gegenstand der Psychoanalyse versucht Werthmann eine methodologische (im Unterschied zu einer metatheoretischen) Formulierung des psychoanalytischen Interpretationsvorganges. Dabei unterscheidet er zwei voneinander unabhängig zu denkende Interpretationsdimensionen, eine synchrone, die aus logischen Operationen besteht, und eine diachrone, die eine Zeitdimension ist. Für das Verständnis ... [ mehr ]

P. Parin

Gesellschaftskritik im Deutungsprozeß

Psyche, 1975, 29(2), 97-117

Parin macht die Notwendigkeit plausibel, entgegen der herrschenden Tradition die psychoanalytische Deutungsstrategie am Horizont der Gesellschaftskritik zu orientieren. Er zeigt anhand von Fallskizzen, daß häufig die kompensatorische Angleichung an bestimmte soziale Gruppen (und die Übernahme von deren Ideologien) zu einer Art Pseudoheilung führt. Die Restneurose bleibt während der Therapie latent, sofern nicht der Psychoanalytiker auch diesen sozial ... [ mehr ]

B. Gordon

Die Psychoanalyse in der Kinderheilkunde

Psyche, 1975, 29(1), 49-70

Beschrieben werden zwei Modell-Projekte zur Einführung der psychoanalytischen Sichtweise in die pädiatrische Praxis (und zur Integration aller hier beteiligten Disziplinen), die in den Krankenanstalten von Woolwich durchgeführt wurden. Als besonders fruchtbar für Forschung und Ausbildung haben sich die Einrichtung einer speziellen Klinik für verhaltensgestörte und psychosomatisch erkrankte Kinder, regelmäßige multidisziplinäre ... [ mehr ]

S. Fraiberg

Psychoanalyse im Vorschulalter und in der Latenz

Psyche, 1975, 29(1), 35-48

Eine Behandlungsstunde aus der Spieltherapie mit einem fünfjährigen Kind und eine Behandlungsstunde aus der Kinderanalyse mit dem gleichen Kind im Alter von sechseinhalb Jahren werden verglichen. Bei der psychotherapeutischen Behandlung von Vorschulkindern nötigt die vorherrschende Dramatisierung von Konflikten unter Einbeziehung des Therapeuten zu erheblichen Modifikationen der Technik. Allerdings ist es möglich, mit dem Kind zu vereinbaren, daß seine ... [ mehr ]

L. Schacht

Die Entfaltung des Arbeitsbündnisses in der Analyse eines Adoleszenten

Psyche, 1975, 29(1), 21-34

Die Entfaltung des therapeutischen Arbeitsbündnisses zwischen Analytiker und Analysand wird anhand einer Adoleszenten-Analyse rekonstruiert. Das Ziel dieser Kooperation ist es, dem einen der beiden Partner zu einem verbesserten Selbstverständnis zu verhelfen. Ohne daß der Patient die Möglichkeit einer Selbstveränderung antizipiert und akzeptiert, ist eine Psychoanalyse undurchführbar. [ mehr ]

Psyche

29. Jahrgang Heft 1 1975

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Psyche

28. Jahrgang Heft 12 1974

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28. Jahrgang Heft 11 1974

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Doppelheft (28. Jahrgang, Heft 9/10 1974)

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28. Jahrgang Heft 8 1974

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28. Jahrgang Heft 7 1974

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Psyche

28. Jahrgang Heft 6 1974

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