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Buchreihe: Therapie & Beratung
419 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
1. Aufl. 2020
Erschienen: Oktober 2020
ISBN-13: 978-3-8379-3040-5
Bestell-Nr.: 3040

Mit einem Geleitwort von Ronny Jahn im Namen der Deutschen Gesellschaft für Supervision und Coaching e.V.
LeseprobeWerbeblatt

Fallsupervision

Diskursgeschichte und Positionsbestimmung

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Monika Althoff rückt die Fallsupervision in den Fokus von Supervision und Beratungsforschung und konzipiert sie als eigenständiges Beratungsformat neu. Dazu greift sie sowohl auf Theorien der Sozialen Arbeit zurück als auch auf sozialwissenschaftliche und tiefenhermeneutische Ansätze. So werden unterschiedliche Fallverständnisse mit ihren spezifischen Deutungsmustern nachgezeichnet und für die Beratungspraxis, in der die Lebenslagen und Lebenswirklichkeiten der Beteiligten im Vordergrund stehen, fruchtbar gemacht.

»Durch den breiten historischen Rekurs und die inhaltsreiche Analyse der verschiedenen Theoriepositionen in der Fallarbeit leistet das Werk gerade im hochschulwissenschaftlichen Diskurs einen wertvollen Beitrag. Die Einordnung und Bewertung der einzelnen Theorierichtungen aus der Perspektive der Fallsupervision sowie die kritische Auseinandersetzung mit den einzelnen Zugängen trägt zum Verständnis und der Einordnung der Fallsupervision als Reflexionsinstrument und als Ansatz zur Professionalisierung in den Handlungsfeldern der Sozialen Arbeit bei. (…) Das Werk ist arbeitsfeldübergreifend und vor allem für Lehre und hochschulischen Diskurs uneingeschränkt empfehlenswert  ...«

Jutta Harrer-Amersdorffer, Socialnet.de am 23. April 2021

»Monika Althoff hat ein lesenswertes und wichtiges Buch geschrieben. Sie erschafft durch das sorgfältige Zusammentragen vieler Quellen in einer Epoche von ca. 70 Jahren sowie zur Geschichte der Sozialen Arbeit neue Horizonte und einen umfassenden Zugang zum Fallverstehen. (...) Für Supervisor*innen und ebenfalls in der Supervisionsausbildung stellt
das Buch einen Wissensfundus dar, der Fallbesprechungen in der Praxis von sozialer Arbeit und Klinik in einem tieferen Verständnis reflexiv macht. Es geht eben im Fall um mehr als um den Wiederholungszwang und die Beziehungsanalyse
 ...«

Katharina Gröning, FoRuM Supervision – Onlinezeitschrift für Beratungswissenschaft und Supervision, Heft 56, Januar 2021, 29. Jahrgang

Geleitwort der Deutschen Gesellschaft für Supervision und Coaching e. V.

1 Einleitung
1.1 Gegenstandsbereich
1.2 Erkenntnisinteresse
1.3 Methodisches Vorgehen und Aufbau der Arbeit

Teil I
Rekonstruktion und Analyse des Diskurses zum Fall in Sozialer Arbeit und Supervision

2 Soziale Arbeit und ihre Ideengeschichte der Fallarbeit
2.1 Casework – vom Feld zum Fall als Prozess des Helfens
2.1.1 Von der Philanthropie zur Fallarbeit
2.1.2 Bürokratische, professionalisierte und methodenorientierte Umgangsweisen mit Fällen
2.1.3 Erbhygiene, Eugenik und Menschenführung
2.1.4 Etablierung des Casework – Handlungskonzepte und Methoden
2.1.5 Fazit für Fallanalyse und Fallarbeit
2.2 Professionalisierung der Sozialen Arbeit zwischen therapeutischem und aufklärungsorientiertem Handeln
2.2.1 Reformen in der Gesellschaft und die Therapiebewegung
2.2.2 Beratung und Kritik der Therapeutisierung
2.2.3 Kritik des Casework und Entwicklung neuer Ansätze
2.2.4 Diskurse zur Profession und zur Professionalisierung der Sozialen Arbeit
2.2.5 Theorien und Methoden der Sozialen Arbeit – Alltagswende und Lebenswelt
2.2.6 Fazit für Fallanalyse und Fallarbeit
2.3 Soziale Arbeit als Dienstleistung mit manageriellen Vorzeichen
und systemischer Einflussnahme
2.3.1 Die zweite Moderne, Individualisierung und Pluralisierung
2.3.2 Soziale Arbeit als Dienstleistung und ihre Managerialisierung
2.3.3 Professionalisierung der Sozialen Arbeit und Widersprüche in der Fallarbeit
2.3.4 Fallverstehen und Handlungsmethoden der Fallarbeit
2.3.5 Fazit für Fallanalyse und Fallarbeit

3 Supervision und ihre Entwicklungslinien der Fallsupervision
3.1 Casework und Praxisberatung als Wurzel der Supervision
3.1.1 Praxisberatung respektive Supervision zwischen Beratung und Kontrolle
3.1.2 Fazit für Praxisberatung beziehungsweise Fallsupervision
3.2 Institutionalisierung der Supervision und ihre Inanspruchnahme demokratischer
und therapeutischer Ansätze
3.2.1 Entwicklungslinien in der Supervision und der Psychoboom
3.2.2 Eingang der Gruppendynamik in die Supervision
3.2.3 Konzeptmerkmale einer kritisch-reflexiven Supervision
3.2.4 Fazit für Fallsupervision
3.3 Ausbau der Supervision und Aufstieg der Organisationsberatung
3.3.1 Supervision und Coaching in der transformierten Arbeitswelt und neue Beratungskritik
3.3.2 Expansion und verbandliche Selbstorganisation der Supervision
3.3.3 Beratungsansätze der Supervision und Rollentheorien
3.3.4 Fazit für Fallsupervision

Teil II
Zur sozialtheoretischen Begründung der Fallsupervision

4 Sozialtheorien und ihre Bedeutung für Supervision
4.1 Gesellschaft, soziale Systeme und kommunikatives Handeln
4.1.1 Systemtheorie von Niklas Luhmann
4.1.2 Rationalisierungstheorie, Diskursethik und Theorie
des kommunikativen Handelns von Jürgen Habermas
4.2 Diskussion und Fazit aus Niklas Luhmanns und Jürgen Habermas’ Theorien

5 Widersprüche des professionellen Handelns und das Problem der Fallsupervision
5.1 Professionalisierung der Sozialen Arbeit und rekonstruktive Sozialforschung
5.1.1 Professionalisierungstheorie und die Methode der Objektiven Hermeneutik von Ulrich Oevermann
5.1.2 Paradoxien beruflichen Handelns und die Fallanalyse von Fritz Schütze
5.2 Rekonstruktive Methoden der Sozial- und Biografieforschung
5.2.1 Erlebte und erzählte Lebensgeschichte und Biografien
5.2.2 Biografie als Subjektkonzept und soziales Konzept
5.3 Konzeption des Habitus nach Pierre Bourdieu
5.4 Fazit zum Diskurs der Fallsupervision

6 Psychoanalyse und Fallsupervision
6.1 Psychoanalytische Pädagogik und Supervision
6.2 Seelisches Verstehen im Fall mithilfe psychoanalytischer Theorien
6.2.1 Das Modell des Unbewussten und das Verstehen der psychischen Wirklichkeit des Menschen
6.2.2 Ich-Psychologie und die Abwehrmechanismen
6.3 Übertragungs- und Beziehungsanalyse als Werkzeuge einer Theorie der Emotionen
6.3.1 Übertragung, Gegenübertragung und Objektbeziehungstheorie
6.3.2 Ethnopsychoanalyse und ihre Integration der Selbstreflexion
6.4 Einbezug der Subjektivität durch Introspektion und Selbstanalyse
6.4.1 Selbstanalyse, Introspektion, Selbstpsychologie und Intersubjektivität
6.4.2 Das Konzept des inneren Analytikers
6.5 Balintgruppenarbeit
6.5.1 Entwicklung des Balintgruppenkonzepts
6.5.2 Bedeutung für die theoretische Fundierung der Fallsupervision
6.5.3 Bedeutung für die Praxis der Fallsupervision
6.6 Resümee
6.6.1 Fazit zum Diskurs der Fallsupervision und Kritik des psychoanalytischen Zugangs
6.6.2 Bedeutung der Psychoanalyse für die Praxis der Fallsupervision

7 Fazit und Ausblick

Literatur

Danksagung