185 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
1. Aufl. 2020
Erschienen: Juni 2020
ISBN-13: 978-3-8379-3035-1
Bestell-Nr.: 3035
https://doi.org/10.30820/9783837930351
Mit einem Vorwort von Jonathan S. Abramowitz
Aus dem Englischen von Jürgen Schröder
Die Pandemie als psychologische Herausforderung
Sofort lieferbar. Lieferzeit (D): 4-5 Werktage
Auf der Grundlage der wissenschaftlichen Literatur zu früheren Pandemien untersucht Steven Taylor die psychologischen Folgen von Pandemien und ihrer Bekämpfung. Er verdeutlicht, dass die Psychologie bei der (Nicht-)Einhaltung von Abstandsregelungen und Hygieneempfehlungen sowie beim Umgang mit der pandemischen Bedrohung und den damit verbundenen Einschränkungen eine wichtige Rolle spielt. Anhand zahlreicher Fallberichte erörtert er die vielfältigen Reaktionen: weitverbreitete Ängste vor Ansteckung und wirtschaftlichem Ruin, Panikkäufe, Verschwörungstheorien, Rassismus, unangepasstes Verhalten sowie Abwehrreaktionen, aber auch die Zunahme von Altruismus.
Abschließend skizziert Taylor Konsequenzen für die Planungen des öffentlichen Gesundheitswesens und entwirft Möglichkeiten eines gesamtgesellschaftlichen Umgangs mit einer solchen Krisensituation.
Vorwort
Jonathan S. Abramowitz
Einführung
Über den Autor
Abkürzungen
1 Was ist eine Pandemie?
Überblick
Definition
Bedeutende historische Pandemien
Terminologie
Pandemische Influenza
Pandemiebezogene Stressfaktoren
Auswirkungen auf das Gesundheitssystem
Wirtschaftliche Kosten
Wie breiten sich Pandemien aus?
Sozioökonomische Faktoren
Ziele dieses Buches
2 Moderne Methoden für den Umgang mit Pandemien
Überblick
Risiko- und Krisenkommunikation
Pharmakologische Behandlung
Hygienepraktiken
Social Distancing
Fazit
3 Psychologische Reaktionen auf Pandemien
Bedeutung psychologischer Faktoren
Emotionale Reaktionen auf Bedrohungen durch körperliche Veränderungen und Schädigungen
Verzweifelte Jagd nach Wundermitteln
Unruhen, Ausschreitungen und Massenpanik
Immunologisch hervorgerufene psychologische Reaktionen
Wechselwirkungen zwischen Stresssymptomen und Immunsystem
Fazit
4 Persönlichkeitseigenschaften als Faktoren emotionaler Verletzlichkeit
Anfälligkeit für emotionale Notsituationen
Persönlichkeitseigenschaften
Negative Emotionalität
Trait-Angst und Schadensvermeidung
Überschätzung von Bedrohungen
Unsicherheitsintoleranz
Monitoring vs. Blunting
Neigung zu unrealistischem Optimismus
Andere Persönlichkeitseigenschaften
Fazit
5 Kognitive Verhaltensmodelle von Krankheitsangst
Was ist Krankheitsangst?
Fehlinterpretationen von gesundheitsbezogenen Reizen
Überzeugungen zu Gesundheit und Krankheit
Aufmerksamkeitsfokus
Angepasste und fehlangepasste Krankheitsbewältigung
Behandlung von Krankheitsangst
Fazit
6 Das Verhaltensimmunsystem
Erkennen und Meiden kranker Personen
Wahrgenommene Anfälligkeit für Krankheiten
Ekelempfindlichkeit
Krankheitserreger und Vorurteile
Auswirkungen auf Krankheitsbezeichnungen
Fazit
7 Verschwörungstheorien
Was sind Verschwörungstheorien?
Medizinische Verschwörungstheorien
Ursachen und Begleiterscheinungen von Verschwörungsdenken
Methoden zur Einhegung von Verschwörungsdenken
Fazit
8 Sozialpsychologische Faktoren
Wie verbreiten sich Überzeugungen und Befürchtungen durch soziale Netzwerke?
Gerüchte
Beobachtungslernen
Mediale Berichterstattung
Soziale Medien
Soziale Medien und Einstellungen zu Impfungen
Fazit
9 Verbesserung der Krisen- und Risikokommunikation
Ziele der Krisen- und Risikokommunikation
Rationale vs. emotionale Appelle
Regelbefolgung durch Angsterzeugung?
Die psychologische Distanz beeinflusst wahrgenommene Risiken
Umgang mit Gerüchten
Fazit
10 Verbessertes Impfverhalten
Negative Überzeugungen in Bezug auf Impfungen
Faktoren, die Impfzögern begünstigen
Veränderung von Impfeinstellungen
»Tun Sie es für die Herde!«
Superspreader als Zielgruppe
Behandlung der Injektionsphobie
Sind Pflichtimpfungen eine realistische Option?
Fazit
11 Behandlung emotionaler Notsituationen während einer Pandemie
Screen-and-Treat-Ansatz
Screening-Methoden
Maßnahmen bei psychischen Notlagen während einer Pandemie
Ratschläge zur Stressbewältigung für die allgemeine Öffentlichkeit
Hilfe für die Helfer
Fazit
12 Allgemeine Schlussfolgerungen und künftige Entwicklungen
Ein Porträt der nächsten Pandemie
Bewältigung künftiger Pandemien
Strategieplan für künftige Forschungen
Literatur
»Wer das Buch liest, ist klüger: in der Einschätzung der Bedrohung, in der eigenen Selbstwahrnehmung, aber auch in der Relativierung der vermeintlichen Wahrheiten über den richtigen Weg ...«
Heribert Prantl, Prantls Blick – die politische Wochenvorschau, Newsletter der Süddeutschen Zeitung am 30. August 2020
»Es sollte einfach nur ein Sachbuch werden, aber es wurde eine Prophezeiung: Zwei Wochen vor dem Corona-Ausbruch hatte Steven Taylor, Professor für klinische Psychologie an der kanadischen University of British Columbia, seine Studie zur ›Pandemie als psychologische Herausforderung‹ veröffentlicht ...«
Elke Bodderas, Die Welt am 26. Juli 2020
»Das Buch ist fachnah geschrieben, jede Aussage ist mit einem Literaturhinweis belegt. Für interessierte Laien, denen die verwendeten Begriffe mittlerweile aus den Nachrichten wohlbekannt sein dürften, ist es trotzdem gut lesbar. Steven Taylor macht mit dem Band deutlich, dass die Pandemie nicht nur ein medizinisches Problem, sondern auch eine psychologische Herausforderung darstellt – und liefert fundierte Ratschläge, wie man die Krise als Gesellschaft besser bewältigen kann ...«
Corinna Hartmann, Spektrum der Wissenschaft, 19. Juli 2020
»Steven Taylor nutzt psychologische Theorien, differenziert nach Persönlichkeitstypen, um ressourcenorientierte Konzepte zum Umgang mit der Pandemie, von einer Unterstützung der Schutzmaßnahmen, über Bewältigung von emotionalen Notsituationen bis hin ›Impfung‹ gegen Verschwörungstheorien, zu entwickeln ...«
Cordula Bolz, Zeitschrift für das Fürsorgewesen 9/2021
»Der Psychologe Steven Taylor hat kurz vor Beginn der Pandemie ein Buch veröffentlicht, das sich als geradezu visionär herausstellen sollte. ›Die Pandemie als psychologische Herausforderung‹ ist eine Art Leitfaden geworden. Im Interview verrät der Forscher, wie sich die Realität im Buch wiederfindet und was uns vermutlich noch bevorsteht.
...«
Barbara Barkhausen, Redaktionsnetzwerk Deutschland am 1. September 2021
»Taylor schließt mit Empfehlungen für künftige Pandemien und für weitere Forschungen. Ein wichtiges Buch, das im Grunde allen politischen Entscheidern ans Herz zu legen ist ...«
Bernd Kuck, Psychoanalyse & Körper Nr. 39, 1/2021
»Steven Taylor belegt aufgrund seiner Studien, dass eine Pandemie sowohl eine medizinischgesundheitliche als auch eine enorme soziale und psychologische Herausforderung für die Gesellschaft und die einzelnen Menschen darstellt. Er entwickelt auch erfahrungsorientierte, fundierte und konkrete Ratschläge zur besseren Bewältigung der Krise. Der Band ist nicht nur für Fachpublikum, sondern auch für interessierte Laien verständlich und lesbar geschrieben. Er sensibilisiert für die Wahrnehmung und damit auch für das Verstehen der emotionalen Seiten einer Pandemie ...«
Klaus Ludwig Helf, EuWis. Zeitung »Erziehung und Wissenschaft im Saarland«, Juli+August 2021
»Das Buch bildet eine wichtige Grundlage für das Verständnis aktueller gesellschaftlicher Entwicklungen und zeigt auf, wie bedeutsam eine achtsame Kommunikation sowie die Bereitstellung niederschwelliger psychiatrischer und psychosozialer Hilfsangebote besonders in Krisenzeiten sind ...«
Anna-Lena Mädge, Socialnet.de am 7. Juni 2021
»Mit ›Die Pandemie als psychologische Herausforderung‹ hat Taylor ein starkes Argument für Pandemien als ebenso psychologisches wie medizinisches Problem formuliert und damit eine Leerstelle wissenschaftlicher Auseinandersetzung aufgegriffen. Durch den Ausbruch
von COVID-19 und der damit einhergehenden Welle an Forschung, auch in der Gesundheits- und Sozialpsychologie, lässt sich das Werk als zentraler Referenzpunkt für die Pandemieforschung verstehen ...«
Flora Petrik, psychosozial Nr. 164, 2/2021
»Den Hauptfokus setzt er auf die psychologischen Reaktionen auf Pandemien: Ängste, Depressionen, PTBS, verzweifelte Jagd nach
Wundermitteln, Unruhen, Ausschreitungen, Aggressivität, Gerüchtebildung, Verschwörungstheorien, Suche nach Schuldigen, Fremdenhass.
Er reflektiert die Wechselwirkung von pandemiebedingtem
emotionalem Stress und dem Immunsystem. (...) Gerne empfehle ich dieses Buch. Es enthält für alle PsychotherapeutInnen und BeraterInnen viel Wissenswertes ...«
Peter Schulthess, à jour! Psychotherapie-Berufsentwicklung, Heft 2/2020
»Ich fand es beim Lesen von Anfang an erstaunlich und spannend, wie viel Klarheit bereits vor Covid-19 bezüglich drohender Pandemien herrschte, denn tatsächlich liest sich das Buch wie eine 1-zu-1-Beschreibung der Auswirkungen von Covid-19 auf unser Leben, und auch was Verschwörungstheorien und den Einfluss von sozialen Medien angeht, ist Taylor am Puls der Zeit. (…) Mich hat die umfassende Beschäftigung Taylors mit der Thematik begeistert ...«
Romy Henze, travelwithoutmoving.de, 26. April 2021
»Wie reagieren wir als Gesellschaft, die Politik, aber auch die Wirtschaft und das Gesundheitswesen, Medien und jede und jeder Einzelne auf eine Pandemie? Mitten in einer Pandemie steckend sollte das Buch alle interessieren und allenfalls einige Fragen beantworten ...«
Regula Hauser, Obstetrica 5/2021
»Eine Pflichtlektüre, nicht nur für die Vertreter der zuständigen Institutionen, sondern für jeden, der sich hier eine solide Wissens-Basis schaffen will. Und zwar für etwas, was uns auch weiterhin bevorsteht, nur eben in einer zunehmend vernetzten Welt immer schneller, umfassender und damit bedrohlicher ...«
Volker Faust, www.psychosoziale-gesundheit.net
»Am Anfang gibt es nur eins, was das Virus begrenzen und das Gesundheitssystem schützen kann: Verhaltensänderungen. Dies kann letztendlich nur aus Einsicht geschehen. Dafür braucht man eine hochprofessionelle, transparente Krisenkommunikation,
die eigene Unsicherheiten zugibt, Maßnahmen begründet und Perspektiven aufzeigt
...«
Stephan Hadraschek, Friedhof und Denkmal. Zeitschrift für Sepulkralkultur 1-2021
»Insgesamt bietet das Buch einen guten Überblick über frühere Erfahrungen mit Pandemien und kann dazu beitragen, aktuelle Entwicklungen, die irritieren oder schwer zu verstehen sind, einzuordnen und in einen größeren Zusammenhang zu stellen ...«
Rudolf Kost, Psychotherapie im Alter 1/2021
»Er prognostiziert, dass der psychologische ›Fußabdruck‹ bei der nächsten, also bei der heute sich ausbreitenden Pandemie größer sein werde als der medizinische (S. 49). Er spricht von einer ›Epidemie der Angst‹, zeigt aber auch, wie unterschiedlich Menschen sich verhalten können und wie unterschiedlich sie subjektiv belastet sind ...«
Joachim Küchenhoff, Freiburger literaturpsychologische Gespräche. Jahrbuch für Literatur und Psychoanalyse, Bd. 40, 2021
»Die breite Aufmerksamkeit, die das Buch auch im deutschen Sprachraum nicht allein beim ›Fachpublikum‹ schon gefunden hat, und die zahlreichen positiven Rezensionen hindern uns nicht, es auch aktuell nachhaltig zu empfehlen, denn der bisherige Verlauf der Pandemie und die nach wie vor trotz Impfbeginn bestehende Unsicherheit der künftigen Entwicklung belegen eindrucksvoll, dass uns die ›psychologische Herausforderung‹ noch lange Zeit erhalten bleiben wird und wir uns – ob wir wollen oder nicht – damit auseinanderzusetzen haben ...«
Manfred Schmitz-Berg, www.wordwell.de am 17. Februar 2021
»Mit dem Ziel, das solche Krisen so gut wie möglich gemanagt werden können, untersucht er die wesentlichen psychologischen Faktoren, die dabei zu beachten sind. Dabei bietet die vorliegende Publikation sowohl eine Grundlage zum Verständnis menschlichen Verhaltens in solchen Krisenzeiten und wie diese kognitiv verarbeitet werdeb, als auch, der Zielsetzung Taylors entsprechend, ›Ansatzpunkte für ein psychosoziales Krisenmanagement‹ ...«
Silke Ratzeburg, Kunst & Therapie. Zeitschrift für bildnerische Therapien 2020/2
»Neben Daten und Fakten zur Psychologie der Pandemie, die in der aktuellen Situation durch ihre schlichte Empirie wohltun, sowie Ratschläge zum politischen Umgang mit solchen Krisensituationen besticht das Buch auch durch seine Geschichten und Anekdoten, sodass es einfacher möglich ist, sich in die Situation früherer Pandemien hineinzuversetzen (...) Insgesamt besticht das Buch nämlich durch seine Klarheit und Stringenz – und stellt damit eine wirksame ›Impfung‹ gegen Geschichtsvergessenheit und Massenpanik dar ...«
Daniel Broschmann, Sozialpsychiatrische Informationen 1/2021
»›Die Pandemie als psychologische Herausforderung‹ ist ein Buch, das in seinen genauen Vorwegnahmen überrascht, in gut lesbarer Sprache geschrieben ist und durch seine vielen Fallbeispiele und historischen Dokumentationen nie langweilig zu werden droht.
Es ist eine klare Kaufempfehlung für jeden, der Erlebtes und Gefühltes aus dem Jahr 2020 psychologisch einordnen und gewonnene Kenntnisse in Beratung und Behandlung nutzen möchte ...«
Doreen Markworth, Counseling Journal, Winterausgabe 2020
»Seine Erkenntnisse und Empfehlungen helfen die Situation faktisch, aber auch emotional psychologisch zu verstehen. Seine Ausführungen dienen auch dem Nachempfinden einer derart tiefen emotionalen Verunsicherung, der sich viele ausgeliefert fühlen. Er schildert verständlich und professionell, worauf man achten muss, wie man sich verhalten solle und wie die Pandemie als ein komplexer Prozess, ein vielschichtiges Zusammenspiel von Biologie, Mensch, Politik und Gesellschaft zu begreifen ist. Gerade dies kann für Experten in der Beratung/Psychotherapie, in Pädagogik und Schule, vor allem aber auch der Politik hilfreich sein ...«
Ulrich Sollmann, Deutsches Ärzteblatt PP, Heft 11, November 2020
»Für die Arbeit in der Schule ist das Buch insofern interessant, als es für die Bandbreite von psychologischen Auswirkungen der Pandemie auf Lehrerinnen und Lehrer sowie auf Schülerinnen und Schüler sensibilisiert ...«
Marnie Schlüter, PÄDAGOGIK 12/20
»Es ist gerade in der aktuellen Situation um Corona ein ungemein
wichtiges und hilfreiches Buch. ...«
Günter Bielemeier, Buchprofile/Medienprofile. Medienempfehlungen für die Büchereiarbeit. Heft 1, Jahrgang 65/2020