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Buchreihe: Sachbuch Psychosozial
281 Seiten, Gebunden, 148 x 210 mm
2., akt. u. erw. Aufl. 2021
Erschienen: Januar 2021
ISBN-13: 978-3-8379-2966-9
Bestell-Nr.: 2966
LeseprobeWerbeblatt

Lob der Scham

Nur wer sich achtet, kann sich schämen

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Weil Scham zumeist mit sozialer Schande oder narzisstischer Kränkung gleichgesetzt wird, genießt sie gemeinhin einen schlechten Ruf – doch zu Unrecht, wie Daniel Hell zeigt: Scham hat eine Warn- und Schutzfunktion, wenn unser Selbst gefährdet ist. Sie ist nicht die Ursache einer Selbstkrise, sondern deren Folge. Erst wenn uns das bewusst wird, erkennen wir, dass sich hinter dem Schamgefühl ein Verlust an Selbstachtung verbirgt.

Daniel Hell geht der Bedeutung der Scham in der Kulturgeschichte und in der Entwicklung des einzelnen Menschen nach. Er charakterisiert verschiedene Formen des Schamgefühls in Abgrenzung zu Kränkungsreaktionen und zeigt anhand zahlreicher Beispiele aus der Belletristik und seiner psychiatrisch-psychotherapeutischen Praxis konstruktive Umgangsweisen mit diesem schwierigen Gefühl. Dabei stellt Hell klar: Scham zu verdrängen, anstatt konstruktiv mit ihr umzugehen, erhöht die Gefahr von Narzissmus sowie von zwischenmenschlichen Kränkungen und fördert eine »Beschämungskultur«. Der Autor zeigt auf, wie wir dieser Gefahr erfolgreich und mit Gewinn entgegentreten können.

»Daniel Hell hat zu Beginn seines Buches die Schampsychologie und den Zusammenhang von Scham und Selbstwertgefühl fokussiert. Die quasi salutogenetische Bedeutung der Scham zeigt er überzeugend auf. Trotzdem ist dies kein Widerspruch zu den Erkenntnissen der Emotionssoziologie, dem Zusammenhang von Scham und sozialer Unterscheidung. Wer sich mit Scham befasst hat, wird vieles, was in diesem Buch zu lesen ist, bekannt finden, vieles ist aber auch neu. Insofern handelt es sich bei ›Lob der Scham‹ um ein Buch, dass gelesen und genutzt werden sollte  ...«

Katharina Gröning, Forum Supervision Heft 58, Dezember 2021

»Im Gegensatz zur Dummheit, die Erasmus lobt, ist das Lob der Scham wirklich am Platz. Hell ergänzt die eigenen Fallvignetten durch besonders eindrückliche von Leon Wurmser und anderen Autoren. Wie schon angetönt, geht das Buch weit über ein psychiatrisches Fachbuch hinaus, was nicht nur für die Fachkolleg:innen ein Gewinn ist. Das Buch ist allen zu empfehlen  ...«

Thomas von Salis, Swiss Archives of Neurology, Psychiatry and Psychotherapy, 1/2022

»Zweifelsohne legt Daniel Hell eine interessante und wichtige Fortführung einer klinischen Schamtheorie vor, die an zentrale Klassiker und Theoretiker anknüpft und den Schamdiskurs bereichert. (...) Wer sich mit Scham befasst hat, wird vieles, was in diesem Buch zu lesen ist, bekannt finden, vieles ist aber auch neu. Insofern handelt es sich bei ›Lob der Scham‹ um ein Buch, dass gelesen und genutzt werden sollte

 ...«

Katharina Gröning, Socialnet.de am 19. August 2021

Einleitung und Übersicht

1 Wie sich unser Umgang mit Scham historisch entwickelt hat
Eine kurze Kulturgeschichte der Scham

2 Wie sich Scham beim Einzelnen entwickelt
Biografie der Scham

3 Scham und Beschämung
Der sich schämende und der gekränkte Mensch

4 Die zwiespältige Struktur der Scham
Wer sich schämt, erkennt sich als anderer

5 Scham als Verarbeitungsprozess
Die Chance und das Risiko der Scham

6 Soziale Scham und psychische Krankheit
Macht Scham krank?

7 Problematischer Umgang mit Scham
Schamabwehr, Deckaffekte und Zynismus

8 Konstruktiver Umgang mit Scham
Akzeptanz, Humor, Selbstironie und Psychotherapie

9 Scham heute
Führt Schamverlust zu einer Beschämungskultur?

Dank

Literatur

Personenregister

Sachregister