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Buchreihe: Bibliothek der Psychoanalyse
188 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
Erschienen: Februar 2014
ISBN-13: 978-3-8379-2339-1
Bestell-Nr.: 2339
Leseprobe

Kindzentrierte psychodynamische Familientherapie

Eine Einführung

Sofort lieferbar. Lieferzeit (D): 4-5 Werktage

Dieses Buch entwickelt praxistaugliche Konzepte für die Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie, bei der die Elternarbeit nicht ein »begleitendes«, sondern ein zentrales Geschehen im therapeutischen Prozess darstellt. Eindringlich wird der elterliche Reifungsprozess beschrieben, durch den es den Eltern möglich wird, das Kind empathisch, sicherheitsgebend und regulierend zu begleiten. Dieses Behandlungskonzept integriert neue Erkenntnisse der Affektregulations- und Bindungstheorie, die beide darauf hinweisen, dass sich das innerpsychische und das interpersonelle Geschehen in einem ständigen Austausch befinden.

Eva Rass versammelt im vorliegenden Buch grundlegende Aufsätze Anna Ornsteins zu ihrer selbstpsychologisch ausgerichteten analytischen Kinderpsychotherapie und ergänzt sie durch biografische und theoretische Erläuterungen.

»Eva Rass stellt die 1927 in Ungarn geborene Anna Ornstein vor. Aus der jüdischen Familie überlebten nur Anna und ihre Mutter das KZ. Nach dem Medizinstudium in Heidelberg wanderte die junge Frau 1952 in die USA aus, wo sie Kinderpsychiaterin und Psychoanalytikerin wurde  ...«

Karin Hübner, Ärzteblatt PP, Ausgabe November 2014

»Ein unbedingt lesenswertes Buch, dem man die Aufnahme in den curricularen Kanon der Ausbildungsinstitute unter der Rubrik »Klassiker der Psychoanalyse« wünscht  ...«

Michael Naumann-Lenzen, Analytische Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapie (AKJP) 166, 2/2015

»Ein sehr lesenswertes, theoretisch dichtes und mit vielen Fallbeispielen angereichertes Buch für Fachkräfte, die im therapeutischen Rahmen mit Familien arbeiten und die sich psychodynamischen Konzepten und Überlegungen, die im Übrigen überwiegend sehr gut und verständlich dargestellt sind, nicht verschließen. Das Buch ist sowohl für Praktiker als auch im wissenschaftlichen Kontext sehr zu empfehlen  ...«

Prof. Dr. phil. habil. Barbara Bräutigam, www.socialnet.de


Inhalt

1. Einleitung

2. Einblick in das Leben und Schaffen von Anna Ornstein

3. Einblick in das Konzept der analytischen Selbstpsychologie

3.1 Selbstdefinition
3.2 Selbstobjektbedürfnisse
3.3 Der Prozess der Selbstentwicklung
3.4 Störfaktoren in der Entwicklung

4. Die Herstellung des Kontaktes mit der inneren Welt des Kindes
4.1 Von der psychoanalytischen Technik der Kinderbehandlung hin zum »therapeutischen Milieu«
4.2 Der Einfluss der Behandlungstheorie auf die Methode
4.2.1
Die kollaborative Technik
4.2.2 Die Technik der Familientherapie
4.3 Begriffliche Integration intrapsychischer und interpersonaler Faktoren
4.4 Unterwegs zu einer Theorie der psychoanalytischen Kindertherapie
4.4.1
Eine Entwicklungsdiagnose
4.4.2 Die Konzeptualisierung eines Behandlungsprozesses und die Verwendung eines Modells

5. Elternschaft als Funktion des Erwachsenenselbst
Eine psychoanalytische Betrachtung der Entwicklung
5.1 Anpassung, Entwicklung und Pathogenese
5.2 Die Selbst-Selbstobjekteinheit und die elterlichen Selbstobjektfunktionen
5.3 Selbstentwicklung und Empathie der Eltern
5.4 Elterliches Fehlverhalten: Diagnose und Behandlung
5.5 Klinische Beispiele

6. Anne und Vivienne:
Die frühe Adoleszenz zweier Teenager
6.1 Die »Lockerung« der psychischen Struktur während der Kleinkindzeit und der frühen Adoleszenz
6.2 Die Beziehung zwischen den Entwicklungsaufgaben in der Kleinkindzeit und in der frühen Adoleszenz
6.3 Die Selbstobjektbedürfnisse des Kleinkindes und des Frühadoleszenten
6.4 Aggression, Sexualität und die Kohäsion des Selbst
6.5 Annes und Viviennes frühe Lebenserfahrungen
6.6 Schlussfolgerung

7. Der Kleine Hans: Seine Phobie und sein Ödipuskomplex
»Analyse der Phobie eines fünfjährigen Knaben« (S. Freud 1909)

7.1 Die historische Perspektive
7.2 Die analytische Selbstpsychologie und der Ödipuskomplex
7.2.1
Die kindliche Bereitschaft in die ödipale Phase einzutreten
7.2.2 Das Erleben der ödipalen Leidenschaft
7.2.3 Die Lösung des Konflikts
7.3 Anmerkungen zur Analyse der Pferdephobie des Kleinen Hans
7.4 Eine selbstpsychologische Interpretation der Phobie
7.5 Eine selbstpsychologische Perspektive auf die Bewältigung der Phobie und weitere Anmerkungen zur ödipalen Entwicklungsphase
7.6 Der Vater als der Therapeut
7.7 Anmerkungen zum »negativen Ödipuskomplex«
7.8 Zusammenfassung

8. Veränderte Formen von Elternschaft
Anmerkungen zu den Ursprüngen und den Konsequenzen von unmodifizierter Grandiosität

8.1 Historische Perspektive
8.2 Idealisierung und die Umwandlung der kindlichen Grandiosität und des Allmachtserlebens
8.3 Behandlungsempfehlungen
8.4 Diskussion und Zusammenfassung

9. Kindzentrierte Familienbehandlung
Konzeptuelle Rahmenbedingungen und Implikationen für die Behandlung
9.1 Unterschiedliche Familienkonstellationen
9.2 Der Verlauf des diagnostisch-therapeutischen Interviews: Der therapeutische Dialog
9.3 Abschließende Bemerkungen

10. Verluste in der Kindheit – Erinnerungen im Erwachsenenalter
10.1 Einleitung
10.2 Die Kinder von Theresienstadt
10.3 Die Harlow-Studie
10.4 Das Leben der Kinder aus Theresienstadt als Erwachsene
10.5 Bindung, Trauer und »das Leben geht weiter«
10.6 Erinnerung und psychische Kontinuität
10.7 Zusammenfassung

11. Abschließende Betrachtung

Literatur

Namensregister

Sachregister