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Buchreihe: Analyse der Psyche und Psychotherapie
ISSN: 2943-6222
144 Seiten, Broschur, 125 x 205 mm
1. Auflage 2020
Erschienen: September 2020
ISBN-13: 978-3-8379-3006-1
Bestell-Nr.: 3006
https://doi.org/10.30820/9783837976939
LeseprobeWerbeblatt

Dissoziation

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Dissoziation schützt Betroffene davor, nach traumatischen Erlebnissen von unerträglichen Gefühlen oder Erinnerungen überwältigt zu werden. Als bedrohlich empfundene Inhalte lassen sich so aus dem Alltagsbewusstsein ausblenden. Folgen können jedoch Gefühle der Entfremdung vom eigenen Körper oder von der Umwelt, Erinnerungslücken oder eine starke Diskrepanz zwischen Handeln und Erleben sein.

Wolfgang Wöller zeichnet die Geschichte der psychoanalytischen Beschäftigung mit dissoziativen Phänomenen von ihren Anfängen bis in die Gegenwart nach. Inzwischen gibt es integrative psychodynamische Ansätze zur Behandlung dissoziativer Störungen, die auch neurobiologische, bindungstheoretische und psychotraumatologische Forschungsergebnisse berücksichtigen. Wöller nimmt die Schwierigkeiten und verschiedenen Vorgehensweisen bei der Diagnostik von Dissoziationen in den Blick und widmet sich dem Behandlungskonzept für schwere dissoziative Störungen, in dem sich der neueste Stand eines ressourcenbasierten psychodynamischen therapeutischen Zugangs widerspiegelt.

»Der Autor Wolfgang Wöller beschreibt das Konzept ›Dissoziation‹ in seiner historischen, psychoanalytischen und neurobiologischen Dimension sowie den aktuellen Diskussionsstand betreffend Diagnostik und Therapie fundiert prägnant und gut verständlich. Besonders wertvoll ist das Herzstück des Buches, das Therapiekapitel, das ein therapeutisches Konzept für dissoziative Patient_Innen aufzeigt (…). Das vorliegende Werk kann allen Berufsgruppen, die sich mit Menschen, die unter dissoziativen Störungen leiden, befassen, zur schnellen und fundierten Information und Orientierung sehr empfohlen werden  ...«

Gertraud Müller, Socialnet.de am 20. April 2021

»In Band 21 aus der Reihe ›Analyse der Psyche und Psychotherapie‹ (...) zeichnet der Autor, Facharzt für Psychiatrie und Psychoanalytiker, die Geschichte der psychoanalytischen Beschäftigung mit dissoziativen Phänomenen nach, erläutert Probleme und unterschiedliche Herangehensweisen bei der Diagnostik von Dissoziationen und beschreibt ein Therapiekonzept, das auf dem neuesten Stand eines ressourcenorientierten psychodynamischen therapeutischen Zugangs beruht ...«

, ekz.bibliotheksservice 2020/42

Einleitung

Frühe Beschäftigungen mit dissoziativen Phänomenen: Historische Vorläufer
Von den frühen Kulturen bis zum 19. Jahrhundert
Verminderte integrative Kapazität: Pierre Janet
Von der Dissoziation zur Verdrängung: Sigmund Freud
Sexueller Missbrauch und Traumafolgen: Sándor Ferenczi
Beiträge abseits des frühen Mainstreams der Psychoanalyse: Multiplizität der psychischen Zustände
Spaltung und projektive Identifikation: Die kleinianische Theorietradition
Persönlichkeit und Spaltung: Objektbeziehungstheorien der »Middle group«
Leere Kreise, schwarze Löcher, traumatische Introjekte:
Dissoziative Phänomene bei Holocaust-Überlebenden
Wiederentdeckung des Begriffs der Dissoziation in der psychoanalytischen Diskussion
Psychodynamisch-integrative Konzepte und die Wiederentdeckung Pierre Janets

Psychoanalytische, bindungstheoretische und neurobiologische Perspektiven auf dissoziative Störungen
Dissoziation und Verdrängung
Dissoziation als Organisator der Persönlichkeit und die Multiplizität der Selbstzustände
Körperbezogene Dissoziationen und Dissoziationen im Bereich der Körper-Selbst-Repräsentanz
Dissoziation und Bindungskontext
Neurobiologische Perspektiven
Theorie der Strukturellen Dissoziation der Persönlichkeit
Die Metapher der Persönlichkeitsanteile
Klassifikation und Diagnostik

Therapeutische Praxis
Therapiekonzept und Behandlungsplanung
Sicherheit, Kontrolle und das therapeutische Arbeitsbündnis
Psychoedukation
Selbstschädigung und Suizidalität
Übertragungen
Gegenübertragung
Dissoziationsstopp und Reorientierung
Verbesserung der Emotionsregulierung und die Arbeit an Ich-Funktionen
Arbeit mit Persönlichkeitsanteilen I: Destruktive Persönlichkeitsanteile
Arbeit mit Persönlichkeitsanteilen II: Kindliche verletzte Persönlichkeitsanteile
Arbeit mit Persönlichkeitsanteilen III: Kommunikation zwischen den Persönlichkeitsanteilen
Zugang zu dissoziativ abgewehrten oder vermiedenen Inhalten
Arbeit mit traumatischen Erinnerungen
Konfliktbearbeitung und Unterstützung weiterer Entwicklungsschritte

Schlussbemerkungen

Literatur