168 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
1. Aufl. 2020
Erschienen: April 2020
ISBN-13: 978-3-8379-2950-8
Bestell-Nr.: 2950
https://doi.org/10.30820/9783837929508
Das Sensorische und die Gewalt
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Werner Balzer zeigt, dass die Invasion präsenzmedialer Bilder elementare psychische Prozesse beschädigt. Mit den Mitteln der psychoanalytischen Entwicklungs-, Mentalisierungs- und Symbolisierungstheorie sowie der Zeichentheorie von C.S. Peirce stellt er die Veränderungen des Subjekts durch Einfluss und Gebrauch digitaler Präsenzmedien dar. Die in diesem Band erstmals versammelten Aufsätze des Autors bieten Fachkundigen der Psychologie, Psychoanalyse, Kultur- und Sozialwissenschaft ein profundes Verständnis des Mentalitätswandels unserer Zeit.
Statt eines Vorworts
1 Das Sensorische und die Gewalt
Mutmaßungen über ein Diesseits von Gut und Böse
2 Lust am Nichtdenken?
Zum Verhältnis von Erregung und Bedeutung in beschleunigten und entgrenzten Lebenswelten
3 Der Entzug des inneren Raumes
Über zeitgenössische Konstitutionsbedingungen von Subjektivität
4 Symbolisierung als Repräsentation von Getrenntheit
Ein Auslaufmodell?
5 Eyes Mind Shut
Die Krise der Bildlichkeit und die Verkümmerung der symbolischen Repräsentanzen
6 Subjekt und Synapse
Streifzüge durch die Umwelten von Menschen und Maschinen
7 Schrankenlos
Die elektronischen Präsenzmedien und der beschädigte Primärprozess
Literatur
Bibliografische Anmerkungen
»Die Aufsätze haben ihre Stärken in der spielerisch eindrucksvollen, aphoristischen Anwendung symbolisierungstheoretischer Konzepte auf Alltagsphänomene und vermögen hier aufschlussreiche Möglichkeiten aufzuzeigen, wie sich sowohl klinische als auch kulturelle Phänomene im Umgang mit digitalen Medien interpretieren lassen ...«
Benedikt Salfeld, Freiburger literaturpsychologische Gespräche. Jahrbuch für Literatur und Psychoanalyse, Bd. 41, 2022
»Balzer versteht sich nicht als Maschinenstürmer. Er erkennt sehr wohl die Möglichkeiten und Erleichterungen, die mit der Digitalisierung des Lebens verbunden sind. Vielmehr möchte er auf die ›Schattenseiten‹ hinweisen, auf die Kosten und die Verluste an psychischer Strukturbildung, durch die das gesellschaftliche Zusammenleben grundlegend verändert wird. Die bange Frage, die ihn bewegt, ob ›wo Gefahr ist, das Rettende auch wächst?‹, erscheint mir nur zu berechtigt ...«
Elisabeth Bingel, Psychoanalyse & Körper Nr. 40, 1/2022
»Weit entfernt von einer kultur-pessimistischen Verteufelung digitaler Medien hinterlässt dieses Buch beim Leser die Aufforderung und Hoffnung, digitale Medien gezielt zu nutzen, aber das spezifisch Menschliche von Gefühlen, Gedanken und persönlichen Beziehungen nicht aus dem Blick zu verlieren ...«
Rainer Matthias Holm-Hadulla, Deutsches Ärzteblatt PP, Heft 20, Februar 2021