434 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
Erschienen: April 2011
ISBN-13: 978-3-8379-2047-5
Bestell-Nr.: 2047
Bindung in Bewegung
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»Der Anspruch des vorliegenden Werkes ist beachtlich. Es integriert Konzepte einer interaktionsorientierten und psychodynamisch fundierten Eltern-Säuglings-Kleinkind-Psychotherapie mit den Erkenntnissen aus den Neurowissenschaften, der Säuglingsforschung, der Bindungstheorie und den Methoden einer gezielten Verhaltensbeobachtung mit einer besonderen Betonung der Körpersprache ...«
Gerald Mackenthun, Kinderanalyse 21(1), 2013
»Der intuitive Umgang mit Kleinkindern scheint zunehmend verloren zu gehen. ›Frühe Hilfe‹ soll zu dem zurückführen, was ›gute Familie‹ bedeuten könnte. Diese Bindungskonzepte den Müttern zu vermitteln ist ein Ausbildungsinhalt für angehende Psychotherapeuten an der KBAP. ›Bindung in Bewegung‹ wurde ein umfangreiches Theorie-, Lehr- und Arbeitsbuch mit drei ausführlichen Fallbeispielen und einigen Fallvignetten. ...«
Gerald Mackenthun, www.amazon.de
»Meines Erachtens ein in vielen Teilen gelungenes Buch, in welchem das Engagement der Autorinnen zum Ausdruck kommt. Durch den Anspruch alle theoretischen Hintergründe und das Lehrkonzept vorzustellen, ist es aber etwas sehr dicht und ›überfrachtet‹, kann letztendlich doch vieles nur ›anreißen‹ ...«
Petra Schönberner, Hebammeninfo 5/11
»Über die Wandlung unserer Zeit und damit auch der Familie ist sehr umfassend in diesem Buch geschrieben. Es ist ein Arbeits- und Lehrbuch für Fachpersonen und für interessierte Eltern, die sich mit diesem Thema intensiv beschäftigen möchten ...«
Angela Borchardt, PAPA-YA. Das Magazin für Fairness im deutschen Familienrecht (07/2011)
Inhalt
Danksagung
Einleitung
Teil I
Eine dreidimensionale Konzeption der Eltern-Säuglings-Kleinkind-Psychotherapie
1 Standortbestimmungen
1.1 Babys in Not!
1.2 Das Verhältnis zwischen »Kinderschutz« und »Psychotherapie«
1.3 Familienbilder im Wandel – Mütter im Visier
1.3.1 »Laisser-faire-Opfer«
1.3.2 »Autonomieopfer«
1.3.3 »Strukturopfer«
1.4 Gesellschaftliche Entwicklungen nach 1989
1.5 Sinnlich-symbolische Interaktionsformen
1.6 Das soziologische Konzept des Habitus
1.7 Die Bedeutung emotionaler Anerkennung
2 Ein entwicklungsorientierter Zugang
2.1 Die frühe Psychoanalyse
2.2 Die frühe Suche nach Stimulation und primärer Intersubjektivität
2.3 Die psychische Geburt als körperaktiver Prozess – Das »Ausschlüpfen«
2.4 Vitalitätsaffekte, episodisches Gedächtnis und die frühe Selbstorganisation – Die »Regulation« im System
2.5 Das reifungsbedingte Selbstempfinden und die Bezogenheit
2.5.1 Das Empfinden des auftauchenden Selbst
2.5.2 Das Empfinden des Kern-Selbst
2.5.3 Das Empfinden des subjektiven Selbst
2.5.4 Das Empfinden des verbalen Selbst und die verbale Bezogenheit
2.6 Körpersprachliches Verstehen als Basis der Mentalisierungsfähigkeit
2.7 Formen der Triangulierung als Regulationsleistung in Raum, Kraft und Zeit
3 Ein interaktionsorientierter Zugang
3.1 Gibt es beim Säugling vorprogrammierte »Prinzipien« des Handelns?
3.2 Das körpersprachlich kodierte Interaktionssystem als Motivationssystem für die Entstehung von Intersubjektivität
3.3 Ist das Interaktionssystem pränatal angelegt?
3.4 Gibt es frühe Beziehungsmotive?
3.5 Frühe Interaktion durch motivationale Regulation
3.6 Die Regulation früher Systemzustände über körpersprachliches Ausdrucksverhalten
3.7 Eine dreidimensionale Konzeption der frühen Kommunikation
3.7.1 Die empirische Perspektive (= Signalfunktion)
3.7.2 Die hermeneutische Perspektive (= Symbolfunktion)
3.7.3 Die systemische Perspektive (= Handlungsfunktion)
3.7.4 Darstellung, Ausdruck und Appell im frühen Handlungsdialog
4 Die psychodynamische Fundierung
4.1 Zur Anlage-Umwelt-Debatte
4.2 Wann beginnt die »frühe Beziehungsaufnahme«?
4.3 Die strukturelle Entwicklung
4.3.1 Die erste Entwicklungsaufgabe: Gemeinsame Wege des Naheseins finden und regulieren
4.3.2 Die zweite Entwicklungsaufgabe: Aufbau des Bindungssystems und Errichtung der ersten Repräsentanz
4.3.3 Die dritte Entwicklungsaufgabe: Aufbau des Autonomiesystems
4.3.4 Die vierte Entwicklungsaufgabe: Aufbau des Identitätssystems
4.4 Umstrukturierungen durch die Adoleszenz
4.5 Störungstypen und ihre prozesshafte Ausgestaltung
4.6 Abwehr und Bewältigung
4.7 Unbewusste Konflikte und ihre Folgen
4.8 Strukturelle Vulnerabilität und ihre Folgen
4.9 Traumatisierungen und ihre Folgen
4.10 Symptomausbruch und Krankheitsverarbeitung
4.11 Auffinden des dynamischen Fokus
Teil II
Interaktionsorientierte Diagnostik und Leitlinien für die Therapie von Eltern mit ihren Säuglingen
5 Entwicklung eines Instrumentariums zur körpersprachlichen Präzisierung einer bindungsorientierten Diagnostik
5.1 Die Bindungstheorie – Stile des Miteinanders erforschen
5.1.1 Signal- und Annäherungsverhalten
5.1.2 Zur Feldbeobachtung von Bindungsverhalten
5.1.3 Die Entwicklung des Fremde-Situation-Tests (FST)
5.1.4 Bindungsmuster und ihre Verteilung
5.2 Eine kritische Würdigung vorliegender Modelle
5.3 Das Bonner Modell der Interaktionsanalyse
5.3.1 Probleme der Diagnostik früher Kommunikation
5.3.2 Die Beobachtungskategorien
5.3.3 Interaktionsanalyse des drei Monate alten Lukas
5.3.4 Interaktionsanalytische Forschungsergebnisse zu den drei Hauptbindungsstilen
5.3.5 Sichere Bindung (Typ B)
5.3.6 Unsicher-vermeidende Bindung (Typ A)
5.3.7 Interaktionsanalyse des drei Monate alten Björn
5.3.8 Unsicher-ambivalente Bindung (Typ C)
5.3.9 Interaktionsanalyse von Christine im Alter von drei Monaten
5.3.10 Weitere Ergebnisse der Bonner Studie
6 Leitlinien der interaktionsorientierten psychodynamischen Diagnostik und Therapie
6.1 Leitlinien für die videogestützte interaktionsorientierte Diagnostik nach BMIA
6.1.1 Eine exemplarische Interaktionsbeobachtung: »Ich fühl’ mich so verloren!«
6.1.2 Ein Beispiel für einen unsicher-ambivalenten Bindungsstil: »Hin und her, vor und zurück«
6.2 Leitlinien für die Behandlung
6.2.1 Mehrdimensionale Diagnostik
6.2.2 Therapieansatz
6.2.3 Frühe dominante »Themen«
6.2.4 Das Interventionsspektrum: Zwölf Techniken
6.2.5 Szenisches Verstehen
6.2.6 Störungsbilder und Indikationsspektrum
6.2.7 Klinische Synopsis
7 Klinische Beispiele: »Normale« oder »gestörte« Entwicklungsverläufe?
7.1 »Ich will nicht mehr!« – »Du musst!«
7.2 »Sven – dein Bruder, der Sündenbock«
7.3 Ramona, ein sechs Monate altes »Schreikind« (F93.0)
7.4 Moritz, ein zehn Monate altes Kind mit »stereotyper Bewegungsstörung« (F98.4)
7.5 Marina, ein 23 Monate altes Kind mit reaktiver Bindungsstörung, gehemmter Typ (F94.1)
Teil III
Lehrkonzept
8 Die Ausbildung an der Köln-Bonner Akademie für Psychotherapie
8.1 Zur Standortbestimmung des Curriculums
8.2 Ausbildungsorganisation und Zielsetzungen
8.3 Der Bezug zur neueren Psychotherapieforschung
8.4 Die Funktion der Gruppe
8.5 Die Videodokumentation
8.6 Übungen zur Vertiefung des Verständnisses von »Mentalisierung« und »Empathie«
8.6.1 States und Motivationssysteme
8.6.2 Passung und Empathie
8.6.3 Die Dimension »Zeit«
8.6.4 Die Dimension »Kraft«
8.6.5 Die Dimension »Raum«
8.6.6 Nacherleben von Videoszenen
8.7 Evaluation im Abschlussbericht
9 Zur Grammatik von Kurzfilmen – Psychodynamische Potenziale
Karsten Henning
9.1 Filmbeispiel: Am See
9.2 Filmbeispiel: WASP
9.3 Filmbeispiel: Schreimutter
9.4 Filmbeispiel: Gregors größte Erfindung
Schlusswort
Literatur
Anhang