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Buchreihe: Bibliothek der Psychoanalyse
434 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
Erschienen: Juli 2017
ISBN-13: 978-3-8379-2686-6
Bestell-Nr.: 2686
Leseprobe

Als Psychoanalytiker in der Psychosomatischen Medizin

Eine persönliche berufspolitische Geschichte der Psychotherapie, Psychiatrie und Psychosomatik

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Ausgehend von seiner umfangreichen persönlichen Erfahrung als Psychoanalytiker in der Medizin, Psychiatrie, Psychosomatischen Medizin sowie in der stationären Psychotherapie rekapituliert Paul Janssen im vorliegenden Buch die Geschichte der Institutionalisierung der Psychosomatischen Medizin und Psychotherapie im Kanon der Medizin, an der er selbst unter anderem als Gründungsvorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Psychosomatische Medizin und ärztliche Psychotherapie mitgewirkt hat. Anliegen Janssens ist es dabei, praktizierenden ÄrztInnen und DiplompsychologInnen die Wurzeln des Faches bewusst zu machen.

Janssen beschreibt berufs- und fachpolitische Ereignisse und Konflikte der letzen 50 Jahre, schildert Konflikte bei der Anwendung der Psychoanalyse und Gruppenanalyse in der stationären Psychotherapie und Psychiatrie und setzt sich mit der Institutionalisierung der Psychoanalyse und der psychoanalytischen Ausbildung auseinander. Ergänzt wird sein autobiografischer Bericht um Verweise auf gesundheitspolitische Aspekte sowie Kasuistiken und Fallbeispiele.
Vorwort

1 Autobiografische Vorbemerkungen
1.1 Mein erster Weg zur Psychoanalyse
1.2 Mein Weg zur Psychiatrie und Neurologie
1.3 Mein zweiter Weg zur Psychoanalyse
1.4 Mein Weg zur und in der Berufspolitik

2 Erfahrungen und Entwicklungen in der stationären Psychotherapie
2.1 Die Begegnung mit der Gruppe
2.2 Stationäre analytische Gruppenpsychotherapie
im Rahmen einer neuro-psychiatrischen Klinik
2.3 Die Erfahrungen mit der Gestaltungs- und Kunsttherapie und
die Integration in die stationäre Psychotherapie
2.4 Das Essener Modell
2.4.1 Integrative, gruppen- und teamorientierte psychoanalytische Therapie
2.4.2 Gruppenanalytische Teamarbeit
2.5 Weiterentwicklung der psychoanalytischen Therapie in der Klinik

3 Weiterentwicklung und Neuordnung der Psychotherapie, Psychoanalyse, Psychiatrie und Psychosomatischen Medizin in der ärztlichen Weiterbildungsordnung
3.1 Die Diskussion um die Stellung der Psychotherapie, Psychoanalyse und Psychosomatischen Medizin
3.2 Einführung der psychosomatischen Grundversorgung
3.3 Einführung des Facharztes für Psychotherapeutische Medizin
3.4 Das Konzept der Gebietsbezeichnung
»Psychotherapeutische Medizin«
3.5 Modell einer Vernetzung der Weiterbildung zum Facharzt
für Psychotherapeutische Medizin mit
der Weiterbildung zum Zusatztitel Psychoanalyse

4 Entwicklung des Gebietes und der Deutschen Gesellschaft für Psychosomatische Medizin und ärztliche Psychotherapie e.V.
4.1 Gründung der Deutschen Gesellschaft für Psychotherapeutische Medizin e.V. und ihr Mitgliederprofil
4.2 Entwicklungen, Kooperationen und Konflikte
4.2.1 Die Weiterbildung
4.2.2 Die Krankenhausplanung
4.2.3 Die Niederlassung
4.2.4 Grundsatzpositionen
4.2.5 Die ärztliche Ausbildung
4.3 Fachärztliche Identität und Psychoanalyse
4.4 Abschied als Vorsitzender, Verschmelzung der DGPM und
der AÄGP und weitere berufspolitische Aktivitäten für die DGPM

5 Psychiatrie und Psychoanalyse
5.1 Leitender Arzt der Westfälischen Klinik
für Psychiatrie in Dortmund
5.2 Psychodynamische Psychiatrie
5.3 Das psychoanalytisch-organisationsdynamische Leitungskonzept
5.4 Veränderungsprozesse
5.5 Die Wiederkehr des Verdrängten: Das Krankenhaus zur Zeit des Nationalsozialismus
5.6 Strukturelle Veränderungen

6 Psychosomatische Medizin und Psychoanalyse
6.1 Stationäre psychoanalytische Therapie und Psychosomatische Medizin
6.1.1 Psychoanalytische Behandlungsstrategien für psychosomatisch Erkrankte
6.1.2 Prozessmodell des stationären Behandlungsverlaufes für psychosomatisch Kranke
6.2 Ambulante analytische Gruppenpsychotherapie und Kunsttherapie
6.3 Psychosomatisch-analytischer Konsiliardienst
6.4 Übernahme der Funktionen eines leitenden Fachvertreters für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie an der Universität Bochum
6.5 Abteilung für Psychosomatik und Psychotherapeutische Medizin am WZPPP
6.5.1 Behandlungsschwerpunkt Borderline-Störungen
6.5.2 Behandlungsschwerpunkt Essstörungen und weitere Störungen
6.6 Ausbildung von Ärztinnen und Ärzten in der Psychosomatischen Medizin und Psychotherapie

7 Diagnostik und Psychoanalyse
Von dem psychoanalytischen Interview zur Operationalisierten Psychodynamischen Diagnostik (OPD)
7.1 Das psychoanalytische Erstgespräch
7.2 Modifikation in der psychoanalytischen Erstuntersuchung
7.3 Die Entwicklung einer psychodynamischen Diagnostik im Essener Modell
7.4 Die Operationalisierte Psychodynamische Diagnostik (OPD)

8 Mein Arbeitsmodell für die psychoanalytische und psychotherapeutische Praxis
8.1 Mein psychoanalytisches Arbeitsmodell
8.2 Beispiel für die Anwendung meines psychoanalytischen Arbeitsmodells
8.3 Meine Arbeitsmodelle für die psychodynamische Psychotherapie

9 Die Gruppe, die Organisation und die Psychoanalyse
9.1 Die gruppenanalytischen Theorien und die psychoanalytische Haltung in Gruppen
9.2 Psychoanalytische Selbsterfahrungsgruppen
9.3 Leitung von Balintgruppen
9.4 Leitung von therapeutischen Organisationen
9.5 Der gruppenanalytische Workshop in Altaussee
9.6 Aus- und Weiterbildung in psychodynamischer Gruppenpsychotherapie
9.7 Neuordnung des Verbandswesens in der Gruppenanalyse und Gruppenpsychotherapie

10 Die psychoanalytische Ausbildung und die institutionalisierte Psychoanalyse
10.1 Erfahrungen als Dozent, Supervisor und Lehranalytiker in der psychoanalytischen und
psychotherapeutischen Aus- und Weiterbildung
10.2 Erfahrung mit der Leitung von administrativen Gremien der psychoanalytischen Arbeitsgemeinschaft
10.3 Das Verhältnis von Psychoanalyse und Psychotherapie in der Arbeitsgemeinschaft
10.4 Mitwirkung in den Gremien der Deutschen Psychoanalytischen Vereinigung (DPV)
10.5 Begegnungen mit der Internationalen Psychoanalytischen Vereinigung (IPV)
10.6 Die Zukunft der institutionellen Psychoanalyse

Literatur

»Das Buch von Janssen (ist) fast so etwas wie eine Pflichtlektüre (...) wie zu Anfang erwähnt, auch im Hinblick auf notwendiges gesellschafts- und gesundheitspolitisches Engagement. Dieses ist nicht nur nötig, um Langzeittherapien einzeln oder in Gruppen mit psychoanalytischem Hintergrund zu schützen gegen alle Versuche, diese zu kürzen, möglicherweise durch andere scheinbar schneller wirkende Therapien auszutauschen, sondern auch, um wie die von Platon (in den Dialogen Charmides und Timaios) genannten thrakischen Ärzte nicht nur den Kranken zu helfen, wieder gesund zu werden, Krankmachendes zu vermeiden, sondern die krankmachenden Umstände öffentlich zu benennen und etwas dafür zu tun, diese Umstände zu verbessern. In diesem Sinne ist Janssen ein solcher thrakischer Arzt und Psychotherapeut, was damals das Gleiche war. Vielleicht bekommt der Leser des Buches auch Motivation, sich dafür zu engagieren, was wohl wünschenswert wäre. Es ist, nebenbei gesagt, gut leserlich und verständlich ...«

Georg R. Gfäller, gruppenanalyse Vol. 30, Heft 1/2020

»Jetzt hat er – zu seinem 80. Geburtstag – über seine berufliche und persönliche Entwicklung in Psychoanalyse, Psychotherapie, Psychosomatik und Psychiatrie in einer Weise Rechenschaft abgelegt, die in der bundesrepublikanischen Landschaft ihresgleichen sucht und als Geschenk für den Berufsstand der Psychoanalytiker, Psychotherapeuten und Psychosomatiker angesehen werden kann  ...«

Ulrich Schultz-Venrath, Gruppenpsychotherapie und Gruppendynamik Heft 4/2018

»Spannend zu lesen und mitzufühlen sind seine autobiografischen Schilderungen über seine Beweggründe, als Kriegskind in die Psychoanalyse zu gehen ...«

Theodor Itten, Psychotherapie-Wissenschaft 1-2018

»Denn bei aller Sachlichkeit versteht es der Fachmann, eng aneinander gereihte Fakten und Quellen fließend zu verbinden oder ihre spezielle Auswahl plausibel zu begründen. Insbesondere zeigt der enge Zusammenhang aus Psychoanalyse und psychosomatischer Medizin, den schon der Buchtitel anreißt, wie wichtig diese Verzahnung für die Therapien der Patienten ist  ...«

Carolina Heske, »Health&Care Management«-Magazin