241 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
Erschienen: August 2015
ISBN-13: 978-3-8379-2428-2
Bestell-Nr.: 2428
Berühmte Fälle aus dem Magazin zur Erfahrungsseelenkunde
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Die vorliegende kommentierte Anthologie enthält jene von den Zeitgenossen lebhaft diskutierten Fälle, die in die psychiatrische Kasuistik Eingang fanden und noch heute von der Literaturwissenschaft als Grenzfälle zwischen Krankengeschichte und Novelle gewürdigt werden. Zum Kreis der ausgewählten Autoren zählen unter anderem die Ärzte Marcus Herz und Christoph Wilhelm Hufeland, die Philosophen Moses Mendelssohn und Salomon Maimon, die Theologen Johann Joachim Spalding und Johann Gottlieb Picht, die Juristen Carl George Gottfried Glave und Ludwig Albert Schubart sowie der holländische Gelehrte Rijklof Michael van Goens.
Inhalt
Lazarus Bendavid
Sonderbare Art des Trübsinnes
Marcus Herz
Psychologische Beschreibung meiner eignen Krankheit.
An Herrn Doktor Joël in Königsberg
Johann Adolph Theodor Ludwig Varnhagen
Einige Nachrichten von dem Leben des seeligen Herrn Johann Matthias Klug
Johann Jakob Dörk
Auszug aus einem Briefe
Johann Daniel Metzger
Geschichte eines Selbstmords aus Verlangen seelig zu werden
Johann Ernst Clooss
Eigener Aufsatz von einem Selbstmörder unmittelbar vor der That
Carl George Gottfried Glave
Einige Reflexionen über den vorhergehenden Aufsatz
Christoph Wilhelm Hufeland
Eine Selbstbeobachtung auf dem Todbette
Ernst Adolph Weber
Bemerkungen über mich selbst in meiner Krankheit, die den 10. Junius 1781 anfing
Rijklof Michael van Goens
Auszug aus einem Briefe
Sonderbare Aeußerung der Gedächtnißkraft im Traume
Unempfindlichkeit gegen ihren Zustand bei Wahnwitzigen
Erinnerung aus den Jahren der Kindheit
Einige Beispiele von Geistes- und Gedächtnißabwesenheit.
Ein Beitrag zur Erfahrungsseelenkunde vom Herrn van Goens
Anonymus
Aus einem Briefe
Anonymus
Aus einem Briefe
Anonymus
Auszug aus einem Briefe
Ludwig Albert Schubart
Fragment aus dem Tagebuch eines Reisenden. 1786 im November
Johann Ernst Gruner
Rau, ein Vatermörder
Johann Gottlieb Picht
Eine wahnwizige Passionspredigt
Auszug aus einem Sendschreiben des Herrn Präpositus Picht in Gingst an den Herausgeber
Karl August Reinhardt
Heilung eines Melancholischen
Johann Joachim Spalding
Ein Brief an Sulzern über eine an sich selbst gemachte Erfahrung
Moses Mendelssohn
Psychologische Betrachtungen auf Veranlassung einer von dem Herrn Oberkonsistorialrath Spalding an sich selbst gemachten Erfahrung
Salomon Maimon
Ueber den Traum und über das Divinationsvermögen
Nachwort
Namenregister
»Die Anthologie enthält 23 Falldarstellungen (aus insgesamt 120), die textkritisch und biographisch annotiert sind. Die Lebensdaten der erwähnten Personen sind oft mit detektivischem Scharfsinn eruiert worden. [...] Dem literaturpsychologisch interessierten Leser ist dieser Band sehr zu empfehlen ...«
Walter Schönau, Freiburger literaturpsychologische Gespräche. Jahrbuch für Literatur und Psychoanalyse, Band 37, 2018
»Die vorliegende Anthologie erschließt neue Quellen, klärt manche Fragen und setzt neue Akzente. Das Buch reizt dazu, sich mit weiteren ›Fall‹-Beispielen des Magazins zu beschäftigen ...«
Jürgen Jahnke, Psyche, 71. Jahrgang Heft 2, Februar 2017
»Stefan Goldmann har nun eine Anthologie ›berühmter Fälle‹ aus dem Periodikum vorgelegt, die eine Vorselektion aus der Fülle des gesammelten Fallmaterials und damit einen erleichterten Einstieg zur Lektüre des ›Magazins zur Erfahrungsseelenkunde‹ anbietet. ...«
Susanne Düwell, Das achtzehnte Jahrhundert. Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft für die Erforschung des achtzehnten Jahrhunderts, Jahrgang 40, Heft 2 2016
»Stefan Goldmann hat in diesem Band sehr lesenswerte Texte zusammengestellt, die wichtige Wurzeln aktueller psychoanalytischer wie gesellschaftlicher Strömungen deutlich machen ...«
Klaus Hoffmann, Luzifer-Amor. Zeitschrift zur Geschichte der Psychoanalyse, Heft 57, 1/2016
»Jetzt ist erstmals eine wissenschaftlich kommentierte Anthologie von Fällen aus dem ›Magazin‹ erschienen, die bei den Zeitgenossen Aufsehen erregten und in Lehrbücher des 19. Jahrhunderts eingingen. Die Chiffren der Einsender werden entschlüsselt, ihre Biografien mitgeteilt, die Institutionen kenntlich gemacht, für die sie arbeiten, erwähnte Briefpartner und Lektüren identifiziert. ...«
Lothar Müller, Süddeutsche Zeitung 24. September 2015