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Verlag: Klett Cotta/Psychosozial-Verlag
28 Seiten, Geheftet
Erschienen: ? ?
Bestell-Nr.: 53604
Alice Miller

Zur Behandlungstechnik bei sogenannten narzißtischen Neurosen

Psyche, 1971, 25(9), 641-668

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Erörtert wird die therapeutische Bedeutung der von Kohut entwickelten Narzißmus-Konzeption, wobei die Entwicklung der kindlichen Aggression, der Aufbau eines stabilen narzißtischen Regulationssystems und das Problem der Idealisierung ins Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt werden. Anhand von 4 Fallbeispielen wird gezeigt, daß Kindern narzißtisch gestörter Mütter häufig die Möglichkeit versperrt bleibt, den Umgang mit den eigenen Aggressionen zu üben, Aggression zu neutralisieren. Die einfache Interpretation mit Hilfe der Trieb-Frustrations-Theorie verstellt die therapeutisch entscheidende Einsicht in die Objektbeziehungen. Pathogen ist nicht allein die Störung der Mutter, sondern die Antwort des Kindes auf die Störung der Mutter. Die aus Rücksicht auf die (gestörte) Mutter unternommene regressive Flucht des Kindes vor Trennungsangst oder Ambivalenz lebt in der analytischen Situation in Gestalt von Vermeidungsstrategien vom Typus der Anklammerung oder Distanzierung wieder auf. Aufgabe des Analytikers ist es, in seiner Doppelfunktion als Übertragungs- und Identifikationsobjekt den Patienten die Austragung der in der Mutter-Kind-Beziehung umgangenen Konflikte zu ermöglichen und so den Weg zum Aufbau einer stabilen Selbst-Repräsentanz zu eröffnen.