172 Seiten, Broschur, 125 x 190 mm
2. Aufl. 2024
Erschienen: April 2023
ISBN-13: 978-3-8379-3221-8
Bestell-Nr.: 3221
https://doi.org/10.30820/9783837979466
Mit einem Geleitwort von Brigitte Boothe
War das schon alles?
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Mit hohen Erwartungen gestartet und oft auf enttäuschende Realitäten gestoßen: Die Babyboomer stehen mitten im Leben vor tausend Fragen, anspruchsvollen Mehrfachaufgaben und von allen Seiten unter Druck. Als ältere Arbeitnehmende oder frisch in Rente sowie in Ablösung von alten Eltern und erwachsenen Kindern beschäftigen sie nicht nur die Krisen des Alterns. Ihre Lebensentwürfe sind von Brüchen, Neuanfängen und Patchwork geprägt.
Obwohl die Generation der Babyboomer quantitativ so stark vertreten ist, wurde ihre Befindlichkeit bisher weder sozialpsychologisch noch psychotherapeutisch fundiert beleuchtet. Auch die psychoanalytische Entwicklungspsychologie geht unausgesprochen nur von einem Erwachsenenalter aus. Die therapeutische Erfahrung zeigt allerdings etwas anderes. Bereits ab der Lebensmitte kündigen sich die Entwicklungsaufgaben des Älterwerdens deutlich an. Sie führen häufig zu Sinn- und Lebenskrisen, in denen bisherige Bewältigungsmechanismen nicht mehr funktionieren.
Marie-Luise Hermann hat sich diesen Lebensmitte-Themen gestellt. Sie zeigt Wege der Selbstreflexion im »Mittendrin« auf, um die zweite Lebenshälfte als Chance zu erkennen und die Kraft verschütteter Wünsche freizusetzen.
Über dieses Buch
1 Die Babyboomer
Wer sind sie?
1.1 Sie sind viele
1.2 Sie haben vielfältige Lebensentwürfe
1.3 Sie haben eine Vielfalt an Erfahrungen
2 Orientierung
Wo stehe ich eigentlich?
2.1 Das große Fragen
2.2 Die Lebensmitte
2.3 Krisentypen
2.4 Übergänge als Fragezeiten
2.5 Ein stark unterschätztes Alter
3 Unbehagen
Was ist los mit mir?
3.1 Mittendrin in Verantwortung und Übergängen
3.2 Inneres Drängen aus Sicht der Triebpsychologie
3.3 Innere Antreiber und Kritiker
3.4 Älterwerden als Kränkung
4 Baustellen
Was treibt mich um?
4.1 Fragen an Andrea, Bruno, Christina
4.2 Entwicklungsaufgaben des Älterwerdens
4.2.1 Reagieren auf den sich verändernden Körper
4.2.2 Umgehen mit Bedürfnissen nach Liebe, Selbstbehauptung, Anerkennung
4.2.3 Gestalten von Beziehungen innerhalb der eigenen Generation
4.2.4 Gestalten von Beziehungen zwischen den Generationen
4.2.5 Sich stabilisieren durch Beruf und Interessen
4.2.6 Erhalten der sozialen Sicherheit und Versorgung
4.2.7 Erhalten der eigenen Identität
4.2.8 Einstellen auf die sich verändernde Zeitperspektive, Sterben und Tod
4.3 Triebkonflikte: Der Wunsch nach dem anderen Organ
4.3.1 Frauen: Sichverstecken, Klagen, Hingabeprobleme
4.3.2 Männer: Festsitzen, Wunsch nach Neuland, Potenzprobleme
4.4 Älterwerdende Babyboomer in der Psychotherapie
4.4.1 Erwartungen
4.4.2 Erschöpfungsdepression in der zweiten Lebenshälfte: Kriegsenkel:innen
4.4.3 Im «Sandwich» der Generationen: Verlustängste bei Frauen um die Sechzig
4.4.4 Depression im Pensionsalter
4.4.5 Psychotherapie der Erschöpfungsdepression
5 Aufbruch
Was macht mich frei?
5.1 Die Chance einer zweiten Adoleszenz
5.2 Entwicklungsaufgaben des Älterwerdens umsetzen
5.2.1 Reagieren auf den sich verändernden Körper
5.2.2 Umgehen mit den Bedürfnissen nach Liebe, Selbstbehauptung, Anerkennung
5.2.3 Gestalten von Beziehungen innerhalb der eigenen Generation
5.2.4 Gestalten von Beziehungen zwischen den Generationen
5.2.5 Sich stabilisieren durch Beruf und Interessen
5.2.6 Erhalten der sozialen Sicherheit und Versorgung
5.2.7 Erhalten der eigenen Identität
5.2.8 Einstellen auf die sich verändernde Zeitperspektive, Sterben und Tod
5.3 Triebperspektive: Ich will beides
5.4 Erfinden die Babyboomer das Älterwerden neu?
6 Ausblick
Wie gehe ich weiter?
6.1 Lebensrückblick
6.2 Wünsche und Ängste
6.3 Coda
6.3.1 Zurück zur Mitte
6.3.2 Wie geschieht Veränderung?
6.3.3 Verdichtung
Literatur
Dank
»Das Buch wendet sich in erster Linie an die Angehörigen der Boomer-Generation, die darin für sich selbst Anregungen und vertiefende Analysen ihrer Fragen, Probleme und Konflikte finden können. Dass es für Angehörige dieser Altersgruppe besonders geeignet ist, hat aber auch mit dem Stil des Buches zu tun, denn dieser ist in besonderer Weise hervorzuheben. Das Buch ist ausgesprochen gut lesbar und hebt sich in seinem anschaulichen, gleichwohl differenzierten Stil von den meisten Sachbüchern ab. Dadurch gewinnt es eine ganz besondere, empfehlenswerte Qualität ...«
Meinolf Peters, psychosozial 47. Jg. (2024) Heft II (Nr. 176)
»Marie-Luise Hermann zeigt die Möglichkeiten für die ›Boomer‹ auf, die sich auf verschiedenen Baustellen der Beziehungen, Sicherheit, Identität ohne Berufstätigkeit und Ängsten bewegen. Mit Mut zur Veränderung wird deutlich: Die reifen Jahre können noch viele Erkenntnisse bringen ...«
Gabriele Bischoff, Wir Frauen – Das feministische Blatt, Jahrgang 42, 4/2023
»Marie-Luise Hermann, Psychoanalytikerin mit eigener Praxis in Zürich, hat sich mit den Babyboomern in ihrem Beruf ausführlich beschäftigt. Entsprechend fundiert liest sich ihr Buch. Der Titel trifft einen Lebensnerv und ist auf den Punkt gebracht ...«
Robert A. Schmid, älter werden Nr. 143, Herbst/Winter 2023
»Hermanns kompaktes Buch ist informativ und anregend. Die Psychologin zeigt die Eigenheiten und Stärken der Babyboomer. Und sie erklärt, wie Betroffene in einer Sinnkrise die Kraft für einen Aufbruch zu Neuem finden können ...«
, Gesundheitstipp, November 2023
»Die Autorin erliegt nicht der Versuchung, dieser gut fünfzehn Jahre umspannenden Generation ein griffiges Etikett anhängen zu wollen, sie reduzieren zu wollen, etwa auf die Sozialisation im wirtschaftlichen Aufschwung oder spätere Ernüchterungen durch Globalisierungs- und Digitalisierungsfolgen. Stattdessen spürt sie mit dem Einfühlungsvermögen der erfahrenen Analytikerin den seelischen Konflikten und den Gestaltungsspielräumen der heutigen Mittfünfziger bis -siebziger nach und umkreist fragend deren vergangene und gegenwärtige Lebenswelten. […] Hermann nutzt eine sympathische Begrifflichkeit jenseits des analytischen Vokabulars, die den älteren Menschen gelten lässt und die lesenden Boomerinnen und Boomer gut abholt ...«
Angela Grigelat, Deutsches Ärzteblatt PP Heft 10, Oktober 2023
»Facettenreich ermutigt Hermann dazu, die zweite Lebenshälfte als Entwicklungsaufgabe und Chance für persönliche Reflexion und Veränderung wahrzunehmen. Dabei stützt sie sich auf Erkenntnisse der Psychoanalyse, der Zeit- und Sozialgeschichte ebenso wie auf individuelle Erfahrungen […] insgesamt anregend sowohl für Betroffene als auch für Therapeuten und Therapeutinnen ...«
Anneli Baum-Resch, Publik-Forum, kritisch – christlich – unabhängig, Ausgabe 18/2023
»Viele Leser*innen werden sich in den Ausführungen wiederfinden und auch Neues entdecken. Auch bei mir bewirkten viele Gedanken der Autorin einen ›Aha-Effekt‹. Insgesamt finde ich das Buch sehr anregend und auch verstehend ...«
Dunja Voos, www.medizin-im-text.de, August 2023
»In ihrem Versuch, sowohl einen Ratgeber als auch ein theoretisches Fachbuch zu schreiben, gelingt Marie-Luise Hermann ein interessantes, berührendes und doch präzises, klinisch-theoretisch begründetes Buch, das sowohl den Babyboomern als auch ihren Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten eine Bereicherung sein kann: Darüber hinaus kann es all diejenigen anregen, die sich für die psychische Entwicklung in einem längeren Leben interessieren ...«
Reinhard Lindner, Psychotherapie im Alter 3/2023
»Die Autorin hält die Lebensmitte (nach ihrer Definition das Alter zwischen 45 und 60 Jahren) für eine der anspruchsvollsten Lebensphasen, die stark unterschätzt werde. Sie bringe seelisch Neuauflagen alter ungelöster Konflikte hervor, erzwinge aber auch eine Konfrontation mit der ablaufenden Lebenszeit und den Vorboten des Altwerdens. [...] Marie-Luise Hermann gelingt eine sensible Erfassung und Analyse der Krisen dieses Lebensabschnittes ...«
Christine Weber-Herfort, Psychologie heute 09/2023
»Dies ist eines der wenigen Bücher zu einem komplexen Thema aus psychoanalytischer Sicht. Die Bearbeitung von Erfahrungen, heutigen Anforderungen und Fragen, eventuelle Krisen und Ängste werden deutlich angesprochen und dazu Auswege und Chancen aufgezeigt. Natürlich können nicht alle Lebenswirklichkeiten und Fragen der Babyboomer vollständig dargelegt werden, aber häufige Fragen um die Lebensmitte und danach werden aufgegriffen und hilfreiche Tipps gegeben ...«
Michael Lausberg, Scharf Links. Die ›neue‹ linke online Zeitung, 18. Juni 2023
»Trotz seiner oft als negativ empfundenen Herausforderungen kann auch das Älterwerden Chancen bieten und nicht zuletzt zu einem Lebensabschnitt werden, der mit dem bisherigen Leben versöhnt und noch viele schöne Erfahrungen bereit hält. Wer als Babyboomer gerne bei der Reflektion über sein Älterwerden Input und Anregung haben möchte, findet in diesem Buch viele gute Fragen und Empfehlungen ...«
Gabriele Gesche-Franzen, cross-x-check.de am 11. Mai 2023