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Buchreihe: Beiträge zur Sexualforschung
ISSN: 0067-5210
298 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
Erschienen: September 2004
ISBN-13: 978-3-89806-362-3
Bestell-Nr.: 362
Leseprobe

Geschlecht zwischen Spiel und Zwang

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In den Theorien zur psychosexuellen Entwicklung unterscheidet man bezüglich des Begriffs ›Geschlecht‹ mittlerweile auch im Deutschen zwischen ›Sex‹ und ›Gender‹ – Geschlecht im biologischen und im psychosozialen Sinn. Ob und wie sehr sich eine Person – abgesehen von ihren körperlichen Merkmalen – als Mann oder Frau erlebt, sich sexuell verhält oder fantasiert, fortpflanzt, bzw. zu Männern oder Frauen hingezogen fühlt, ist ein hochkomplexer Prozess. Dieser Band stellt einen interdisziplinären Zugang zu Fragen der Geschlechts- und sexuellen Identität dar. Thematisch reichen die hier vereinigten Texte von der Sichtweise der Genetik und Evolutionsbiologie über die Entwicklungspsychologie bis hin zur Soziologie. Nach einer Auseinandersetzung mit Geschlecht als Konstruktion stellen die Beiträger evolutionspsychologische, biologische und sexualwissenschaftliche Ansätze zur Betrachtung von Geschlecht und sexueller Identität vor. Auch bislang wenig behandelte Themen wie Transsexualität und Intersexualität finden dabei Beachtung. Ein weiterer Teil des Bandes betrachtet homo- und heterosexuelle Beziehungsgestaltungen zu Beginn des 21. Jahrhunderts.

»Der von Richter-Appelt und Hill zusammengestellte Band zu Fragen der Geschlechts- und sexuellen Identität reicht von Texten zur Genetik und Evolutionsbiologie über Entwicklungspsychologie bis hin zur Soziologie.
[...]
Insgesamt ein sehr lesenswertes Buch für alle, die es etwas genauer wissen wollen
 ...«

Elke Heinicke, Lesbenring-INFO

Inhalt

TEIL I: GESCHLECHT ALS KONSTRUKTION ODER SCHICKSAL
Stefan Hirschauer:
Zwischen ungeschlechtlichen Personen und geschlechtlichen Unpersonen. Geschlechterdifferenz als soziale Praxis
Martina Weber:
Soziale Konstruktion von Geschlecht Entwicklung der Debatte
Dietrich Klusmann:
Die Natur der Geschlechter

TEIL II: GENE, GESCHLECHTER UND SEXUELLES SELBST
Paul Martin Holterhus:
Vom Gen zum Körper – Molekulare und zelluläre Biologie der Geschlechtsentwicklung
Hertha Richter-Appelt:
Vom Körper zur Geschlechtsidentität
Martin Dannecker:
Von der Geschlechtsidentität zum sexuellen Selbst

TEIL III: JENSEITS DER HETEROSEXUALITÄT
Ulrich Gooß:
Bisexualität: Jenseits der Monosexualitäten – oder dazwischen?
Jannik Brauckmann:
Zu werden, was man ist, erlaubt zu spielen, was man sein kann.Transsexuelle Männer zwischen Mannsein und Weiblichkeit
Wolfgang Berner und Andreas Hill:
Pädophilie – eine sexuelle Orientierung?

TEIL IV: CYBERSEX – GESCHLECHTER UND SEXUALITÄT IM INTERNET
Nicola Döring:
Cybersex – Formen und Bedeutungen computervermittelter sexueller Interaktionen
Arne Dekker:
Körper und Geschlechter in virtuellen Räumen

TEIL V: POSTPOTENTE MÄNNER UND PRÄPOTRNTE FRAUEN – ZWEI VERSUCHE
Ulrich Clement:
Männliche Potenz – ein Definitionsversuch
Ulrike Brandenburg:
Postpotente Männer – Präpotente Frauen

TEIL VI: BEZIEHUNGEN ZU BEGINN DES 21. JAHRHUNDERTS
Jeffrey Weeks:
Same Sex Intimacies – gleichgeschlechtliche Beziehungen am Beginn des 21. Jahrhunderts
Gunter Schmidt:
Beziehungsbiographien im Wandel. Von der sexuellen zur familiären Revolution