Gibt es ein gesellschaftliches Unbewußtes?
Von den ersten Ansätzen Freuds bis heute hat das Unternehmen einer psychoanalytischen Sozialpsychologie eine Reihe konzeptueller Probleme, die sich aus dem Wechsel von der klinisch-therapeutischen zur überindividuell-sozialdiagnostischen Untersuchungsperspektive ergeben, nicht befriedigend lösen können. Dies betrifft auch das Konzept des gesellschaftlichen Unbewussten. Diese theoretische Konstruktion setzt sich dem Verdacht aus, dem Gegenstand ... [ mehr ]
»Das Wahre, Schöne, Gute oder schöne gute Ware?« Wenn die Ladung verschwindet - Wissenschaft als Ware
Das Verfahren der Ermittlung des Impact-Faktors einer wissenschaftlichen Zeitschrift wird kurz erläutert und dieses Qualitätsmaß wird auf die Zeitschrift Psyche angewendet. Der aus den Datenbanken Science Citation Index und Social Sciences Citation Index des Institute for Scientific Information berechnete Impact-Faktor ist definiert durch eine Verhältnisbildung zwischen der Anzahl zitierter Artikel einer Zeitschrift in etwa 3000 Quelljournalen ... [ mehr ]
Rationalisierung und Rationierung - ein neues Denken in der Medizin und seine Bedeutung für die Psychoanalyse
Auf der Grundlage der Rationalisierungsthese von Max Weber werden Rationalisierungsprozesse und ihre Bedeutung für die Stellung psychoanalytisch begründeter Behandlungsverfahren im Gesundheitssystem untersucht. Dazu wird die aktuelle gesundheitspolitische Reformdebatte betrachtet. Dabei erweist sich Rationalisierung gegenwärtig vor allem als eine Rationierung medizinischer Leistungen. Außerdem scheint es latente Verbindungen mit der Euthanasiedebatte ... [ mehr ]
Zur Psychopathologie, Psychodynamik und Differentialdiagnose des »Frühen Anankasmus«
Im Rahmen der psychotherapeutisch behandelbaren Erkrankungen lässt sich klinisch die klassische Zwangsneurose von einer frühen Form des Anankasmus unterscheiden. In diesem Zusammenhang werden zunächst einige Aspekte der Zwangserkrankung bei frühen Störungen benannt. Mindestens fünf Merkmale lassen sich aus der Psychopathologie und Strukturdynamik der Ich-Störungen heraus entwickeln. Es erweist sich, dass dem Zwang auf niedrigem ... [ mehr ]
Das Konzept der Beziehungsanalyse in der psychoanalytischen Paar- und Familientherapie
Das Konzept der Beziehungsanalyse wird vorgestellt als eine Weiterentwicklung der Objektsbeziehungstheorie im multipersonalen Beziehungsraum der Familie, und dessen Parallelen bzw. Differenzen zur interpersonalen Psychoanalyse werden aufgezeigt. Im Anschluss daran werden einige Prinzipien der Behandlungstechnik erläutert, und die in diesem psychoanalytischen Setting möglichen Veränderungsprozesse werden beschrieben. Ein Schwerpunkt der Darstellung liegt auf ... [ mehr ]
Soziale Traumen, Aggression und Gewalt
Das Phänomen rechtsradikaler Jugendgewalt in den alten und neuen Bundesländern wird aus soziologischer Perspektive erörtert. Die spezifisch deutsche Problematik wird darin gesehen, dass die latente Destruktivität sich vermischt mit rassistischer Gewalt, die auf dem Boden eines erneuerten alten Nationalismus entstanden ist. In den Biographien rechtsradikaler Jugendlicher bündeln sich frühkindliche Traumatisierungen, Demütigungen beim Wunsch ... [ mehr ]
Trauer oder Melancholie. Introjizieren - inkorporieren
Ausgehend vom grundlegenden Gegensatz zwischen Einverleibung bzw. Inkorporation als Phantasie und Introjektion als Prozess werden Überlegungen zu den intrapsychischen Vorgängen bei Verlust eines geliebten Objekts angestellt. Gilt Introjektion als Beispiel gelingender seelischer Verarbeitung eines traumatischen Erlebnisses, so ist Inkorporation der Versuch, eine echte Wunde imaginär zu heilen. Einverleibungsphantasien sind so zu verstehen als regressiver und ... [ mehr ]
Die Topik der Realität: Bemerkungen zu einer Metapsychologie des Geheimnisses
Im Rahmen von psychoanalytischen Anmerkungen zu einer Metapsychologie des Geheimnisses geht es vor allem um die Konzeptualisierung einer genuin metapsychologischen Realität. Deren Kennzeichen sind Maskierung und Verleugnung. In diesem Sinne definieren die Autoren sie als Geheimnis und die Krypta als ihre Aufbewahrungsstätte. Topischer Ort der Krypta ist weder das dynamische Unbewusste noch das Ich der Introjektion, vielmehr eine Art künstliches Unbewusstes ... [ mehr ]