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Verlag: Klett Cotta/Psychosozial-Verlag
48 Seiten, Geheftet
Erschienen: ? ?
Bestell-Nr.: 53721
St. Marcus

Freud und Dora - Roman, Geschichte, Krankengeschichte

Psyche, 1974, 28(1), 32-79

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Marcus unterzieht Freuds Bruchstück einer Hysterie-Analyse einer Sekundäranalyse – mit den Augen eines Literaturhistorikers. Im Hinblick auf die verschiedenen Rollen, in denen der Autor der Fallgeschichte spricht, den Palimpsest-Charakter der Darstellung und ihre komplizierte Zeitstruktur vertritt er die These, der Fall Dora habe die Form eines modernen Experimentalromans. Das Scheitern der Therapie führt Marcus wie andere darauf zurück, daß Freud erst am Fall Dora die Bedeutung von Übertragung und Gegenübertragung aufging. Für die zentrale Position, die ihm im ersten Traum seiner Patientin eingeräumt wird, blieb er daher eigentümlich blind. Freuds unkontrollierte negative Gegenübertragung ließ ihn der in ihr viktorianisches Familiendrama verstrickten Patientin gegenüber als eine Art (Ibsenschen) Wahrheitsfanatiker auftreten – eher als Wissenschaftler denn als Therapeut. So hatte das junge Mädchen keine Chance, in die Freudsche Version ihrer Lebensgeschichte als deren Autorin einzutreten. Statt Dora sich ihre eigene Geschichte aneignen zu lassen, eignete Freud sie sich an.
Loch, W. und G. Jappe
Die Konstruktion der Wirklichkeit und die Phantasien Anmerkungen zu Freuds Krankengeschichte des Kleinen Hans


Marcus, St.
Freud und Dora – Roman, Geschichte, Krankengeschichte