310 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
1. Aufl. 2019
Erschienen: April 2019
ISBN-13: 978-3-8379-2882-2
Bestell-Nr.: 2882
Wenn Krankheit das Leben verändert
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Basierend auf Gesprächen mit Torsten Passie schildert Elisabeth Petrow den Umgang mit einer lebensverändernden Krankheit aus der Doppelperspektive einer betroffenen Ärztin, die zur Patientin wurde.
Die Autorin und der Autor verknüpfen die Innenperspektive mit einer kritischen und psychotherapeutisch inspirierten Reflexion über das neu zu lernende Leben mit einer Krankheit. Ein besonderes Augenmerk legen sie auf die vielen, von außen oft unsichtbaren Schritte, das stete Ausprobieren im Umgang mit den durch die Krankheit gesetzten Grenzen, das Zweifeln und die Hoffnung, das Scheitern und das Gelingen.
Betroffenen und ihren Angehörigen bietet das Buch direkte Hilfe: Es tröstet, ermutigt und gewährt Orientierung für den Umgang mit der neuen Lebenssituation. Professionell Begleitenden eröffnet es einen berührenden Einblick in das Erleben, Bewältigen und Gestalten von lebensverändernder Krankheit.
1 Einleitung
2 Mein persönlicher Zugang zu Krankheit und Heilung
Ein früher Berufswunsch
Plötzlich auf der anderen Seite
3 Krankheitsverarbeitung
Ein problematischer Begriff
Zugänge zur Krankheitsverarbeitung
4 Dem Schmerz begegnen – und von ihm lernen
Zeit zum Trauern nehmen
Akzeptieren lernen
Loslassen lernen
5 Hilfe von innen
Die Beziehung zu sich selbst
Die Beziehung zum eigenen Körper
Erwartungen an sich selbst
Der innere Heiler als Teil des Gesunden in mir
Der innere Heiler – einige Erklärungsversuche
Biografische Einflüsse auf den Umgang mit Krankheit
Wenn sich alte Themen erstmals melden
6 Hilfe durch Angehörige und Freunde
Die veränderte Situation
Hilflosigkeit im Umgang mit der Erkrankung des anderen
Die eigene Unsicherheit und Anspannung begrenzen wollen
»Jetzt reiß dich mal zusammen!«
»Du musst positiv denken!«
Miteinander reden
Die veränderte Augenhöhe
Berühren und sich berühren lassen
7 Psychologische Begleitung
Floskeln geben keinen Halt
In Offenheit zuhören
Dem Erkrankten die nötige Zeit geben
Keine Angst vor dem Schmerz haben
Begegnung mit dem »Verwundbaren im Heiler«
Drei Wünsche
8 Krankheitsdeutungen
Medizinische Deutungen
Psychologische Deutungen
Psychologisierende Deutungen
Deutungen aus der Alternativmedizin
Deutungen von Angehörigen und Freunden
Eigene Deutungen
»Sieh doch deine Krankheit als Chance!«
9 Scham- und Schuldgefühle
Schamgefühle
Die Scham vor dem anderen
Die Scham vor mir selbst
Perspektivwechsel
Schuld und Schuldgefühle
Etwas schuldig bleiben vs. schuldig sein
10 Konfrontiert mit Nicht-Können
Die tägliche Konfrontation mit Unfähigkeit
Was bin ich (noch) wert?
Wieder Mut fassen
Die (neuen) Fähigkeiten wahrnehmen
11 Ich bin mir fremd geworden
Bin das wirklich ich?
Ich bin krank – ich habe eine Krankheit – ich bin nicht meine Krankheit
Ich brauche Hilfe
Die Krankenrolle als nur eine von vielen Rollen
Innere Rollenkonflikte
Exkurs: Der Verlust der natürlichen Selbstverständlichkeit
12 »So lasse ich mit mir nicht umgehen!«
Sich selbst achten
Würde und (Ent-)Würdigung im therapeutischen Kontext
Würdeverletzung durch Humor
Der Schutz des Privaten
Der kranke Mensch als Objekt
Keine Kommunikation auf Augenhöhe
»Ich hab’ es doch gut gemeint!«
Würde im Umgang miteinander
13 »Sie hat doch was von ihrer Krankheit«
Freuds Konzept des Krankheitsgewinns
»Sie will doch gar nicht gesund werden!«
Krankheitsverluste als Kehrseite
Umsorgenkönnen als Krankheitsgewinn
Persönliche Entwicklung durch Krankheit
»Du musst das Beste daraus machen!«
14 Krankheit und mystische Erfahrungen
Eine unerwartete, überraschende Erfahrung
Eine weitere Erfahrung
Und noch eine …
Mystische Erfahrungen und Krankheitsverarbeitung
Mystische vs. spirituelle Erfahrungen
Wie darüber sprechen?
15 (Unerwartete) Schwierigkeiten auf dem Genesungsweg
Der Drahtseilakt zwischen Wollen und Können
Selbst- und fremdgesteuerte Anforderungen
Wieder mehr Verantwortung übernehmen
Schwierige Selbststrukturierung
Für dich passend, für mich nicht
Untersützung durch Bücher, Filme und Musik
Nach einer Lebenszäsur wieder Sinn finden
Und heute?
Literatur
Literaturempfehlungen
Glossar
Danke.
»Diese ungewöhnliche Herangehensweise ermöglicht einen emotionalen direkten Zugang verbunden mit Reflexionen eines Fachmannes. (...) Am Anfang ist es gewöhnungsbedürftig, schnell wird aber eine offene Auseinandersetzung mit unvorhergesehenen Schicksalsschlägen, die die Ganzheit der Person betreffen, deutlich. Aber, auch eine Geschichte, die Mut macht ...«
Michael Lausberg, Scharf links. Die ›neue‹ linke online Zeitung, 5. Juli 2020
»Ihre doppelte Perspektive als Ärztin und Kranke hat Dr. med. Elisabeth Petrow mit der Zeit offener für alternative und erweiterte Betrachtungsweisen der Krankheit bis hin zu schamanischen und mystische Zugängen werden und zugleich fortwährend um begriffliche Schärfe ringen lassen. Ihre Innenperspektive macht ihre Schilderungen glaubwürdig und menschlich berührend ...«
Helmut A. Müller, www.helmut-a-mueller.de, 23. Juni 2020
»Man spürt bei der Lektüre, wie gründlich Elisabeth Petrow durch ihre Krankheit und auch durch Reaktionen von Mitmenschen in den inneren Prozess geführt wurde, ihre Kognitionen und Emotionen sehr genau wahrzunehmen und mithilfe ihrer analysierenden Denkweise Klärung zu suchen. (...) Durch die übersichtliche Gliederung kann das Buch auch wie ein Handbuch zum selektiven Lesen einzelner Kapitel verwendet werden ...«
Friederike Fritsche, Kontext 1/2020
»Dieses Werk erzählt authentisch und facettenreich über den Reflexionsprozess einer Krankheitsbewältigung. Es legt die Innenwelt einer Betroffenen dar, die sich unter anderem mit Schmerz, Schuldgefühlen und Hilfe, aber auch Hoffnung und Gelingen auseinandersetzen musste und auf diesen Weg zurückblickt. Sie gewährt anderen primär und sekundär Betroffenen sowie professionell Begleitenden Einblicke und zeigt Zugänge im Umgang mit Krankheit auf ...«
Isabelle Rudolph, Impulse für Gesundheitsförderung Heft 106, März 2020
»Petrows Buch ist ein herausragendes Handbuch für Menschen, deren Leben durch eine Erkrankung völlig aus den Fugen gerät. Es ist zugleich eine erstklassige Hilfe für Angehörige, Ärzte, Klinik- und Praxispersonal, Therapeuten sowie Seelsorger. Durch die abwechselnde Außen- und Innenperspektive kann die Ärztin außer Dienst mit großer, tief reflektierter Leidenserfahrung Aspekte beleuchten und Zusammenhänge erkennen, beschreiben, analysieren und deuten, wie das nur sehr selten möglich und veröffentlicht ist ...«
Norbert Copray, Publik Forum, kritisch – christlich – unabhängig, Nr. 5, 13. März 2020
»Ihr Bericht macht erschreckend deutlich, wie leichtfertig und oberflächlich die Gesunden, auch professionelle Helfer, oft mit dem Schicksal der Kranken umgehen ...«
Till Bastian, Psychologie heute, November 2019