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Zeitschrift: Jahrbuch der Psychoanalyse
ISSN: 0075-2363
198 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
Erschienen: Juli 2024
Bestell-Nr.: 8457
https://doi.org/10.30820/0075-2363-2024-2
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Jahrbuch der Psychoanalyse - Band 89

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Überraschende Momente sind oft entscheidende Wendepunkte in analytischen Behandlungen. Aus Freuds Offenheit gegenüber dem Unvorhersehbaren ergaben sich als Grundpfeiler der analytischen Vorgehensweise die freie Assoziation und die gleichschwebende Aufmerksamkeit. Später unterstrich Bion mit »No memory, no desire, no understanding« diese Grundhaltung. Auch Winnicotts Überlegungen ist die Fähigkeit, überrascht zu sein, inhärent; die von ihm entwickelte Squiggletechnik imponiert als Inbegriff eines Sich-gegenseitig-überraschen-Lassens.

Doch wie genau können wir überraschende Momente verstehen? Sind es Augenblicke großer Geschwindigkeit, ›über-rasch‹ sozusagen? Geschieht ›zuviel‹ in Relation zu Abwehr und Widerstand?

Fred Busch und Delaram Habibi-Kohlen gehen anhand klinischer Beispiele diesen Fragen nach. Mark Solms und Thomas Rabeyron erläutern in ihren Beiträgen, wie das Konzept der ›Überraschung‹ aus psychoanalytischer Perspektive und im Kontext der aktuellen Neurowissenschaft verstanden werden kann. Wolfgang Hegener verbindet, ausgehend von der (Berufungs-)Geschichte des »Mose am brennenden Dornbusch« (Ex 3,1–15), theologische und psychoanalytische Überlegungen. Gerhard Schneiders »Wolfgang Loch Vorlesung 2023« stellt eine analytische Psychotherapie vor, bei der sich Selbstmordgedanken der Patientin im Anschluss an einen in ihr auftauchenden Mordimpuls auflösen. Ulrich Moser befasst sich mit der Frage fehlender Grenzen; er schreibt über »Phasmide«, bei denen es
sich um Wesen ›handelt‹, die gleichzeitig ihre Umwelt sind.

Im
Forum wendet sich Bernd Nissen der Entwicklung der Dimensionen von Raum und Zeit im Psychischen zu. Gabriele Lang, Bruce Reis und Uta Karacaoğlan beschreiben in ihren klinischen Bagatellen verschiedene Konstellationen, in denen Grenzen in räumlichen Vorstellungen und in der Übertragung verwischen.

Zwei sehr unterschiedliche Gedichte von Rocko Schamoni und Philipp Winkler, verfasst unter der Überschrift
Was fällt denn Ihnen ein – zu Sigmund Freud, runden das Forum ab.

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