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Buchreihe: Diskurse der Psychologie
272 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
Erschienen: Februar 2013
ISBN-13: 978-3-8379-2271-4
Bestell-Nr.: 2271
Leseprobe

Obskure Differenzen

Psychoanalyse und Gender Studies

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Gegenwärtig werden Geschlechtsidentitäten in vielen Kulturen als fragil und wandelbar erlebt. Um den damit verbundenen individuellen und kollektiven Erfahrungen zwischen Angst und Neugier besser begegnen zu können, ist eine Zusammenführung von Psychoanalyse und Gender Studies naheliegend und notwendig. Beide Disziplinen haben seit ihren Anfängen einen prekären institutionellen Status inne. Ihre genuine Hinwendung zu Fragen der geschlechtlichen Identifizierung und der gemeinsame Anspruch auf ein Ineinandergreifen von Theorie und Praxis implizieren vielfältige Anschlussmöglichkeiten.

Doch trotz innovativer theoretischer Ansätze innerhalb beider Fachrichtungen ist es nicht leicht, diese ineinander zu überführen und produktiv zu machen. Durch ihre Expertise in beiden Forschungsrichtungen gelingt es den BeiträgerInnen, ein produktives Spannungsverhältnis zwischen der psychoanalytischen Praxis und den Ansätzen der Gender Studies herzustellen und die wechselseitige Rezeption zu stärken. Zugleich werden die obskuren Differenzen beleuchtet und verborgene Parallelen herausgearbeitet.

Mit Beiträgen von Mit Beiträgen von Anna Babka, Marlen Bidwell-Steiner, Beate Hofstadler, Ortrun Hopf, Ulrike Kadi, Brigitta Keintzel, Eva Laquièze-Waniek, Wolfgang Müller-Funk, Susanne Lummerding, Juliet Mitchell, Alice Pechriggl, Ilka Quindeau und Alenka Zupan
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Inhalt

Vorwort

Psychoanalyse, Geschwister und die soziale Gruppe
Juliet Mitchell

Begehren gebären
Überlegungen zur dunklen Vorgeschichte des Subjekts
Ulrike Kadi

Von der melancholischen Identifikation zur Aneignung des Geschlechts
Butler liest Freud
Eva Laquièze-Waniek

Homophobie und die Dialektik der Selbstaufklärung in der Psychoanalyse
Alice Pechriggl

Der Überschuss des Begehrens und das Feld des Genießens nach Lacan
Ortrun Hopf

Sexuelle Differenz und Ontologie
Alenka Zupančič

QueEren von Phantasmen
Zur politischen Relevanz psychoanalytischer Theorie
Susanne Lummerding

Jenseits der Geschlechterdichotomie
Eine alteritätstheoretische Konzeptualisierung von Männlichkeit und Weiblichkeit
Ilka Quindeau

Die Illusionen des Gewissens
Melanie Klein und Emmanuel Levinas
Brigitta Keintzel

So viele tote Männer
Zur Geschlechtskonstruktion in Freuds religions- und kulturkritischen Schriften
Wolfgang Müller-Funk

Der Andere und ich
Psychoanalyse – Film – Geschlecht
Beate Hofstadler

Begriffe in Bewegung
Gender, Lesbian Phallus und Fantasy Echoes
Anna Babka & Marlen Bidwell-Steiner

Autorinnen und Autoren

»Abschließend lässt sich festhalten, dass nicht wenige der in dem Band versammelten zwölf Aufsätze sowohl der Psychoanalyse als auch den Gender Studies neue Erkenntnisse und Anregungen bieten. Besonders hervorgehoben seien noch einmal die Beiträge von Juliet Mitchell, Eva Laquièze-Waniek und Alice Pechriggl sowie der gemeinsam von den Herausgeberinnen verfasste Text am Ende des Buches  ...«

Rolf Löchel, Freiburger literaturpsychologische Gespräche. Jahrbuch für Literatur und Psychoanalyse, Bd. 34, 2015

»Zentral für die Autorinnen (Anna Babka, Marlen Bidwell-Steiner, Beate Hofstadler, Ortrun Hopf, Ulrike Kadi, Brigitta Keintzel, Eva Laquièze-Waniek, Susanne Lummerding, Juliet Mitchell, Wolfgang Müller-Funk, Alice Pechriggl, Ilka Quindeau und Alenka Zupančič) ist eine zeitgenössische Rezeption und Diskursivierung der Psychoanalyse freudscher und lacanscher Prägung ...«

Susanne Schweiger, WeiberDiwan. Die feministische Rezensionszeitschrift. Sommerausgabe 2013

»In zwölf Texten arbeiten sich fähige AutorInnen durch psychoanalytische Begegnnungen mit dem Kino und dem Begehren, den Fragen der Religion, der lesbischen Sexualität und natürlich den Fragen des Geschlechts  ...«

Tim Süttgen, Missy Magazine #2/2013

»Den Autorinnen gelingt es, ein produktives Spannungsverhältnis zwischen der psychoanalytischen Praxis und den Ansätzen der Gender Studies herzustellen und die wechselseitige Rezeption zu stärken  ...«

Gabriele Bischoff, Wir Frauen, Juni 2013

»Das Wagnis Intersektionalität gelingt hier, weil das ›QuEeren von Phantasmen‹ (Lummerding) ernst genommen wird und jede Konstruktion von Bedeutung, nicht nur die von Geschlecht, ihrer Eindeutigkeir entrissen und in die unaufhebbare Uneindeutigkeit von queer überführt wird  ...«

Jule Fischer, Frauensolidarität 124

»Obskure Differenzen betiteln die Wiener Universitätslehrerinnen Anna Babka und Marlen Bidwell-Steiner den von ihnen herausgegebenen Sammelband und meinen damit das Spannungsfeld zwischen Psychoanalyse und Gender Studies  ...«

Gudrun Hauer, Lambda Nachrichten Mai–Juni Nr. 149, 35. Jahrgang 2/2013

»Ein vielfältiger Sammelband, lesenswert für TheoretikerInnen ebenso wie PraktikerInnen aus den Feldern Psychoanalyse und Gender Studies  ...«

Bettina Zehetner, www.frauenberatenfrauen.at