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Buchreihe: Bibliothek der Psychoanalyse
910 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
1. Aufl. 2020
Erschienen: Januar 2021
ISBN-13: 978-3-8379-2475-6
Bestell-Nr.: 2475
LeseprobeWerbeblatt

Psychoanalyse - Psychologie - Sozialpsychologie

Werke, Band 10

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Siegfried Bernfeld engagierte sich zeitlebens für die Anerkennung der Freud’schen Konzeption der Psychoanalyse. Mit seinen kritisch-aufklärenden Analysen und Diskussionsbeiträgen wollte er zum einen die Freud’sche Position präzisieren helfen, zum anderen die Zusammenhänge mit und Abgrenzungen von anderen Schulen klären. In Band 10 dieser Werkausgabe sind Bernfelds Veröffentlichungen zum Thema ebenso enthalten wie mehrere Nachlass-Texte.

Bernfeld gehörte zu den ersten Schülern Sigmund Freuds. Ab Mai 1915 war er Gast der Wiener Psychoanalytischen Vereinigung, seit Juni 1919 als einer der ersten Nicht-Mediziner ordentliches Mitglied. Ab 1925 absolvierte er eine Lehranalyse und praktizierte bis zu seinem Übergang ins Exil 1934 als Analytiker. Bernfeld, der sich in erster Linie als Publizist verstand, vertritt in seinen Ausführungen Freuds Standpunkt, dass die Psychoanalyse eine historische Wissenschaft und eine Naturwissenschaft sei: ersteres im Sinne der Rekonstruktion von Lebensgeschichten und letzteres aufgrund der Naturgesetzlichkeit der physiologischen Grundlagen psychischer Prozesse.
Veröffentlichungen von Bernfeld
Zur unbewußten Determination des Denkprozesses. Eine Selbstbeobachtung (1913)
Psychanalyse und Psychologie (1914)
Zur Psychologie der Lektüre (1915)
Zur Psychologie der Unmusikalischen. Nebst Bemerkungen über Psychologie und Psychanalyse (1915)
Zur infantilen Sexualität (1919)
Zwei Träume von „Maschinen“ (1920)
Bemerkungen über „Sublimierung“ (1922)
Psychoanalyse als Forschungsmethode (1926)
Sozialismus und Psychoanalyse. Grundgedanken eines Vortrages, gehalten im „Verein Sozialistischer Ärzte“ (1926)
Die fixe Idee (1927)
Einige spekulative Bemerkungen über die psychologische Bewertung telepathischer Prozesse (1927)
Ist Psychoanalyse eine Weltanschauung? (1927)
Über Faszination (1928)
Zur Frage: Psychoanalyse und Marxismus (1928)
„Kassenärztliche Psychotherapie“ (1930)
„Neuer Geist“ contra „Nihilismus“. Die Psychologie und ihr Publikum (1930)
Die Psychologie in der Arbeiterbewegung (1930)
Die Krise der Psychologie und die Psychoanalyse (1931)
Zur Sublimierungstheorie (1931)
Das „Widerstandsargument“ der Psychoanalyse (1931)
Der Begriff der „Deutung“ in der Psychoanalyse (1932)
Die kommunistische Diskussion um die Psychoanalyse und Reichs „Widerlegung der Todestriebhypothese“ (1932)
Die Gestalttheorie (1934)
Über die Einteilung der Triebe (1935)
Zur Revision der Bioanalyse (1937)
Observations of asthmatic children (1941)
The facts of observation in psychoanalysis (1941)

Texte aus dem Nachlass
Aufsätze
Die soziale Funktion der therapeutischen Psychoanalyse (undatiert, Anfang der 1930er Jahre)
Die Individualpsychologie Adlers, die Sozialwissenschaften und die Psychoanalyse (undatiert, Ende der 1920er Jahre)
Psychoanalyse und Soziologie (1931)
Beobachtung und Beeinflussung in Psychoanalyse und Selbstbeobachtung (1935)
Die Glaubwürdigkeit der Psychoanalyse (1935/36)
Klassenpsychologie (undatiert, 1930er Jahre)
Über Affekte (undatiert, 1930er Jahre)
Moral Sadism (undatiert, 1940er Jahre) 683

Texte zu einem Film über die Psychoanalyse
Drei Welten in einem Zimmer. Kindervariationen auf ein erwachsenes Thema (1925)
Entwurf zu einer filmischen Darstellung der Freudschen Psychoanalyse im Rahmen eines abendfüllenden Spielfilms (1925)

Arbeitsgruppen-Diskussionsprotokolle
Arbeitsgemeinschaft von Psychoanalytikern und Gestaltpsychologen (1932)
Diskussionsabende von Psychoanalytikern, Bühler-Schülern u. a. (1933)

Anzeigen und Besprechungen

***

Nachweise
(Ulrich Herrmann)

Editionsbericht und Danksagung
(Ulrich Herrmann)

Nachwort
Siegfried Bernfelds Studien zum Wissenschaftscharakter der Psychoanalyse und ihrem Verhältnis zu Psychologie und Marxismus
(Gerhard Benetka)

Sachregister

Personenregister

»Der stattliche Band setzt ein gewichtiges Zeichen für Werk und Wirkung von Siegfried Bernfeld. Er erleichtert den Zugang zu diesem bedeutenden Psychoanalytiker der zweiten Schülergeneration um Freud. Bemfeld stand wie Freud für die Öffnung zu und den Austausch der Psychoanalyse mit anderen Wissenschaften, der Anwendung psychoanalytischen Denkens auf Sozialwissenschaft, Geschichte und Biologie, ihrer nicht popularisierenden Darstellung in der Öffentlichkeit, und dem Forschergeist, mit dem Freud Gesellschaft, Kultur und Wissenschaft mit der Psychoanalyse als Aufklärung konfrontierte  ...«

Johannes Reichmayr, Luzifer-Amor Heft 68, 34. Jg. 2021