Die Lokalisierung des kulturellen Erlebens
Ausgehend von seiner Analyse der Übergangsobjekte, die Hilfsfunktionen beim Aufbau einer Objektwelt erfüllen, charakterisiert Winnicott den – neben psychischer Binnen- und realer Außenwelt dritten – Bereich des Spiels, in dem Vereinigung und Trennung von Mutter und Kind statthaben, als die Sphäre, in der die Erfahrung von Kultur sich bildet. Umwelt-Verläßlichkeit und Vertrauen machen die Konstitution eines Spielraums möglich, in ... [ mehr ]
Zur Entstehung aggressiv-destruktiver Reaktionsbereitschaft
Loch geht der Frage nach, welche frühkindlichen Sozialisationsvorgänge in den Individuen die Disposition zu destruktiv-aggressiven Verhaltensformen (etwa ein persekutorisches Überich) schaffen, deren Mechanik sie für politische Manipulation anfällig macht. Typische Interaktionen in verschiedenen Phasen der psychosexuellen Entwicklung werden analysiert in der Absicht, Verhaltensweisen ausfindig zu machen, die die aus unvermeidlichen Frustrationen ... [ mehr ]
Hegel und Freud. Die Kritik der Phänomenologie am Begriff der psychologischen Notwendigkeit und ihre anthropologischen Konsequenzen
Ausgehend von Hegels Aufweis der logischen Aporien, in denen die psychologische Theorie sich verfängt, sofern sie, auf einem naiven Naturbegriff fußend, die reale Verflochtenheit von Subjekt und Gesellschaft auflöst und an deren Stelle eine solipsistische Metaphysik setzt, fordert der Autor eine erkenntniskritische Revision der Freudschen Theorie, die mit materialer Gesellschaftskritik konvergieren müßte. Die subjektive Weltansicht nährt sich von ... [ mehr ]
Psychoanalyse und Gesellschaft - Der Beitrag Herbert Marcuses
Vorgestellt wird Herbert Marcuses Interpretation des Verhältnisses von Psychoanalyse und Gesellschaft. Marcuse konstatiert das Veralten der psychoanalytischen – vom Konzept der Vermittlung antagonistischer psychischer Instanzen bestimmten – genetischen Theorie des Individuums, da die Fortentwicklung der Industriegesellschaft zu einer Entmachtung der Familie als Sozialisationsagentur führt und damit die sozialpsychologischen Bedingungen der Individuation ... [ mehr ]
Zur Rezeption der psychosomatischen Medizin bei Talcott Parsons
Psychoanalyse versus Sozialanalyse - das Problem der Aggression
Freud und der Beginn einer psychoanalytischen Sozialpsychologie
Über Psychoanalyse und Soziologie
Alexander Mitscherlich weist einleitend auf die Notwendigkeit und Schwierigkeit einer interdisziplinären Verständigung und Theorienbildung hin. Alfred Lorenzer zeigt, daß Freuds Stellung zum Problem der Soziologie nicht durch seine Formel, es handele sich dabei um angewandte Psychologie, erschöpft wird, sondern daß eine analytische Sozialpsychologie von Freuds Theorie der Massenbildung ihren Ausgang nehmen kann. Klaus Horn macht deutlich, daß ... [ mehr ]
Präödipale Faktoren der Überich-Entwicklung
Das Vorhandensein einer Mutterersatzfigur neben der leiblichen Mutter in früher Kindheit kann die Vorläufer des Überichs drastisch beeinflussen und die spätere Überich-Bildung deformieren. Material aus einer psychoanalytischen Behandlung und Beispiele aus der Literatur stützen diese Hypothese. [ mehr ]
Formen der freien Assoziation zu Träumen
Anhand des Falles einer – psychoanalytisch vorgebildeten – Patientin, die sich durch eine Reihe von Abwehrmechanismen gegen freie Assoziationen zu Träumen schützte, erörtert der Autor die spezifische Bedeutung von Traum-Assoziationen im Vergleich zu Einfällen, die an anderes psychisches Material anknüpfen. Das gibt Anlaß zu einem Überblick über die Geschichte der freien Assoziation in der psychoanalytischen Tradition, wobei ... [ mehr ]
Hemmung, Symptom und Angst - vierzig Jahre später
Waelder charakterisiert die Neuerungen bzw. Akzentverlagerungen (Verhältnis Ich-Es, Angst-Theorie, Abwehrmechanismen), die in Freuds Arbeit aus dem Jahre 1926 enthalten waren, und verfolgt deren Schicksale in der Weiterentwicklung der psychoanalytischen Theorie der letzten vierzig Jahre. Er betont, daß die psychoanalytische Ichpsychologie im Anschluß an die Entdeckung unbewußter Ichanteile entwickelt wurde. Freud habe die Grenze zwischen Es und Ich im ... [ mehr ]
Zur Theorie der therapeutischen Resultate der Psychoanalyse (1939) (Aus dem Archiv der Psychoanalyse)
Halluzinationen und Neurose
Während die Psychopathologie der Halluzinationen nur psychotische bzw. hirnorganische Zuordnungen berücksichtigt, wird hier auf halluzinatorische Erscheinungen eingegangen, die mit psychischen Konflikten in Zusammenhang stehen; eigene Erfahrungen beziehen sich dabei auf 69 neurotische Patienten. Die vielfältigen Inhalte der Halluzinationen sind von formalen Merkmalen (Sinnesgebiet, äußere Manifestationsbegünstigungen etc.) zu unterscheiden; ihre ... [ mehr ]
Identifizierung und weibliche Kastrationsangst
Gedanken von Chasseguet-Smirgel über den legitimen Peniswunsch des Mädchens, von Grunberger und Sandler zum Thema des Narzißmus führen zu der Überlegung, daß hinsichtlich der ödipalen Identifizierungsprozesse die Objektrepräsentanzen des männlichen wie des weiblichen Genitales eine Differenzierung in ihre Bedeutung als Sexualorgan einerseits und ihren symbolischen Aspekt andererseits erfahren müssen. Die Identifizierung von ... [ mehr ]
Bemerkungen zur Theorie des Narzißmus
Unter Rückgriff auf Freuds Konzept des primären Narzißmus scheint sich die Möglichkeit zu bieten, analytische Trieb-Theorie und Ich-Psychologie besser als bisher zu integrieren. Alle Triebregungen gehen aus vom primären Narzißmus (ihrem Reservoir) und kehren der Tendenz nach zu ihm zurück, alle erstreben letztlich Befriedigung am eigenen Selbst. Die auf Grund narzißtischer Strebungen internalisierten Ideal-Objekte wandern im Laufe der ... [ mehr ]