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Verlag: Klett Cotta/Psychosozial-Verlag
30 Seiten, Geheftet
Erschienen: ? ?
Bestell-Nr.: 53738
W. Loch

Der Analytiker als Gesetzgeber und Lehrer Legitime oder illegitime Rollen

Psyche, 1974, 28(5), 431-460

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Der therapeutische Prozeß ist durch das Paradox gekennzeichnet, daß einerseits der Therapeut dem durch die neurotische Erkrankung unmündig gewordenen Patienten als Lehrer und Geber potentiell verbindlicher sprachlicher Interpretationen gegenübertreten muß, zum andern aber am Ende des Verfahrens das gesetzte Machtgefälle aufgehoben werden und der Patient ins Freie kommen soll. Die Lösung dieses Problems wird hier darin gesehen, daß die Psychoanalyse als Forschungsunternehmen gehalten ist, die Rahmenbedingungen und Regeln, die sie zur Erreichung ihres Zieles schafft, der eigenen Untersuchungsmethode zu unterwerfen. Die Wahrheit, um die es im therapeutischen Prozeß geht, ist keine ontologische, sondern eine relative, auf interpersonalem Konsens beruhende.