Erfahrungen aus der Ehepaar-Gruppentherapie mit Patienten aus der oberen Unterschicht
Junker berichtet über Schwierigkeiten, die sich in der psychoanalytisch orientierten therapeutischen Gruppenarbeit mit Ehepaaren ergaben, die nach Beruf und Sprachcode der oberen Unterschicht angehören. Angeregt durch sprachsoziologische Arbeiten B. Bernsteins führt er die Verständnisschwierigkeiten zwischen Therapeuten und Patienten auf deren (durch schichtspezifische Sozialisation und Arbeitserfahrung vermittelte) Bevorzugung handlungsbezogener ... [ mehr ]
Besonderheiten in der Behandlung der Magersuchtfamilie
Allgemein ist die Familientherapie der beste Zugangsweg zur Therapie von Adoleszenten. Die Autoren gewannen durch Auszählung einiger Schlüsselvariablen Einblick in typische Konstellationen von Magersucht-Familien. Diese Familien stehen im Bann der – in der Regel durch eine dominierende Mutter oder Großmutter vorgelebten – asketischen Leistungsideologie, der Angst vor der Sinnlichkeit. Der Triebstoß zu Beginn der Pubertät oder die ... [ mehr ]
Die hysterische Ehe
Willi beschreibt die hysterische Ehe als eine Bindung, die von beiden Partnern – der hysterischen Frau und dem hysterophilen Mann – in der Hoffnung auf Besserung ihrer neurotischen Störung eingegangen wird, während doch ihr unbewußtes Arrangement dazu führen muß, daß beide sich in ihren Neurosen fixieren. Der typische Verlauf der hysterischen Ehe mündet in einen Interaktionszirkel, in dem jeder der beiden Beteiligten auf die ... [ mehr ]
Kinderneurosen als Symptome der Mütter
Anhand von Fallbeispielen wird die Möglichkeit therapeutischer Interventionen bei Müttern mit Symptom-Kindern erörtert. Die Autorin teilt aus ihrer Erfahrung mit, daß die ersten Kinder eines bestimmten Typs hysterisch-neurotischer Frauen in besonderem Maße dazu prädestiniert sind, zu Objekten mütterlicher Projektionen zu werden. Am Grunde des durch Externalisierung dem Bewußtsein weitgehend entzogenen Konflikts liegen in vielen ... [ mehr ]
Resultate der psychoanalytisch orientierten Kurztherapie bei 30 psychosomatisch Kranken
Anhand von 30 Katamnesen gehen die Autoren der Frage nach, welche Resultate bei chronifizierten psychosomatischen Leiden durch Kurztherapie zu erzielen sind. Von den nachuntersuchten Patienten (einem vergleichsweise prognostisch extrem ungünstigen Patientengut zeigten 6 guten Erfolg, 14 eine Besserung; 10 waren ungebessert. Für die Technik der Kurztherapie ergeben sich folgende Hinweise: Langjährige, chronifizierte Symptome sind keine Gegenindikation; guter ... [ mehr ]
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Spitz möchte den abstrakten Begriff der Objektbeziehungen mit Hilfe des der Alltagserfahrung entnommenen Begriffs des Dialogs konkretisieren. Anknüpfend an Winnicott und M. S. Mahler, an eigene Experimente und ethologische Untersuchungen (Lorenz, Harlow), zeigt er, daß die vom Kind in der zweiten Hälfte des ersten Lebensjahres vollzogene Unterscheidung des Lebendigen vom Unbelebten am Kriterium der Interaktionsfähigkeit, des Dialogs orientiert ist. Die ... [ mehr ]
Wilhelm Reichs Stellung zu Freud und Marx
Wilhelm Reichs Charakteranalyse (1953) gehört zu den klassischen Schriften der psychoanalytischen Literatur. Die antiautoritäre Protestbewegung der zweiten Hälfte der sechziger Jahre hat in ihm einen ihrer Ideologen entdeckt und seinen Thesen zu ungeahnter Popularität verholfen. Ausschlaggebend für diese Renaissance waren Reichs Konzept der Sexualökonomie, seine Forderung nach einer Politisierung des Privatlebens, sein sexualpolitisches Programm, ... [ mehr ]
Zur Psychopathologie der Psychosen. Eine Antwort auf den Beitrag von Arlow und Brenner
Die von Arlow und Brenner 1969 vorgelegte Kritik der klassischen psychoanalytischen Auffassung des psychotischen Krankheitsprozesses erfährt hier eine Antikritik. Freeman macht darauf aufmerksam, daß die Freudsche Theorie bei Arlow und Brenner bereits in einer gewissen Verengung präsentiert wird. Während Arlow und Brenner die Psychose wesentlich auf eine Störung der Realitätsprüfung zurückführen, sieht Freeman in dieser Störung ... [ mehr ]
Der Einfluß von Familienuntersuchungen auf die Behandlung der Schizophrenie
Lidz faßt die wichtigsten Forschungsergebnisse über die Entstehung von Schizophrenie in Familien mit gestörter Kommunikation zusammen und zeigt die Konsequenzen dieser Forschungen für die Therapie auf. Ausgangspunkt der neuen Schizophrenie-Theorie war die Beobachtung, daß schizophrene Patienten in der Regel aus gestörten Familien kommen, und die Annahme, daß das gestörte Familienmilieu mit der schizophrenen Denkstörung in ... [ mehr ]
Sigmund Freud - ein Lerntheoretiker? Zu G. Jappe: Über Wort und Sprache in der Psychoanalyse
Primär und Sekundärprozeß. Anmerkungen zu zwei Konzepten psychoanalytischer Symbol- und Sprachtheorie
Optativ und Konjunktiv in der Psychoanalyse
Am besonderen Fall eines Patienten, der fehlerfreies Englisch sprach, was Tempi und Modi anbelangt, aber offenbar deutsch dachte, wird ein Patiententypus beschrieben, dessen Umgangsfähigkeit mit bestimmten grammatischen Formen gestört ist. Die Autorin möchte damit zugleich einen ersten Beitrag zu einer psychoanalytischen Klärung der im frühkindlichen Sozialisationsprozeß erworbenen Voraussetzungen der Aneignung und des Gebrauchs grammatischer ... [ mehr ]
Psychoanalytische Betrachtungen über Sprache und Denken
Im Hinblick auf Freuds Ansatz zu einer Sprachtheorie beklagt Atkin, daß die Psychoanalyse in ihrer Weiterentwicklung neuere Sprachtheorien nicht rezipiert hat. Eine Ausnahme machen die Studien von Kasanin, Wolff, Spitz, Szekely und anderen zur frühkindlichen Entwicklung, die in hohem Maße von den Befunden und Theorien nicht-psychoanalytisch orientierter Entwicklungspsychologen (wie Piaget, Wygotski, Luria u.a.) profitiert haben. Atkin skizziert in der Art eines ... [ mehr ]
Sprache und Psychoanalyse
In seinem Einführungsreferat weist Rosen auf drei Fragenkomplexe hin, deren Klärung im gemeinsamen Interesse von Psychoanalyse und Linguistik liegt: (1) Das Sprechen ist eine Art Prototyp des regelgebundenen Verhaltens. Der früh internalisierte Regel-Kode der Sprache kann als Basis für die Entwicklung des Über-Ichs gelten. (2) Freuds Theorie vom Sekundärprozeß impliziert die These einer weitgehenden Identität von Denken und Sprechen. ... [ mehr ]
Zur Genese der gestörten Geschlechtsidentität. Ausschnitte aus einer Diskussion während des 26. Int. Psychoanalytischen Kongresses in Rom 1969, mit Beiträgen von Giorgio Sacerdoti
F. Morgenthaler eröffnet die Diskussion mit einigen Bemerkungen zum Problem der gestörten Geschlechtsidentität bei manifest Homosexuellen (a). Aus Erfahrungen in der psychoanalytischen Übertragungssituation läßt sich schließen, daß eine ungleichmäßige Entwicklung der Triebe und des Ichs in der späten präödipalen Phase zu einer unzureichenden Integration der Gesamtpersönlichkeit führt. M. weist darauf ... [ mehr ]
Narzißmus: Begriff und metapsychologische Konzeption
Freuds Konzeption des Narzißmus ist nach Einführung der Strukturtheorie nicht grundsätzlich neu definiert worden. Der Terminus Narzißmus dient einmal zur Beschreibung spezifischer psychischer Phänomene, zum andern wird er im Sinne einer metapsychologischen Konzeption gebraucht. Um der gegenwärtig herrschenden Verwirrung zu steuern, schlägt Pulver vor, den Anwendungsbereich des Begriffs Narzißmus auf die wichtigsten heutigen Bedeutungen ... [ mehr ]
Bemerkungen zu S. Freuds Teufelsneurose
Bittner nimmt die wenig beachtete, von Freud als kasuistische Demonstration zu Trauer und Melancholie und Massenpsychologie und Ich-Analyse verwandte Krankengeschichte des Malers Haitzmann (Eine Teufelsneurose im 17. Jahrhundert) zum Ausgangspunkt einer Kritik der Einbahnstraßen-Theorie der frühesten Objektbeziehungen und der oknophilen Vorurteile (Balint) in der psychoanalytischen Technik. Die dämonologische Chiffre Teufelspakt bezeichnet eine Objektbeziehung, ... [ mehr ]
Psychotherapeutische Forschung und ihre Bedeutung für die Psychoanalyse
Der am 31. Dezember 1970 unerwartet verstorbene Autor berichtet über seit dem Jahre 1966 laufende Untersuchungen, die darauf abzielten, psychotherapeutische Denkweisen und Praktiken in die allgemeine medizinische Praxis einzuführen, um von der nur krankheits-zentrierten Medizin weg zur patienten-zentrierten zu kommen. Es geht dabei darum, Ärzten, die keine Lehranalyse durchlaufen haben, ein Stück Psychoanalyse zugänglich zu machen, ohne die ... [ mehr ]