2523.jpg2523.jpg
Buchreihe: Bibliothek der Psychoanalyse
257 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
Erschienen: November 2015
ISBN-13: 978-3-8379-2523-4
Bestell-Nr.: 2523
Leseprobe

Verstehen und Begreifen in der Psychoanalyse

Erkundungen zu Alfred Lorenzer

Sofort lieferbar. Lieferzeit (D): 4-5 Werktage

Seit den 1990er Jahren erfährt die Psychoanalyse aufgrund der Professionalisierung der Psychotherapie eine immer stärker werdende Reduzierung auf die Psychotechnik. Die praktisch-theoretische Dialektik, aus der die Psychoanalyse Freuds entstand, wird dadurch aufs Empfindlichste gestört.

Alfred Lorenzer gehörte zu den Analytikern der Nachkriegszeit, die nach Lösungen für das von Habermas postulierte »szientistische Selbstmissverständnis« der Psychoanalyse suchten. Geprägt von der Diskussion über den wissenschaftlichen Stellenwert der Psychoanalyse versuchte er die Rolle der Psychoanalyse in der Gesellschaft und ihr Verhältnis zur Soziologie neu zu überdenken. Die Beiträger widmen sich den verschiedenen Aspekten von Lorenzers Ansätzen, entwickeln diese weiter und zeigen neue zeitgemäße Perspektiven auf.

Mit Beiträgen von Helmut Dahmer, Sebastian Hartmann, Hans-Dieter König, Alfred Lorenzer, Bernd Nissen, Gunzelin Schmid Noerr, Thierry Simonelli, Hans-Volker Werthmann und Siegfried Zepf

Inhalt

Vorwort
Thierry Simonelli

Alfred Lorenzer – Erinnerungen
Siegfried Zepf

»Der Vater hat den Krieg verloren, und der Onkel hat ihn gewonnen«
Meine Lehranalyse bei Alfred Lorenzer
Hans-Volker Werthmann

Das neue Interesse an der Psychoanalyse
Helmut Dahmer

Über Verstehen und Begreifen in der Psychoanalyse
Eine Diskussion mit Alfred Lorenzer
Alfred Lorenzer, Sebastian Hartmann & Siegfried Zepf

Sprache, Subjekt und Gesellschaft bei Lacan und Lorenzer
Thierry Simonelli

Symbolik des latenten Sinns
Zur psychoanalytischen Symboltheorie nach Lorenzer
Gunzelin Schmid Noerr

Sprache und Unbewusstes
Ein Vergleich von Freud und Lorenzer und ein ergänzender Kommentar
Siegfried Zepf

Zur Komplexität der Szene
Bernd Nissen

Liebe, Tod und Sexualität
Tiefenhermeneutische Rekonstruktion einer Langzeittherapie, ihre psychoanalytische und kulturanalytische Bedeutung
Hans-Dieter König

In memoriam Alfred Lorenzer
Helmut Dahmer

Autorinnen und Autoren

»Bei der Lektüre der von Simonelli und Zepf herausgegebenen Publikation wird rasch erkennbar, dass diese ›Erkundungen zu Alfred Lorenzer‹ für die Herausgeber und einige der Autoren zugleich ›Erinnerungen an Alfred Lorenzer‹ sind und damit eine Vergewisserung darüber einschließen, was die Person Lorenzer für sie bedeutet hat bzw. bis heute bedeutet  ...«

Achim Würker, Freiburger literaturpsychologische Gespräche. Jahrbuch für Literatur und Psychoanalyse, Bd. 36, 2017

»Der ambitionierte Anspruch der hier versammelten Beiträge scheint darin zu liegen, eine Zusammenschau von Werk und Person in ihrer spezifischen historischen Situiertheit zu leisten – und nicht etwa sich auf zentrale Begriffe, die methodische Ausrichtung oder ein biografisches Bild zu beschränken  ...«

Julian Möhring, psychosozial 39. Jg. (2016), Heft I (Nr. 143)

»So wird einmal mehr das in allen Beiträgen explizierte Anliegen Lorenzers deutlich, eine Analyse derjenigen gesellschaftlichen Kräfte und Verhältnisse zu ermögliche und zu vollziehen, als deren ›Ensemble‹ individuelle Struktur seiner Auffassung nach einzig zu denken ist  ...«

Timo Storck, texte. psychoanalyse. ästhetik. kulturkritik. Heft 2/16 36. Jahrgang

»In den letzten Jahren hat Alfred Lorenzers Schaffen eine zunehmende Beachtung erfahren, die in Anbetracht der Entwicklungen der Psychoanalyse als Therapieform kaum überraschend erscheint und nicht nur in der Beharrlichkeit seiner Schüler und akademischen Weggefährten begründet liegt  ...«

Anas Nashef, Schweizer Archiv für Neurologie und Psychiatrie Nr. 7/2016 (November)