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Buchreihe: Forschung Psychosozial
174 Seiten, Broschur, 125 x 190 mm
Erschienen: Dezember 2017
ISBN-13: 978-3-8379-2717-7
Bestell-Nr.: 2717
Leseprobe

Trennungs- und Verlusterfahrungen von Arbeitsmigrantinnen

Eine Studie zu psychosozialen Verarbeitungsmöglichkeiten

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Weibliche Formen der Arbeitsmigration sind in der heutigen Bundesrepublik und in den heutigen postindustriellen Gesellschaften allgegenwärtig und doch weitgehend unsichtbar. Christine Bär beleuchtet die psychosozialen Verarbeitungsmöglichkeiten von Frauen in der zumeist illegalisierten Arbeitsmigration. Dabei rückt sie insbesondere die spezifisch weiblichen Formen der Bewältigung von Trennungs- und Verlusterfahrungen der Migration in den Fokus. Wie genau gehen Arbeitsmigrantinnen mit den oftmals traumatisch wirkenden migrationsbedingten Verlusten unter erschwerten aufenthaltsrechtlichen Bedingungen um? Mit ihrem innovativen Ansatz führt die Autorin psychoanalytische Perspektiven auf Verlust- und Traumaverarbeitung mit sozialwissenschaftlichen Analysen der sozialpolitischen und aufenthaltsrechtlichen Rahmenbedingungen zusammen.

»Sie fragt nach den Voraussetzungen, die gegeben sein müssen, um die Migration trotz Krise und Trauerprozess als Bereicherung zu empfinden. Migration bzw. Integration wird als langwieriger und komplexer Prozess beschrieben, der nicht linear verläuft, sondern zwischen verschiedenen Identitäten hin- und herpendelt und im günstigsten Fall auf eine hybride, polyvalente Identität hinausläuft ...«

, www.frauensolidaritaet.org

»Gerade die Mehrdimensionalität macht die Lektüre der vorliegenden Studie so intensiv. Das Zusammenwirken gesellschaftlicher, psychosozialer und innerpsychischer Aspekte im Verarbeiten von Migration wird für Leserin und Leser lebendig und nachvollziehbar ...«

Angela Schmidt-Bernhardt, Gruppenanalyse Heft 2/2018

»Der vorliegende Band liefert einen wichtigen Beitrag zur aktuell hochbrisanten Migrationsdebatte. Die Migration von Frauen, insbesondere der 1. Generation, wurde bislang völlig unzureichend untersucht ...«

Susanne Schweiger, WeiberDiwan, Sommer 2018

»Ein wichtiges, aktuelles Buch, das nicht nur informiert, sondern auch engagiert Handlungsspielräume aufzeigt. Es gehört in die Bibliothek einer jeden Fachhochschule für Sozialarbeit und in Ausbildungseinrichtungen für Erzieher, Lehrer und Psychologen und in die Hand von Journalisten, die im öffentlichen Raum Einfluss auf politische und gesellschaftliche Diskussionen nehmen  ...«

Getrud Hardtmann, www.socialnet.de vom 22. Februar 2018

1. Einleitung
1.1 Allgemeiner Zugang zumT hema
1.2 Inhaltlicher Fokus und Aufbau

2. Soziologische, ökonomische und subjektive Hintergründe von Frauen in der Migration
2.1 Begriffsbestimmung von Migration
2.2 Die Feminisierung der Migration
2.3 Weltwirtschaftliche und strukturelle Hintergründe
für die Migration von Frauen
2.4 Subjektive Motivationen für die Migration

3. Psychoanalytische Betrachtungen zu Verarbeitungsmöglichkeiten in der Migration
3.1 Die Bedeutung von Trennungs- und Verlusterfahrungen aus Sicht der Psychoanalyse
3.2 Migration als Krise und Desorganisation
im psychischen Erleben
3.3 Das Konzept der »prämigratorischen Persönlichkeit«
3.4 Migration als potenziell traumatische Erfahrung
3.5 Der kulturelle Schock der Anfangsphase
3.6 Formen der Angst
3.7 Der Prozess der Trauer
3.8 Zwischenbetrachtung

4. Weibliche Verarbeitungsformen und
die Bedeutung der Aufnahmegesellschaft
am Beispiel einer empirischen Fallstudie
4.1 Die psychosoziale Situation
der spanischen Arbeitsmigrantinnen
4.2 Besonderheiten weiblicher
Verarbeitungsstrategien
4.3 Kritische Würdigung von Zeuls Studie

5. Die Bindung an die Zurückbleibenden im
Kontext von transnationaler Familienmigration
5.1 Fallbeispiel
5.2 Verpflichtungen gegenüber der Herkunftsfamilie
5.3 Transnationale Familien zwischen
(un-)überwindbarer Trennung und
Rückkehrplänen
5.4 Zwischenbetrachtung

6. (Auf-)Brüche und Potenziale
in der Identitätsbildung

6.1 Aspekte der Identitätsbildung
6.2 Die Erschütterung der Identität durch die Migration
6.3 Das Zusammenfügen verloren gegangener
»Identitätssplitter« im psychoanalytischen Prozess
6.4 Das Konzept der »kulturellen Zwischenwelten«
6.5 Kreative Übergangsräume und
hybride, polyvalente Identitäten

7. Abschließende Betrachtungen und Ergebnisse

Literatur