Das Risiko der Verbundenheit

Intersubjektivitätstheorie in der Praxis

Die Intersubjektivitätstheorie kann als eine der wichtigsten Weiterentwicklungen innerhalb der jüngeren Psychoanalyse gelten. Sie besagt, dass die Persönlichkeit der Psychotherapeutin oder des Psychotherapeuten eine Wirkung auf den therapeutischen Prozess hat. Behandelnde sind keine neutralen Instanzen und gehen somit ständig das Risiko emotionaler Verbundenheit mit ihren Patientinnen und Patienten ein. Chris Jaenicke setzt sich mit den Wechselwirkungen in der therapeutischen Dyade auseinander und beschreibt die empathisch-introspektive Untersuchungsmethode als Alternative zur Neutralität.  [ mehr ]

Die dünne Kruste der Zivilisation

Beiträge zu einer Psychoanalyse der Gewalt

Die Beiträgerinnen und Beiträger stellen wesentliche psychoanalytische und sozialpsychologische Perspektiven auf das Phänomen menschlicher Gewalt dar. Sie arbeiten Entstehung, situativen Kontext und Folgen verschiedener Gewaltphänomene heraus und machen diese unter anderem am Beispiel der Auseinandersetzungen beim G20-Gipfel in Hamburg anschaulich. Dabei widmen sie sich sowohl der Mikroperspektive von Gewalt im psychotherapeutischen Behandlungszimmer als auch den großen Themen von Krieg und Extremgewalt und beziehen empirische Befunde der Gewaltforschung ein. [ mehr ]

Fachverband für Behindertenpädagogik Landesverband Hessen e.V. im Verband Sonderpädagogik e.V.

Behindertenpädagogik - Vierteljahresschrift für Behindertenpädagogik und Integration Behinderter in Praxis, Forschung und Lehre (PDF)

60. Jahrgang, 2021, Heft 3

Die vierteljährlich erscheinende Zeitschrift Behindertenpädagogik befasst sich mit behindertenpädagogischen Problemen der Erziehung und Bildung und des Unterrichts an Vorschulen, allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen, Hochschulen und Fachhochschulen sowie in der Erwachsenenbildung. Sie wird vom Landesverband Hessen e.V. im Verband Sonderpädagogik e.V., Fachverband ... [ mehr ]

Jahrbuch der Psychoanalyse - Band 83 (PDF)

Antisemitismus, Populismus, Radikalismus

Freuds Definition des Verdrängt-Unbewussten als ein »inneres Ausland« ist wahrhaft paradox; doch genau diese Formulierung trifft das Wesentliche des psychoanalytischen Verständnisses des Unbewussten, das ohne festen Ort ist. Die Position der Ortlosigkeit umschreibt aber auch genau die der Jüd*innen in der europäischen Moderne. In diesem Band soll anhand exemplarischer Analysen gezeigt werden, wie sich die Bilder des »jüdisch« und »rassisch anderen« psychoanalytisch umkreisen lassen. Die Psychoanalyse ist zum anderen aber auch gefragt, wenn es darum geht, sich neueren gesellschaftlichen Phänomenen zuzuwenden. [ mehr ]

Heinz Weiß

Illusionen als zeitlich begrenzte Orte des seelischen Rückzugs (PDF)

Überlegungen zur aktuellen Weiterentwicklung von John Steiners Theorie der Psychic Retreats

 [ mehr ]

Viviana Strauss

Kommentar zum Beitrag »Klinische Beobachtung - Der Horror und die Schönheit autistischer unbewusster Phantasien« (PDF)

Die spatio-temporale Betrachtung der Übertragungs-/Gegenübertragungssituation

 [ mehr ]

Joachim Küchenhoff

Kommentar zum Beitrag »Klinische Beobachtung - Der tote Körper oder: Sich selbst wie eine Leiche behandeln« (PDF)

Worte, die den abgestorbenen Körper verlebendigen

 [ mehr ]

Ulrich Moser

Von der Berührung zur Trajektorie (PDF)

Berührung ist ein essenzielles Erleben von Nähe und Lebendigkeit. Die Fernsinne Sehen, Riechen, Hören eröffnen Informationskanäle, die im Affektaustausch Trajektorien oder »Felder« erzeugen. Trajektorie ist neben Raum und Zeit ein drittes Grundkonzept, das sich vermutlich genetisch am frühesten ausbildet. Trajektorie ist Spur eines Ablaufes, einer Verbindung, Verknüpfung, im weitesten Sinne ein Informationskanal mit oder ohne ... [ mehr ]

Christoph Bialluch & Kerstin Sischka

Aufeinandertreffen (PDF)

Ein psychoanalytischer Essay zu Begegnungen mit jungen Menschen, die sich islamistisch radikalisieren

Ausgehend von dem Wunsch zu verstehen, warum sich junge Menschen islamistischen Gruppen zuwenden, möchten wir Einblick in unsere Arbeit im Bereich der Prävention und Deradikalisierung geben, die wir im Sinne einer angewandten Psychoanalyse zu gestalten versuchen. Nach einer kleinen Literaturschau über entsprechende Zugänge gehen wir auf die Rahmenbedingungen unserer Arbeit ein, wie wir Erstgespräche durchführen, und greifen etwaige Konfliktlinien ... [ mehr ]

Karin Johanna Zienert-Eilts

»Niemals tut man so gut und so vollständig das Böse, als wenn man es guten Gewissens tut.« (PDF)

Psychoanalytische Überlegungen zu fanatischen Überzeugungen, Vernichtungsdynamiken und Radikalisierungsprozessen

Ausgehend von den derzeit erstarkenden gesellschaftlichen radikalen Kräften in Deutschland, die sich unter anderem in Empörung und Hass auf die Bundeskanzlerin Angela Merkel artikulieren, untersucht die Autorin die Strukturen fanatischer Überzeugungen, ihre individuellen Entwicklungsbedingungen im Zusammenspiel von unbewussten Phantasien mit Schutzund Abwehrformationen sowie innere Radikalisierungsprozesse. Indem sie Susan Isaacs Ausführungen über ... [ mehr ]

Julia Schuler, Clara Schließler & Oliver Decker

Das Autoritäre Syndrom - Wiederkehr des Verdrängten? (PDF)

In diesem Beitrag wird die Fruchtbarkeit des psychoanalytischen Diktums der »Wiederkehr des Verdrängten« einerseits für die politikwissenschaftlichen Debatten um das Erstarken von Rechtspopulismus und andererseits für das sozialpsychologische Verständnis antidemokratischer Ressentiments diskutiert. In der politikwissenschaftlichen Analyse wurde das Diktum zuletzt vermehrt als Metapher genutzt, um Rechtspopulismus als Folge von Verdrängungsund ... [ mehr ]

Dionne R. Powell

Do Black Lives Matter? (PDF)

Der psychische Widerstand gegen Veränderung

Der vorliegende Text beschäftigt sich mit der psychischen Repräsentation von Schwarzem Leben in den Vereinigten Staaten von Amerika, wie es von Black Lives Matter (BLM) und den Vorgängern dieser Bewegung symbolisiert wird, und dem psychischen Widerstand gegen die Anerkennung Schwarzen Lebens. Die Autorin verbindet den Kampf von BLM um nachhaltige Anerkennung mit dem Widerstand auf einer gesellschaftlichen, aber vor allem einer psychischen Ebene, die Afrikaner in ... [ mehr ]

Wolfgang Hegener

»Antisemitismus ist eine Weltanschauung und nicht nur ein Vorurteil« (PDF)

Interview mit Samuel Salzborn, Antisemitismusforscher und Antisemitismusbeauftragter des Landes Berlin

 [ mehr ]

Hans-Jürgen Wirth

Der affektive Furor des Populismus (PDF)

Zur Psychoanalyse des Ressentiments

Die Forschungen über Rechtspopulismus und Antisemitismus konzentrieren sich überwiegend auf kognitiven Strukturen, politische Einstellungen und soziale und psychologische Merkmale, während die Emotionen weitgehend unbeachtet bleiben. In diesem Artikel werden exemplarisch die aversen Gefühle von Misstrauen, Neid, Ekel und Verbitterung in ihrer psychischen und sozialen Bedeutung für die Herausbildung von populistischen Ressentiments untersucht. Kollektiv ... [ mehr ]

Wolfgang Hegener, Uta Karacaoglan, Bernd Nissen & Uta Zeitzschel

Editorial (PDF)

Antisemitismus, Populismus, Radikalismus - Beiträge

 [ mehr ]

Marvin Luh

Rezension von: Sebastian Heß (2020). Aus dem Lot geraten. Modellierung von Konflikten und Spannungen im menschlichen Inneren in den Persönlichkeitstheorien von Sigmund Freud und

Alltägliche Konflikte wissenschaftlich verstehen: Eine philosophische Analyse von Konflikten und Spannungen mit Sigmund Freud und Carl Rogers

 [ mehr ]

Thomas Auchter

Rezension von: Peter Möhring (2020). Homo Diabolus (PDF)

Der Mensch und das Böse

 [ mehr ]

Luisa Puschendorf

Aufstand gegen die Pandemie (PDF)

Über die Dynamik von Gruppenprozessen im Angesicht der Krise

Die durch Sars-CoV-2 ausgelöste Pandemie offenbart sukzessive individuelle und gesellschaftliche Spaltungsmechanismen. Seit Beginn der Coronakrise sind populistische und antidemokratische Tendenzen als Reaktion auf staatlich verordnete Schutzund Hygienemaßnahmen zu beobachten. Ausgehend von Buchholz und Reichs Untersuchung sozialer und psychischer Desintegrationsprozesse (1987) und der von ihnen beschriebenen polaren Reaktionsmuster sozialer Autismus und soziale ... [ mehr ]

Fabian Hutmacher & Roland Mayrhofer

Die Psychologie der Jetzt-Zeit (PDF)

Eine kritische Bestandsaufnahme methodischer Monokultur in der akademischen Psychologie

Die gegenwärtige akademische Psychologie ist eine quantitativ-empirische Psychologie der Jetzt-Zeit. Das heißt, sie untersucht mit quantitativ-empirischen Methoden das Erleben und Verhalten von Menschen, die aktuell auf der Erde leben, und zwar in der Hoffnung, so etwas über die Funktionsweise des Menschen zu lernen. Wir zeigen erstens, weshalb sich die Psychologie entgegen diesem Selbstverständnis mehr mit der Geschichte des Psychischen auseinandersetzen ... [ mehr ]