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Buchreihe: Bibliothek der Psychoanalyse
365 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
Erschienen: Juni 2005
ISBN-13: 978-3-89806-410-1
Bestell-Nr.: 410

Traumarbeit vor Freud

Quellentexte zur Traumpsychologie im späten 19. Jahrhundert

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Diese Quellensammlung enthält den Nachdruck von fünf Traumschriften aus dem späten 19. Jahrhundert, die das breite Spektrum der damals kontrovers diskutierten Traumpsychologie widerspiegeln und nicht nur von Sigmund Freud rezipiert wurden. Darunter Ludwig Strümpells wegweisende Studie über »Die Natur und Entstehung der Träume« (1874) und die kleine Monografie von Johannes Volkelt über »Die Traum-Phantasie« (1875), in der das naturphilosophische Konzept einer unbewusst symbolisierenden Traumtätigkeit an einer Vielzahl eigener Träume erörtert wird.
Der Band versammelt aber auch kleinere, heute schwer zugängliche Beiträge wie Friedrich Hildebrandts formvollendeten Essay »Der Traum und seine Verwertung für’s Leben« (1875) und die den Begriff der »Traumarbeit« einführende Broschüre von W. Robert »Der Traum als Naturnothwendigkeit erklärt« (1886) sowie die populäre Abhandlung über den »Schlaf und Traum« (1887) von Friedrich Scholz. Während die Einleitung zu diesen Quellentexten deren Wirkung im philosophischen, psychologischen und literarischen Diskurs der Zeitgenossen erörtert, dokumentiert ein Anhang Freuds Lektürespuren in den erhaltenen Handexemplaren seiner Privatbibliothek. Für alle KulturwissenschaftlerInnen und TraumforscherInnen eine spannende und unerlässliche Lektüre.

Inhalt

Einleitung

Ludwig Strümpell: Die Natur und Entstehung der Träume
Die kulturhistorische und wissenschaftliche Bedeutung der Träume.
Die Aufgabe.
I. Ob die Seele in jedem Schlafe träumt
II. Die Abgeschiedenheit des Traumes vom wachen Bewusstsein
III. Das Traumgedächtnis.Warum die Seele das Geträumte für wirklich hält
IV. Das Sprechen im Traume
V. Das Raum- und Zeitbewusstsein im Traum
VI. Warum die Träume leicht vergessen werden
VII. Die Entstehung der Träume

Johannes Volkelt: Die Traum-Phantasie
1. Einleitung. Ein Blick auf unsere Zeit
2. Wachen, Schlaf und Traum
3. Schopenhauer’s Theorie des Traums
4. Strümpell. Der Traum und die Vernunft
5. Scherner. Die Phantasie des Traumes
6. Die Traumforschung bei Empirikern
7. Die Leibreizträume
8. Eintheilung der Träume. Das Centrale in der Traumphantasie
9. Das Gefühl der Leiblichkeit in den Leibreizträumen
10. Die Sinnesreizträume
11. Die Stimmungsträume
12. Die Associationsträume
13. Die Phantasieträume
14. Die Denkformen im Traume
15. Das Unbewußte in der Traumphantasie
16. Das Traumproblem und die Physiologie
17. Zur Aesthetik des Traums
18. Der Traum – ein Mikrokosmos

Friedrich Wilhelm Hildebrandt: Der Traum und seine Verwerthung für’s Leben

W. Robert: Der Traum als Naturnothwendigkeit erklärt

Friedrich Scholz: Schlaf und Traum. Eine populär-wissenschaftliche Darstellung

Zweiter Abschnitt. Der Traum
Verzeichnis der Lektürespuren Freuds
Literaturverzeichnis
Namenregister

»Traumdeutung beginnt ja nicht erst mit Freud, schon vor dem Siegeszug der Psychoanalyse gab es mehr oder weniger seriöse Versuche, sich der Traumbedeutung zu nähern. Das Buch enthält den erstmaligen Nachdruck von fünf Traumschriften aus dem späten 19. Jahrhundert  ...«

F.W. Schmitt, Gnostika 32 02 - 2006

»Die Traumschriften geben einen Einblick in das breite Spektrum der damaligen Traumpsychologie, die nach der Freudschen Traumdeutung dem kulturellen Vergessen verfiel
 ...«

, Zeitzeichen. Evangelische Kommentare zu Religion und Gesellschaft

»Goldmann hat zweifellos sein erklärtes Ziel erreicht, »einige für Freud bedeutsame, z. T. schwer zugängliche Quellenschriften der deutschsprachigen Traumforschung wieder zur Verfügung« zu stellen (S. 8f.), und mit einer Ausnahme kann man seine Textauswahl nur gutheißen. Strürnpells Buch wird von den anderen Autoren in seiner Sammlung mit Respekt genannt, und auch Freud benutzt es als einen »Wegweiser in die Traumprobleme« (S. 49)  ...«

G.W. Pigman III, Luzifer-Amor Nr.37 19.Jahrgang 2006

»Mit den beiden vorliegenden Bänden sind die Weichen gestellt für weitere Untersuchungen, insbesondere für die Konturierung der naturphilosophischen, der herbartianischen und der sinnesphysiologischen Schulrichtungen und die Vervollständigung der Forscherbiographien  ...«

Günter Gödde, PSYCHE Heft 9/10, 66. Jahrgang