573 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
Erschienen: November 2010
ISBN-13: 978-3-8379-2035-2
Bestell-Nr.: 2035
Mit einem Vorwort von Micha Hilgers
Die Scham, das Selbst und der Andere
Sofort lieferbar. Lieferzeit (D): 4-5 Werktage
Scham ist weder im Selbst des Menschen verwurzelt noch geht sie allein aus inneren Konflikten hervor. Vielmehr lässt sie sich als Affekt charakterisieren, in dem sich die intersubjektive Erfahrung des vom Anderen versagten Bedürfnisses nach Anerkennung niederschlägt. Wie sehr Scham die therapeutische und analytische Situation durchziehen kann, welche Inhalte und Formen der Scham auftauchen und welche therapeutischen Interventionen hilfreich sind, um Schamkonflikte zu bearbeiten, wird anschaulich dargestellt.
Danksagung
Vorwort
Wir sind doch nicht blöd – oder doch?
(Micha Hilgers)
Einleitung
Die Phänomenologie und Entwicklung der Scham
Adaptive Funktion der Scham
Die Verinnerlichung der Scham
Maskierungen und Abwehr der Scham
Formen und Inhalte der Scham
Explizite und implizite Schamquellen und die zyklisch-psychodynamische Perspektive
Arbeit am Introjekt und der verinnerlichten Scham
Enactments und Now Moments als Arena der Scham
Dialektik von Selbstenthüllung und Selbstverborgenheit
Scham und neurotische Krankheitsbilder
Das schamvulnerable, narzisstische Selbst
Borderline-Pathologie und traumatische Scham
Scham und Intersubjektivität
Gegenseitigkeit, Anerkennung und Scham
Die intersubjektive Natur der Scham – Ein kontextualistisches Verständnis von Scham und Selbstverachtung
Literatur
»Faszinierend sind auch Tiedemanns kurze Fallberichte, in denen der neue Stil deutlich und einfühlbar aufgezeigt wird. Das Buch könnte für längere Zeit zu einem wichtigen, gut lesbaren Lehrbuch werden ...«
Tilmann Moser, Deutsches Ärzteblatt PP (Heft 1 Januar/2012)
»Tiedemann gründet seine Betrachtungen auf die Psychoanalyse – sein Plädoyer, therapeutische Prozesse als intersubjektives Geschehen zu betrachten, gilt jedoch für alle therapeutischen und begleitenden Professionen. Wie auch sein Augenmerk auf die Scham des Therapeuten, die selten thematisiert wird. Den Praxisbezug stellt er an vielen Stellen über kurze Fallvignetten her ...«
MIchael Ganß, demenz.Leben 20.2014
»Das Buch bietet daher nicht nur einen Überblick über die bisherige Literatur zur Scham, sondern darüber hinaus bekommt man sozusagen ein ›Lehrstück‹ vorgeführt darüber, was die in den letzten Jahren immer wieder genannte ›interaktionistische Wende‹ in der Psychoanalyse ganz konkret zum Verständnis der Therapie und wichtiger menschlicher Entwicklungslinien leisten kann ...«
Eva Jaeggi, Leseempfehlung für die Mitglieder der Berliner Akademie für Psychotherapie (BAP)
»Tiefgreifend und umfassend wird der Sachverhalt durch die fulminante Arbeit von Jens L. Tiedemann erörtert. Anhand der ›intersubjektiven Natur der Scham‹ kann Tiedemann zeigen, dass das Unbewusste nicht im Menschen, sondern in den Beziehungen miteinander angesiedelt ist ...«
Dr. Norbert Copray, Publik-Forum, kritisch - christlich - unabhängig, Oberursel, Ausgabe 4/2011