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Buchreihe: Sachbuch Psychosozial
519 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
Erschienen: Oktober 2013
ISBN-13: 978-3-8379-2318-6
Bestell-Nr.: 2318

Mit einem Vorwort von Michael Sommer
Leseprobe

»Wir haben Geschichte geschrieben«

Zur Arbeit der DGB-Frauen (1945-1990)

Sofort lieferbar. Lieferzeit (D): 4-5 Werktage

Die vorliegende Geschichte der Frauen im Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) ist zugleich eine Sozialgeschichte der Frauen in der Bundesrepublik und ihrer Kämpfe um Gleichberechtigung. Viele der Gewerkschafterinnen kamen aus dem Widerstand gegen das Naziregime und widmeten sich nach dem Krieg der Frauenarbeit. Ihre Geschichte, ihre Biografien und ihre Positionen werden anhand von bisher unveröffentlichten, internen Protokollen rekonstruiert und mithilfe von Interviews mit den Vorstandsfrauen anschaulich erzählt.

Die vorliegende Untersuchung zeugt von den Kämpfen der Gewerkschafterinnen um den sozialen Status der erwerbstätigen Frauen: Es geht um gleichen Lohn, aber auch um den §218 oder um die Quote und nicht zuletzt um die Position von Frauen im DGB und in den Einzelgewerkschaften. Zu entdecken gilt es zudem, wie die Auseinandersetzungen mit anderen Frauenbewegungen verliefen und wie der neue Feminismus ab den 1970er Jahren bis weit in die Gewerkschaften hinein Wirkung zeigte.

Ein zweiter Band, der die Geschichte der DGB-Frauen ab 1990 zum Gegenstand hat, ist für das Frühjahr 2015 in Vorbereitung.

Inhalt

Vorwort
Michael Sommer

Einleitung: »Wir haben Geschichte geschrieben«
Gewerkschaftliche Frauenliteratur
Die vorliegende Studie
Die Interviews: Die Personenauswahl

1. Die Vorgeschichte: Es ging um die reine Existenz
Die Bedingungen in den alliierten Besatzungszonen (1944–1949)
Wer war Liesel Kipp-Kaule?
Artikel 3 des Grundgesetzes – der Frauenausschuss protestiert (1946–1948)
Die Neuorganisation der DGB-Frauenarbeit (1947–1949)
Mutterschutz und andere Schutzgesetze (1945–1952)
Reeducation von jungen Gewerkschafterinnen (1946–1949)

2. Der DGB wird gegründet
Start ohne den FDGB (1945–1949)
Die Berliner UGO
Wer war Thea Harmuth? – »Hier hat die Galanterie zu schweigen!« (1949)

3. Die Mütter der Gewerkschaftsbewegung
Wer waren die Gründerinnen der Frauenarbeit?
Die Richtlinien der Frauenarbeit (1951)
Schlechter Start bei der Reform des BGB
Die Frauenfrage als soziale Frage
Die Zeit für die Reform des BGB drängt (1951)
Mainz grüßt die erste Bundesfrauenkonferenz (1952)
Frühe Kritik an Betriebsräten
Arbeitsamt, Sozialversicherung, Krankenversicherung
Die Zölibatsklausel (1950–1961)
Beim zweiten DGB-Kongress verstummten die Frauen (1952)
Die Dienstmädchenfrage (1951)
Der ungeliebte Hausarbeitstag (1951–1965)
Pflichtjahr für soziale Dienste? (1954–1960)
Der plötzliche Tod von Thea Harmuth (1956)
Die Interimszeit (1956)
Ungleiche Chancen für die Kandidatinnen (1956)
Die Wahl Maria Webers (1956)

4. Die Ära Maria Weber
Wer war Maria Weber?
Wer waren die Mitstreiterinnen im Bundesfrauenausschuss?
Maria Weber legte los (1956–1964)
Teilzeit und Arbeitszeiten: Die Aufgaben drängen (1956–1963)
Automatisierung und Frauenarbeitslosigkeit (1956–1957)
Arbeitsschutz und Gewerbeaufsicht (1957–1966)
Proteste gegen die atomare Aufrüstung (1955–1961)
Frauenbündnisse (1957–1958)
Warum arbeitet die Frau? Soziologische Umfragen (1958–1959)
Novelle zu Mutterschutzgesetz (1958–1967)
Nach der Frauenkonferenz ist vor der Frauenkonferenz (1961–1965)
Berufliche Bildung (1956–1962)
Wer waren die Gewerkschafterinnen der zweiten Generation?
Kaum war die DGB-Frauenarbeit begonnen, schieden die ersten schon wieder aus
Wer war Irmgard Blättel?
Blättel als DGB-Rechtsschutzsekretärin (ab 1962)
Karrierewege in den Gewerkschaften
Gewerkschafterinnen in Aufsichtsräten und Selbstverwaltungsorganen (1958–1962)
Die Debatte um die Notstandsgesetze (1960–1968)
Pflichtjahr für Mädchen, Arbeitsdienst für alle? (1962–1969)
Demonstrationen und Studenten (1962–1969)
Gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit (1955–1967)
Überholter Arbeitsschutz für Frauen? (1966–1970)
Exkurs: Rückblick auf die Arbeitsschutzdebatte
Kein Interesse an der gewerkschaftlichen Frauenarbeit? (1962–1966)
Erste Frauenenquete (1962–1980)
Manipulation bei der eugenischen Indikation? (1965–1966)
Kürzungen in der Frauenarbeit (1965–1967)

5. Die 68er und die Frauenarbeit
Berlin, Vietnam, Biafra und Prag (1958–1968)
Schwarze gesucht (1969)
Konzertierte Aktion und Septemberstreiks (1966–1976)
Wer war Anke Fuchs? Aufbruch in die Politik
Neue Ziele und andere Strukturen gesucht (1969–1972)
Unvollkommene Gleichberechtigung (1970–1972)
Neue Familienpolitik (1970–1974)
»Ich habe abgetrieben!« (1971)

6. Stellvertretende DGB-Vorsitzende
Eine heikle Personalie (1972)
Das neue Aktionsprogramm und die Ostpolitik des DGB (1970–1987)
Streit um den Ladenschluss (1972–2008)
Betriebsratswahlen (1972)
Das Jahr der Arbeitnehmerin (1971–1972)
Die Fristenregelung (1972–1977)
Wer war die Klara von der Polizei?
Wer war Britta Naumann?
Vereinbarkeit von Familie und Gewerkschaftsarbeit
Kleidung: Wie Gewerkschafterinnen wirken woll(t)en
Tarife, ungleicher Lohn und Annemarie Rengers Protest (1970–1975)
Anstoß durch das internationale Jahr der Frau (1975–1985)
Rentenreformen (1970–1975)
Migrantinnen (1960–1970)
Wer war Monika Wulf-Mathies? Aufbruch an die ÖTV-Spitze (1971–1976)
Frauen – die industrielle Reservearmee? (1976–1977)
Das neue Eherecht (1976–1978)

7. Feminismus und Gewerkschafterinnen
Kontakte zur neuen Frauenbewegung (1968–1982)
Internationaler Frauentag (1980–1985)
Wer war Gudrun Hamacher? Aufstieg in der IG Metall (1976–1982)
Gleicher Lohn für 29 »Heinze«-Frauen (1976–1979)
Kein Honigschlecken bei Dibona (1980–1981)
Frauen in Männerberufen (1977–1980)
Teilzeit, Mutterschaftsurlaub und Mutterschutzgesetz (1976–1982)
Einkommenssteuer und Steuersplitting (1977–1982)
Und die Kolleginnen in den Medien? (1976–1981)
Frauen in die Bundeswehr? (1978–1980/2000)
Der NATO-Doppelbeschluss (1978–1981)

8. Die letzten zehn Jahre der alten Bundesrepublik
Zum Abschied von Maria Weber: Zwei Vorstandsmandate für Frauen (1982)
Monika Wulf-Mathies wird ÖTV-Vorsitzende (1982–1994)
Eigenständige Frauenrenten (1981–1989)
Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen (1978–1985)
Das EG Anpassungsgesetz und Frauenförderpläne – neue Instrumente zur Gleichstellung (1977–1982)
Frauen in Betriebsräten (1982–1984)
80 Jahre hauptamtliche Frauenarbeit – die Quotendiskussion beginnt (1985–1986)
Frauenförderung muss gelernt werden (1985–1989)
Wer war Irmgard Meyer? »So wie ihr will ich nie werden!«
Sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz (1984–1990)
Mutterschaftsurlaubsgeld, Erziehungsgeld, Elterngeld (1983–1986)
Immer wieder der Paragraf 218 – diesmal das Beratungsgesetz (1985–1988)
40 Jahre Grundgesetz – Irmgard Blättels letzte Frauenkonferenz (1989)
Blättel gegen den Neoliberalismus
Mehr Feminismus in den DGB? (1989)
Wer war Veronika Keller-Lauscher?
Blättels Nachfolge oder: eine verhinderte Kandidatin (1990)

9. Kleine Geschichte der Gewerkschafterinnen (1945–1990)
Die Vorgeschichte: »Wir haben Geschichte geschrieben« (1945–1956)
Die Ära Maria Weber (1956–1982)
Erste stellvertretende DGB-Vorsitzende (1972–1982)
Der Feminismus und die Gewerkschaftsfrauen (1975–1982)
Die letzten zehn Jahre der alten Bundesrepublik
Resümee

Anhang
Wie funktioniert der DGB-Bundesausschuss?
Der Geschäftsführende DGB-Bundesvorstand

Abkürzungen

Abbildungsnachweise

Literatur- und Quellenverzeichnis

Personenregister

»Sibylle Plogstedt hat mit ihrer Veröffentlichung die Arbeit der DGB-Frauen sichtbar gemacht und gewürdigt und damit zugleich eine Zeitchronik geschrieben. Die Studie kann als Handbuch für Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter genutzt werden, sie ist jedoch auch für alle Interessierten verständlich und lesbar geschrieben  ...«

Mechthild Veil, Feministische Studien. Zeitschrift für interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung Nr. 1/ Mai 2014

»Sibylle Plogstedt legt ein längst überfälliges Buch über engagierte Frauen innerhalb des DGB vor, die einen maßgeblichen Beitrag zur Einführung der heute von vielen als selbstverständlich erachteten Rechte geleistet haben  ...«

Ines Weber, PW-Portal – Portal für Politikwissenschaft

»Da Plogstedt aber auch persönliche Nachlässe zur Verfügung standen und sie Interviews mit Zeitzeuginnen führen konnte, gelingen ihr immer wieder lebendige Porträts von Frauen wie der späteren stellvertretenden DGB-Vorsitzende Maria Weber  ...«

Claudi Pinl, Virginia Nr. 54, März 2014

»Sibylle Plogstedt hat eine Organisationsgeschichte der Frauen im DGB geschrieben, die man ohne historisches Vorwissen lesen kann und sollte  ...«

Peter Nowak, Neues Deutschland am 7. März 2014

»Plogstedt hat eine Organisationsgeschichte der Frauen im DGB geschrieben, die man ohne historisches Vorwissen lesen kann und sollte. Man entdeckt dort manche lange vergessene Episode der DGB-Geschichte und stößt auf manche zu Unrecht vergessene Diskussion  ...«

Peter Nowak, Der Freitag am 7. März 2014

»Eine solche Publikation über die Geschichte der DGB-Frauenarbeit hätte es längst geben müssen. Und den verantwortlichen Frauen im DGB fehlte es auch nicht am geschichtlichen Verantwortungsbewusstsein. Bereits 1980 war eine Studie zur Geschichte im Gespräch und vorgesehen  ...«

Ursula Schröter, JahrBuch für Forschungen zur Geschichte der Arbeiterbewegung 2015/III

»Eine Pionierarbeit zur Sozialgeschichte der Frauen in der Bundesrepublik und ihrer Kämpfe für die Gleichberechtigung, nicht nur für Historiker  ...«

Prof. Dr. Dieter Schmidmaier, fachbuchjournal, 7. Jahrgang, April 2015 Ausgabe 2

»65 Jahre DGB – und nie eine Frau an der Spitze der größten bundesdeutschen Arbeitnehmervertretung. Wie aktiv DGB-Frauen trotzdem oder gerade deshalb waren, ist in dem Buch „Wir haben Geschichte geschrieben – Zur Arbeit der DGB-Frauen 1945 bis 1990« nachzulesen  ...«

Corinna Willführ, Wetterauer Landbote, 14. Oktober 2014

»Plogstedt hat eine Organisationsgeschichte der Frauen im DGB geschrieben, die man ohne historisches Vorwissen lesen kann. Man entdeckt dort manche lange vergessene Episode der DGB-Geschichte und stößt auf manche zu Unrecht vergessene Diskussion  ...«

Peter Nowak, Express. Zeitung für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit Nr. 7–8/2014

»Sibylle Plogstedt verschafft uns einen sehr persönlichen Zugang zu den unterschiedlichen Lebensgeschichten der Vorstandsfrauen der Gewerkschaften und verknüpft diese Biographien mit den Positionen und Errungenschaften im Kampf um Gleichstellung der jeweiligen Zeit  ...«

Margarete Benzing, GEW EuWiS. Zeitung ›Erziehung und Wissenschaft im Saarland‹ des Landesverbandes der GEW im DGB 06/2014

»Das Buch macht allen Frauen (und Männern) Mut, die immer wieder neu um die Gleichstellung in unserer Gesellschaft kämpfen, die sich aktuell in die Auseinandersetzung um das Betreuungsgeld einmischen, die weiterhin die Forderung nach Quote hartnäckig zu ihrem Thema machen und die dafür eintreten, dass Recht auf gleichen Lohn für gleich(wertig)e Arbeit endlich Realität wird  ...«

Margarete Benzing, Neue Deutsche Schule. Die Zeitschrift der Bildungsgewerkschaft (GEW NRW) 3-2014

»Gestützt auf Interviews und Archivmaterial schließt sie damit eine Wissenslücke, denn thematisch vergleichbare Publikationen gab es bisher überwiegend nur zu den Einzelgewerkschaften  ...«

Michael Zander, Junge Welt am 16. Mai 2014

»Seit Anfang der 1980er Jahre gab es Überlegungen, die Geschichte der DGB-Frauenarbeit zusammenzutragen. Es hat über 20 Jahre gedauert bis die Journalistin Sibylle Plogstedt den Auftrag bekam, in den DGB-Archiven zu recherchieren  ...«

Gabriele Bischoff, Wir Frauen 1.2014

»Das über 500 Seiten starke Buch geht einerseits stark und ausführlich auf die Biografien der handelnden Frauen ein, dokumentiert aber im gleichen Ausmaß den Kampf um Gleichstellung und Anerkennung in einer männlich dominierten Gesellschaft  ...«

Klaus Will, BLZ – Zeitschrift der GEW Berlin Februar 2014

»Die aufschlussreichen Interviews (…) spiegeln nicht nur ein lebendiges Bild persönlicher Erlebnisse wider. Sie verdeutlichen zugleich den schweren Stand der Selbstbehauptung während der aktiven Gewerkschaftsarbeit. Gerade diese Mischung aus Biografie und politischer Akzentsetzung zeichnet das lesenwerte Mammutwerk aus  ...«

Marlies Hesse, Frauen. Gesellschaft und Politik. Ein Magazin der ZWD-Mediengruppe Nr. 314/315 (2013)

»Auf mehr als 500 Seiten erzählt Sybille Plogstedt anschaulich und sehr kurzweilig von den Frauen und ihrer Arbeit, und davon, wie sie Politik in Deutschland mitgestaltet haben  ...«

Karin Flothmann, www.verdi.de