226 Seiten, Broschur, 125 x 205 mm
Erschienen: Oktober 2016
ISBN-13: 978-3-8379-2612-5
Bestell-Nr.: 2612
Mit einem Statut zum Ernst-E.-Boesch-Preis vom Vorstand der Gesellschaft für Kulturpsychologie und einer Laudatio von Jens Brockmeier
Religiöser Glaube und säkulare Lebensformen im Dialog
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Die lebensweltlich und politisch bedeutsamste Konfliktlinie verläuft in unserer Zeit nicht mehr zwischen religiös Gläubigen und Ungläubigen, sondern zwischen Menschen, die Kontingenzbewusstsein und Offenheit in ihr komplexes Selbst- und Weltverhältnis integriert haben, und denen, die totalitär strukturiert sind – gleichgültig, ob sie nun gläubig sind oder nicht. In einem »offenen Regime der Laizität« (Charles Taylor) können sich religiös und säkular Eingestellte mit wechselseitiger Anerkennung begegnen und nach Gemeinsamkeiten Ausschau halten. Das ist so, obwohl die aktuellen Debatten über den »Neuen Atheismus« sowie weitere Gefechte religiöser und säkularer Eiferer eine andere Sprache sprechen.
Statut, unter Bezugnahme auf die Richtlinien für die Vergabe des Preises durch die Gesellschaft für Kulturpsychologie (GKP)
Kulturpsychologie ist keine Disziplin, sondern eine Orientierung
Ernst-E.-Boesch-Preis für Kulturpsychologie an Jürgen Straub
Danksagung
Präludium zum Programm
Säkularismus und andere Ideologien im Blickfeld der Religionswissenschaften und Secular Studies
Neue Atheismen und alte Antagonismen: Auswege willkommen
Exkurs zu Thomas Metzingers Traktat über die »intellektuelle Unredlichkeit« der religiös Gläubigen
Weitere Variationen des aggressiven Neuen Atheismus
Exkurs zu einem speziellen Fall: Daniel Dennetts Plädoyer für eine naturalistische Religionsforschung
Exkurs zu Herbert Schnädelbachs exzentrisch-mildem Atheisten: Ungläubig sein und glauben lassen
Gläubige und Ungläubige im Dialog: Ähnlichkeiten im Verschiedenen – Zum ›Einvernehmen‹ zwischen Jürgen Habermas und Joseph Ratzinger
Religiöser Glaube, das abgepufferte Selbst und das Faktum vernünftiger Pluralität im Regime der Laizität
Grundüberzeugungen und »qualitative Identitäten« im Kampf um Anerkennung
Strukturtheoretische Konturen personaler Identität als offene Form
Interreligiöse und religiös-säkulare Familienähnlichkeiten
Kontingenzsensibilität und Kontingenzbewusstsein als Strukturmerkmal religiösen Glaubens
Eine tolerante Variante der gottesgläubigen Person
Anmerkungen
Literatur
Die Autoren
»Mit Recht wird kritisiert, dass psychologische Erkenntnisse zu selten auf aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen angewendet würden und sich Forscher gerne in ihren universitären Elfenbeinturm zurück zögen. Es gibt aber rühmliche Ausnahmen ...«
Michael Utsch, Materialdienst– Zeitschrift für Religions- und Weltanschauungsfragen, 80. Jahrgang, Heft 10, 2017
»Es geht also in dieser Publikation darum, mit welcher Zielrichtung die vom Stifter des Forschungspreises geprägte Kulturpsychologie weiterentwickelt wird. Dies wird in der im Untertitel ebenfalls erwähnten Laudatio von Jens Brockmeier (Professor in Paris) näher bestimmt ...«
Christoph Fleischer, www.der-schwache-glaube.de
»Ein Plädoyer für eine offene pluralistische Zivilgesellschaft, die im Bewusstsein von Kontingenz und Differenz einen für beide Seiten fruchtbaren Dialog von unterschiedlichen personalen Identitäten, religiösen und atheistischen, ermöglicht ...«
Gertrud Hardtmann, www.socialnet.de