2303.jpg2303.jpg
Buchreihe: Bibliothek der Psychoanalyse
242 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
Erschienen: August 2013
ISBN-13: 978-3-8379-2303-2
Bestell-Nr.: 2303
Leseprobe

Methode und Techniken der Psychoanalyse

Versuche zur Praxis

Sofort lieferbar. Lieferzeit (D): 4-5 Werktage

Seit den Anfängen der Psychoanalyse wurde das Verhältnis zu ihren Anwendungen oft bedacht. Auch Sigmund Freud setzte sich mit diesem Thema auseinander. Seine Position war dabei zwiespältig: Einerseits bot er das Konzept der Verunreinigung an, um der Analyse einen erweiterten Spielraum zu eröffnen, andererseits sprach er davon, dass die Anwendung der Analyse in der Krankenbehandlung vielleicht nicht das Wichtigste sei. In immer neuen Anläufen wurde seitdem versucht, das Verhältnis der reinen Analyse zu ihren Anwendungen zu klären. »Ist das noch Psychoanalyse?« wurde zur Gretchenfrage.

Ein grundlegendes Problem ergab sich daraus, dass Freud nicht systematisch zwischen der psychoanalytischen Methode und ihrer Technik unterschied. Freud neigte zwar zum Systematisieren, war aber skeptisch jedem wissenschaftlichen System gegenüber, das sich zum Dogma erhebt. In seiner Nachfolge wurde die Psychoanalyse zwar dogmatisch gelehrt und vertreten, die Methodenseite des Systems aber vernachlässigt, weil eine exquisite Behandlungstechnik zur Norm erhoben und mit der Methode gleichgesetzt wurde.

Die im vorliegenden Band versammelten Texte plädieren für eine systematische Unterscheidung zwischen der Methode und Techniken der Psychoanalyse. Die Methode nimmt dabei eine essayistische Form an, mit immer neuen Versuchen, das Handeln mit dem Verstehen zu verbinden.

Inhalt

Methode und Techniken
Eine Einleitung, die als Vorwort und als Nachwort gelesen werden kann

»Die wissenschaftliche Situation der Psychoanalyse«

Psychoanalytische Methode in der Ausbildung

Der Methodenbrief
(Antwort auf die Diskussionsbemerkung von Herrn Höhfeld vom 1.12.95)

Zur Frage der Lehranalyse

Die neue Laienfrage
Professionalisierung der Psychotherapie und Verlust der Psychoanalyse als Anthropologie

Psychoanalyse in der psychotherapeutischen Landschaft: Eine unter vielen?

Psychoanalyse als Beruf und als Lebenskunst

Über die zukünftigen Chancen der Psychoanalyse – oder besser: des psychoanalytischen Projekts

Vom Nutzen und Nachteil des Hier und Jetzt im psychoanalytischen Prozess

Innere und äußere Realität: Grenze und Norm

Alltagsverstehen und die Kunst des Verstehens

Die tiefenpsychologische Methode und Variationen psychoanalytischer Behandlungstechnik

Freud lesen: mit dem Ende beginnen

Methodenintegration aus Sicht der psychodynamischen Psychotherapie

Neue Aufgaben der Psychotherapie? – Sollen Psychotherapeuten krankschreiben, einweisen und Psychopharmaka verordnen dürfen?

Einige kurze Überlegungen zum Tagungsthema: »Ich sehe was, was Du nicht siehst«

Literatur

»Jürgen Hardt hat eine sehr ambitionierte Publikation vorgelegt. In einer Zeit forcierter Verdichtung unserer Tätigkeiten hat es die Langsamkeit der explorativen Nachdenklichkeit schwer  ...«

Gerhard Bliersbach, Psychotherapeutenjournal 2/2014

»Das Buch ist ein Schlüssel zur fachlich-methodischen Reflexion für alle Psychotherapeuten, auch wenn der Autor seine eigene Identität als Psychoanalytiker nie unter den Tisch fallen lässt  ...«

Alf Gerlach, Ärzteblatt PP, Ausgabe April 2014

»Ein durch und durch anregendes, spannendes Buch, das, gerade weil es auch dem Widerspruch eine Chance gibt, zu den großen Leistungen des psychoanalytischen Diskurses zu zählen ist  ...«

Klaus-Jürgen Bruder, Psyche, 68. Jahrgang, Heft 4, April 2014