3034.jpg3034.jpg
Buchreihe: Forum Psychosozial
269 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
Erschienen: April 2021
ISBN-13: 978-3-8379-3034-4
Bestell-Nr.: 3034
https://doi.org/10.30820/9783837977417

Mit einem Geleitwort von Michael Schödlbauer
LeseprobeWerbeblatt

Folgen sequenzieller Traumatisierung

Zeitgeschichtliche und psychotherapeutische Reflexionen zum Werk von Hans Keilson

Sofort lieferbar. Lieferzeit (D): 4-5 Werktage

Jene, die der Shoah entkamen, litten oft lebenslang unter schwerwiegenden Auswirkungen ihrer grauenvollen Erfahrungen. Die sogenannten »Child Survivors«, überlebende Kinder und Jugendliche, bedurften aufgrund der über einen langen Zeitraum hinweg erlittenen Traumata besonderer Zuwendung und Unterstützung.

Die Beiträgerinnen und Beiträger nehmen Lebenswege von »Child Survivors« und die gesellschaftliche Wahrnehmung ihrer belastenden Langzeiterfahrungen sowie den Wandel der bundesdeutschen Entschädigungspraxis in den Blick. Sie betrachten Forschungen Hans Keilsons und die grundlegende Arbeit des Kinder- und Jugendpsychiaters Reinhart G.E. Lempp sowie deren aktuelle Weiterentwicklung. Die interdisziplinäre Herangehensweise eröffnet neue Anschlussmöglichkeiten für die Traumaforschung. Vor dem Hintergrund historischer Zusammenhänge und aktueller Entwicklungen in der Migrationsgesellschaft des 21. Jahrhunderts wird gezeigt, dass stabilen Bindungen und Halt vermittelnden Umgebungen eine kaum zu überschätzende Bedeutung für den weiteren Lebensweg Traumatisierter zukommt.

Mit Beiträgen von Werner Bohleber, Gudrun Brockhaus, Reinmar du Bois, Heide Glaesmer, Katja Happe, Christine Kausch, Ulrich Lamparter, Cordula Lissner, Yuriy Nesterko, Isabel Piesker, Barbara Stambolis und Gabriele Teckentrup
Geleitwort
Michael Schödlbauer

Vorwort
Barbara Stambolis & Ulrich Lamparter

Einleitung
Barbara Stambolis & Ulrich Lamparter

Öffentliche und wissenschaftliche Wahrnehmung von Hans Keilsons Arbeit mit traumatisierten jüdischen Kriegswaisen
Barbara Stambolis

Hans Keilson und die Entwicklung der Traumatheorie in der Psychoanalyse
Werner Bohleber

Untertauchzeit
Vom prekären Leben in den Niederlanden unter deutscher Besatzung
Christine Kausch & Katja Happe

Interview mit Dr. Hans Keilson am 27. März 2001
Katja Happe

Erzählte Lebensgeschichte und die Frage, wer zuhört
Die Kindertransporte 1938/39
Cordula Lissner

Sequentielle Traumatisierung
bei unbegleiteten minderjährigen Geflüchteten
Isabel Piesker, Heide Glaesmer & Yuriy Nesterko

Vom Aufbruch in den Widerstand
Motive von Frauen, 1968 politisch aktiv zu werden
Gabriele Teckentrup

Child Survivors, ein Nachkriegskapitel in Hamburg
Barbara Stambolis

»Man ist grausam wie der andere«
Attraktion von Hasspolitik – betrachtet mit Hans Keilson
Gudrun Brockhaus

Extrembelastung im Kindes- und Jugendalter im Spiegel eines Jahrhunderts
Reinmar du Bois

Hans Keilson: Kurzbiografie und Literaturauswahl seiner Publikationen

Abkürzungen

Personenverzeichnis

»Mit dem vorliegenden von Barbara Stambolis und Ulrich Lamparter herausgegebenen Sammelband »Folgen sequenzieller Traumatisierung«, der den Titel von Keilsons Dissertation zitiert, wird die bleibende Relevanz auch seines wissenschaftlichen Wirkens deutlich […]. Hans Keilson starb 2011. Seine Gedanken, so beweist dieser Band, sind hingegen sehr lebendig. Dieser gediegene Tagungsband möge vielen Leserinnen und Lesern Lust machen, auch künftig zu lesen, was er schrieb  ...«

Matthias Heyl, Beiträge zur Geschichte der nationalsozialistischen Verfolgung, 3/2022

»Die hier zu Wort kommenden Expertinnen eröffnen über die interdisziplinäre Herangehensweise, die neueste Erkenntnisse einbezieht, neue Anschlussmöglichkeiten für die Traumaforschung. Der Band vereint sowohl methodisch als auch inhaltlich zahlreiche Aspekte von sequenzieller Traumatisierung und deren transgenerationellen Auswirkungen  ...«

Felicitas Söhner, Sozialpsychiatrische informationen 2/2022

»Das facettenreiche Buch erinnert an einen agilen deutsch-jüdischen Schriftsteller und Arzt, der in Holland der Shoa entkommen ist. Erlebtes und Erforschtes hat Keilson in zahlreichen Veröffentlichungen dargestellt, damit seine Leser die Möglichkeiten des Menschen in unruhigen Zeiten besser verstehen können  ...«

Yizhak Ahren, Jüdisches Leben in Bayern, 12. April 2022