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Buchreihe: Psychoanalytische Pädagogik
221 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
Erschienen: Januar 2000
ISBN-13: 978-3-89806-011-0
Bestell-Nr.: 1011

Mit anderem Blick

Grundzüge einer skeptischen Pädagogik

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Wilfried Gottschalch versucht in diesem Buch seine subjektiven Erfahrungen als Jugendleiter, Lehrer, Hochschullehrer und Homo politicus so zu objektivieren, daß sie anderen Pädagogen Orientierungshilfe bieten können. Er entwirft in ihm eine skeptische Pädagogik, die nicht zum Verzweifeln, sondern zu besonnenem Eingreifen anregen will.
Zur Erkundung der inneren Welt gebraucht er die Psychoanalyse, weil psychoanalytische Erfahrung Pädagogen zu höherer Wahrnehmungsfähigkeit verhelfen kann: für ihre eigene innere Welt und für die Welt ihrer Kinder, Jugendlichen, Klienten und Kollegen.

Das Buch soll zum Beobachten, Phantasieren, Denken und Handeln anregen. Kommen noch Gelassenheit, Empathie sowie die Fähigkeiten zur Besorgnis und zum Alleinsein hinzu, dann sind wohl die wesentlichen psychischen Voraussetzungen gegeben, hinreichend gut zu lernen, zu erziehen und zu lehren.
Inhalt

1. Erziehen – ein unmöglicher Beruf Der Wunsch, Pädagoge zu werden
1.1 Annäherungen an eine skeptische Pädagogik
1.2 Pädagogik als an den Wissenschaften vom Menschen orientierte

2. Aufrechter Gang als anthropische Gegebenheit Was ist der Mensch
2.2 Vertrautheit und Fremdheit
2.3 Geschichte als Verhängnis und Auftrag

3. Wissen, Glauben, Skepsis Das Auge-Hand-Feld als Reich des Wissens
3.1 Die Gewißheit des Glaubens
3.2 Die Ungewißheit der Skepsis

4. Realität und Idealität in der Pädagogik
4.1 Die gesellschaftliche Geringschätzung der Erziehertätigkeit
4.2 Idealisierung und Ichideal
4.3 Ich-Lust in der Schule

5. Vom Es zum Ich Triebnatur und Ichstruktur
5.1 Sublimierung
5.2 Objektbeziehungen

6. Inneres Muß und äußerer Zwang Zwang und Freiheit in der Erziehung
6.1 Die normative Kraft der Gruppe
6.2 Die Entstehung des Gewissens aus dem Liebeszwang

7. Liebe, Haß und Schuldgefühl Das Hin und Her von Liebe und Haß
7.1 Schuld, Trauer und Wiederherstellung
7.2 Depressive Position, Fähigkeit zur Besorgnis und schöpferische Tätigkeit

8. Schwierigkeiten mit der Geschlechtsidentität der Pädagogen Undeutliche Geschlechtsidentität
8.1 Die Ausschließung des Vaters
8.2 Mütterlichkeit und Väterlichkeit im pädagogischen Handeln

9. Übertragung und Gegenübertragung Die Übertragung als Hindernis
9.1 Probleme mit der Gegenübertragung
9.2 Entwicklung des Arbeitsbündnisses

10. Die Schule als Möglichkeitsraum Vom Übergangsobjekt zum Möglichkeitsraum
10.1 Schulen zum Davonlaufen
10.2 Zwischenwelt und Zwischenzeit

11. Elternarbeit Begegnung mit den Eltern
11.1 Das Eigene und das Fremde
11.2 Verständigungsarbeit

12. Chaos und Ordnung Unruhige Klassen
12.1 Gruppenbeziehungen
12.2 Die dritte Sache

13. Erziehung zum Genuß „Lieben und Arbeiten” oder „Genuß- und Leistungsfähigkeit”?
13.1 Rehabilitierung der Sinnlichkeit
13.2 Vom Spiel zum schöpferischen Tun

14. Schlußbemerkung: Leidenschaft und Skepsis