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Buchreihe: Therapie & Beratung
345 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
1. Auflage 2015
Erschienen: August 2015
ISBN-13: 978-3-8379-2486-2
Bestell-Nr.: 2486
Leseprobe

Klinisches Notizbuch

Psychotherapeutische Fallgeschichten

Sofort lieferbar. Lieferzeit (D): 4-5 Werktage

In Philosophie, Theologie, Psychologie, Politik und sogar Wirtschaftswissenschaft wird der Mensch heute kaum noch als Ganzes wahrgenommen. Überall geht es um Teilaspekte, Teilidentitäten, Einzelthemen, Fragmente oder lose zusammengehaltene Persönlichkeitsanteile, die je nachdem, was in einer gesellschaftlichen Situation gebraucht oder abgefragt wird, zur Wirkung kommen. Geübte TherapeutInnen vermögen, stellvertretend für ihre bereits resignierten PatientInnen, die zerstreuten Anteile in der Vision einer wiederzugewinnenden Ganzheit zusammenzubringen.

Tilmann Moser berichtet im vorliegenden Buch – eine Bilanz aus seiner analytisch-körpertherapeutischen Praxis – von herausragenden Erfahrungen, die seine Arbeitsweise maßgeblich beeinflusst haben und durch die er psychoanalytisches Neuland betreten hat. Das
Klinische Notizbuch dokumentiert, wie Psychoanalyse kreativ durch körpertherapeutische und gestalttherapeutische Verfahren bereichert und unterstützt werden kann.
Inhalt


Zum Titel des Buchs Klinisches Notizbuch

Bildbetrachtung zu den Texten

Schreiben über Patienten
Romane als Krankengeschichten – Krankengeschichten als Romane

Über Patienten schreiben


I. Theoretische Überlegungen

Für eine Ethik der Berührung in der Psychotherapie

Vorwort zu Unordnung und spätes Leid von Akoluth
Ein Kommentar

Psychoanalyse und Körperpsychotherapie

Couch und Coach

Wider den Beschleunigungswahn
Warum man Psychotherapien nicht einfach abkürzen darf

Bestie Mensch und die Sehnsucht nach dem Paradies
Höllenerfahrungen und Paradies- und Erlösungsvorstellungen bei schwer traumatisierten Patienten

An den therapeutischen Grenzen der Psychoanalyse

»Opfer-Überzeugungen«
Anmerkungen zu Gerd Rudolf

Psychoanalyse und Tod
Ein teilweise autobiografischer Essay

Stagnation oder Fortschritt
Ein offener Brief an psychoanalytische Supervisoren

Täterbindung

Über die Weitergabe des stummen Entsetzens

Dina Wardis Text »Gedenkkerzen« und die Wucht der seelischen Deformation der Opferkinder

Die Bedeutung der Hand in der analytischen Körperpsychotherapie

Der herbeigegoogelte Therapeut

Raum für die Neuerfahrung Gottes
Aus der Arbeit eines Psychoanalytikers

Geschwisterkonflikte
Jesus als Retter, alter ego, Liebhaber oder Rivale

Blick und Berührung

Kinderbilder betrachten mit Psychotherapiepatienten

Therapeutische Hausbesuche

Verliebtheit in der Psychotherapie
Vom Umgang mit Sehnsuchtszeichen

Die Kunst des Wartens

Stillen und Saugen in der analytischen Körperpsychotherapie

Auf zur Augenweide
Über Gucken, Schauen, Betrachten, Staunen und Flirten

Von Wimmern bis Schreien
Auf der Suche nach dem stimmigen Ton

Kämpfen und Rangeln

Finden und Gefundenwerden

Doppel- und Mehrfachübertragung

Problematischer und nützlicher mehrfacher Verrat
Eine Therapiekatastrophe

Therapeutische Verstrickungen

Formen des Abschieds von den Eltern

Fragen, Antworten und Gegenfragen

Vielfacher realer und seelischer Heimatverlust

Eine Mutter in Leere und Angst

Sexualität und frühe Mutter

Freude, Tanz und Symptomverschiebung

Szenische Supervision in einem schweren Fall

»Ich kenne keine Wut«

Die dunkle Wolke der Resignation


II. Fallgeschichten von Männern

Der vernaschte Jüngling

Die Entdeckung der depressiven Mutter

Ein Ertrinkender mit Größenfantasien: Alexander Der sterbende König: Sigbert

Lehrgeld durch einen Betrug

Der Mörderblick und die Wolke der Angst Schonpolitik

Tränenreise

Eine hocherotische Enttraumatisierung


Textnachweise

»Eine reichhaltige und beachtenswerte Neuerscheinung, die allen an analytischer Körpertherapie interessierten Lesern warm empfohlen werden kann ...«

Dagmar Hoffmann-Axthelm, Psychoanalyse & Körper, Nr. 33 2/2018

»Insgesamt führt die Lektüre der verschiedenen therapeutischen Beispiele in dem Buch zu der Schlussfolgerung, dass hier in Bezug auf die patientenbezogenen flexible Gestaltung des therapeutischen Settings eindringlicher Diskussionsbedarf besteht. Deshalb wünsche ich dem Buch eine breite Rezeption  ...«

Ludwig Janus, Psychoanalyse im Widerspruch, Nr. 56, Heft 2, 2016

»Tilmann Moser ist ein erfahrener Psychoanalytiker und Körperpsychotherapeut sowie ein bekannter Autor zahlreicher Fachpublikationen. Mit diesem Buch zieht er eine Bilanz und lässt uns an seinem reichen Erfahrungsschatz teilhaben, indem er einen offenen Einblick in seine Arbeit gewährt, sein Denken, seinen therapeutischen Alltag und was er aus vergangenen Fehlern gelernt hat  ...«

Albrecht Konrad, Ergotherapie und Rehabilitation 09/2016

»Die Vielseitigkeit der behandelten Themen, die Kürze der einzelnen Texte und – last but not least – Mosers ansprechender Schreibstil machen das Buch zu einer kurzweiligen Lektüre, der es jedoch keineswegs an Tiefgang mangelt  ...«

Frank-M. Staemmler, Gestalttherapie. Forum für Gestaltperspektiven, 30. Jg., Heft 2, 2016

»Dabei gelingt es Moser eindrucksvoll, die Wahrnehmung für körpertherapeutische Prozesse zu schulen und so über Patienten zu schreiben, dass ihre Biographien plastisch werden und den Leser berühren. Aus all diesen Gründen stellt das Buch eine bereichernde Lektüre dar  ...«

Gerd Lehmkuhl, Zeitschrift für Individualpsychologie 1/2017

»Dem Leser begegnen Erinnerungen, Erfahrungen, Zweifel und Forderungen eines langjährig tätigen Psychotherapeuten, der sich mit dem ›Gehorsam gegenüber der reinen‹ und dem ›schwindenden Interesse an der klassischen Analyse‹ nicht abfinden will ...«

Ingrid Barley, Deutsches Ärzteblatt PP, Heft 3, März 2016

»Tilmann Mosers ›Klinisches Notizbuch‹ ist ein Lesebuch nicht nur für Therapeuten. Auch wen die vom Autor vorgenommene Anordnung irritiert oder wer als streng sprachorientierter Psychoanalytiker und Methodiker seinen theoretischen und praktischen Erweiterungen skeptisch gegenübersteht, begegnet in den Texten einem engagierten, nachdenklichen, selbstkritischen und originellen analytischen Therapeuten  ...«

Helmwart Hierdeis, www.socialnet.de