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Buchreihe: Imago
374 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
Erschienen: Oktober 2007
ISBN-13: 978-3-89806-594-8
Bestell-Nr.: 594

Ästhetische Erfahrungen

Neue Wege zur Psychoanalyse künstlerischer Prozesse

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Seit den 70er Jahren ist die »ästhetische Erfahrung« zum Leitbegriff der Ästhetik geworden und wendet sich damit verstärkt jenen Erfahrungen zu, die unser gewöhnliches Alltagshandeln und -wahrnehmen überschreiten und in einer Art »sinnlichem Dazwischen« angesiedelt sind. Als Erfahrungswissenschaft des Unbewussten kann die Psychoanalyse hier einen eigenen Zugang anbieten, der von den prominenten und zahlreichen Einlassungen der Psychoanalyse auf Kunst freilich abweicht. Nicht Künstler und Kunstwerke stehen im Mittelpunkt der Beiträge dieses Bandes, sondern vielmehr jene besondere Qualität der Erfahrungen, die (nicht nur) mit Kunstwerken möglich sind. Modellcharakter hat dabei der psychoanalytische Prozess, der selbst beanspruchen kann, eine »künstlerische Dialogsituation« zu sein. Auf ganz unterschiedliche Weise bringen die Autoren das fein geschliffene Beziehungswissen der Psychoanalyse für die Erforschung ästhetischer Erfahrungen zur Anwendung.

Mit Beiträgen von Joachim F. Danckwardt, Rotraut De Clerck, Gottfried Fischer, Ekkehard Gattig, Rainer Matthias Holm-Hadulla, Sebastian Leikert, Bernd Oberhoff, Gerhard Schneider, Timo Storck, Martin Wurthmann und Philipp Soldt
Inhalt

Philipp Soldt:
Das Problem der ästhetischen Erfahrung zwischen Philosophie und Psychoanalyse. Eine Einführung

I. Theoretisch-methodischer Teil

Ekkehard Gattig:
Vom schöpferischen Akt zum kreativen Prozess

Joachim F. Danckwardt:
Paul Klees »traumhaftes«: Von der psychoanalytischen zur ästhetischen Erfahrung. Ein Beitrag zur Macht der Bilder

Rotraut De Clerck:
Der zudringliche Blick. Sexualität und Körper. Subjektvorstellungen bei Sigmund Freud und Lucian Freud

Gerhard Schneider:
Das Bild und die analytische Sitzung – vom stummen ästhetischen Logos der analytischen Erfahrung

Rainer Matthias Holm-Hadulla:
Psychoanalyse als kreativer Gestaltungsprozess

Gottfried Fischer:
Die Suche nach dem ›rechten Barbier‹ – Kunstpsychologie und dialektische Psychoanalyse

Sebastian Leikert:
Das Objekt Stimme im ästhetischen und im psychoanalytischen Prozess. Vom Tanz mit den Toten

Bernd Oberhoff:
Die ästhetische Re-Inszenierung des mütterlichen Klangsprechens im Madrigal des 16. Jahrhunderts

II. Empirischer Teil

Philipp Soldt:
Imaginationsanalyse. Ein psychoanalytisch-methodischer Zugang zur ästhetischen Erfahrung

Martin Wurthmann:
Versuch und Versuchung einer Deutung. Die Analyse latenter Entwicklungskonflikte in der Auseinandersetzung mit einem Bild.

Timo Storck:
»…to calm and subdue my fancy for a more sober and more certain gaze«. Neid und Identifizierung als zentrale Momente in der ästhetischen Erfahrung.

Philipp Soldt:
Bilder und Sprachbilder. Psychoanalytische Überlegungen zur Metapher in der ästhetischen Erfahrung.

Die Autoren

»Das Buch belegt den Wandel, den die psychoanalytische Beschäftigung mit Kunst in den letzten Jahren vollzogen hat. Es bietet einen guten Zugang zu den aktuellen Problemen der Kunstpsychoanalyse und macht diese als Brennpunkt kenntlich, in dem sich Kernfragen der Psychoanalyse der Gegenwart überhaupt bündeln  ...«

Johannes Picht, PSYCHE. 05.2008